Eine Brücke zum Schiffen
Kulturinsel Einsiedel | Zentendorf | Penzig (Piensk). Nein, über diese Brücke musst Du nicht gehen. Du musst ´rüberschippern! Die Kulturinsel Einsiedel in Zentendorf bei Görlitz ermöglicht zum ersten Mal seit 63 Jahren das Übersetzen per Schiff auf der Lausitzer Neiße. Ein neues Kapitel der regionalen Flussschifffahrt ist aufgeschlagen. Die Bewohner der anliegenden Gemeinden, Wander- und Radelfreunde und Touristen freuen sich.
Wieder Fährbetrieb auf der Neiße
Inselkapitän Jürgen Bergmann hatte, wie sich zur „WANDERBRÜCKUM“ genannten Eröffnung der Selbst-Fähr-Verbindung am 2. Mai 2008 herausstellte, buchstäblich bis zur letzten Sekunde gepokert: Erst am Morgen war eine „Vorläufige Genehmigung“ zum Betrieb der Gierseilfähre eingegangen.
Die Freude und das Eröffnungsfest waren amtlicherseits allerdings eh nicht mehr zu beeinflussen: Aufgeheizt von feurigen polnischen Volksmusikanten (vor allem den Musikantinnen!) zog eine fröhliche Prozession vom zentralen Tal der Kulturinsel durch die Neißeaue hin zum Fluss.
Auf der polnischen Flussseite war die Ungeduld groß, endlich übersetzen zu dürfen. Ursache waren wohl die völkerverständigenden Bratwurstschwaden, die vom deutschen Ufer zum polnischen wehten und von leckerer polnischer Bratwurst stammten. Wenn doch nur alle Völker so einfach den kleinsten gemeinsamen Nenner finden würden!
Angesagt war aber Geduld, denn ganz auf einen offiziellen Teil sollte nicht verzichtet werden. Die Bürgermeister der angrenzenden Gemeinden Zentendorf, Penzig (Piensk) und Rothenburg brachten zum Ausdruck, dass die Kulturinsel ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Hoffnungsträger der Mikroregion ist. Von der Marketinggesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien (MGO) aus dem fernen Bautzen ließ Geschäftsführer Dr. Holm Große Grüße bestellen. Gesichtet wurden auch AOK, IHK, Künstler, Uniformierte, eine Elfe, eine Nixe und weitere skurrile Typen. Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk ließ sich entschuldigen, der Wahlkampf war wichtiger.
Jürgen Bergmann nutzte die Gelegenheit, den „Innovationspreis Tourismus ZentralLausitz“ zu verkünden. Dahinter steckt eine Idee der Interessengruppe ZentralLausitz in der Touristischen Gebietsgemeinschaft Neißeland e.V. In der zentralen Lausitz, die relativ arm ist an geschichtlichen, trotz üppiger Natur landschaftlichen und kulturhistorischen Höhepunkten ist, sollen innovative Ideen zur weiteren Belebung des Tourismus prämiert werden. Konkret geht es um regionale touristische Alleinstellungsmerkmale.
Innovationspreis ZentralLausitz:
http://www.entwicklungsgesellschaft.org
eMail: maja.daniel(at)entwicklungsgesellschaft.org (at)=@
Zurück zum WANDERBRÜCKUM: Nachdem die hochattraktive Nixe ihre Wasserkünste im kalten Fluss beweisen musste, sprang der Rest der Mannschaft tollkühn hinterdrein. Ein Mordsgaudi, dem die erste offizielle Neißefährquerung von West nach Ost folgte. Als dann der Kahn - vor allem mit polnischen Kindern besetzt - zum Ostufer zurückkehrte, war´s fast schon Normalität.
Vielleicht war die Zeit einfach reif für die Neißefähre. Schon lange vor dem Wirksamwerden des Schengener Abkommens zwischen Deutschland und Polen hatten Jürgen Bergmann und seine Kulturinsulaner an der Idee gebastelt, an Stelle der im Krieg zerstörten Holzbrücke eine Fährverbindung einzurichten. Gut vorzustellen, dass jede Menge Ideen, technischer Entwicklungarbeit und Behördenschweiß nötig waren, um das Projekt zu verwirklichen.
Mehr:
http://www.kulturinsel.com
Video zur von der Kulturinsel Einsiedel und der Künstlerischen Holzgestaltung Jürgen Bergmann gestalteten Grenzöffnung in Deschka:
http://www.goerlitzer-anzeiger.de/goerlitz/gesellschaft/2118_mauerbau-und-mauerfall-auf-polnischer-grenze.html#video


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- Quelle: /TEB | Fotos: /BeierMedia.de | Update der Erstveröffentlichung vom 02.05.2008 - 20:58 Uhr
- Erstellt am 02.05.2008 - 18:32Uhr | Zuletzt geändert am 05.05.2008 - 06:34Uhr
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