Wertsteigerung für Gebrauchtwagen

Wertsteigerung für GebrauchtwagenGörlitz, 6. April 2021. Wer ein Kraftfahrzeug anschafft, freut sich über den Neubesitz und macht sich meist erst einmal keine Sorgen um dessen Abschaffung, was gewöhnlich den Verkauf bedeutet. Wer allerdings etwa für seine neues Auto – ob nun tatsächlich ein fabrikneuer Wagen oder ein Gebrauchter – ein paar Überlegungen anstellt, kann beim Verkauf, der oft zugleich die Finanzierungsgrundlage für den nächsten Pkw ist, deutlich mehr Geld erlösen.

Abb.: Wahre Werte finden immer Aufmerksamkeit: Nicht allein das Auto der sowjetischen Marke SIM, sondern an den Straßenschildern der Görlitzer Anzeiger
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Das Auto als Renditeobjekt – die drei wichtigsten Maßnahmen

Das Auto als Renditeobjekt – die drei wichtigsten Maßnahmen
Werthaltig der eine, wertgesteigert der andere
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Natürlich ist es so, dass die allermeisten Fahrzeuge im Laufe der Zeit nicht an Wert gewinnen, von Ausnahmen abgesehen schon gar nicht die gewöhnlichen Gebrauchsfahrzeuge aus der Großserienproduktion. Wer mit einer Fahrzeuganschaffung auf die Wertsteigerung seines fahrbaren Untersatzes setzt, muss jedoch nicht unbedingt auf die klassischen Sammlerautos setzen, erste Überlegung sollte vielmehr sein, ob das Auto im Alltag eingesetzt werden, nur gelegentlich bewegt oder lieber gleich "eingemottet" werden soll.

Vieles hängt davon ab, ob ein geeigneter Abstellort für das gute Stück vorhanden ist: Sicher, belüftet und möglichst frostfrei sollte er schon sein – Bedingungen, die sich in spezialisierten Großgaragen, aber auch im ländlichen Raum wohl am ehesten realisieren lassen. Beim Fahrzeugkauf als Geldanlage ist Expertise gefragt, allerdings hat sich in Ostdeutschland ein lange unterschätzter Markt aufgetan.

Schaut man sich etwa im Landkreis Görlitz um, dann fällt auf, wie viele Fahrzeuge aus der Produktion der sozialistischen Bruderstaaten hier noch gehegt und gepflegt werden – und so mancher Eigentümer hat längst begriffen: Neben dem Spaß an der Sache bietet auch dieser ganz spezielle Oldtimermarkt große Potentiale für Wertsteigerungen. So mancher hat nach der Währungsunion 1990 seinen Trabi für wenige D-Mark hergegeben oder gar verschrotten lassen. Oft wäre es besser gewesen, die Rennpappe unterzustellen, denn für gut erhaltene Exemplare werden heute schon vier-bis fünftausend Euro gezahlt, seltene Modelle erzielen durchaus viermal mehr.

Zu erwartende Wertsteigerungen lassen sich für Alltagsfahrzeuge allerdings kaum kalkulieren, einfacher ist es, auf möglichst geringen Wertverlust zu setzen. Zwar wirken auch hier die Mechanismen des Marktes, doch schon mit einfachen Mitteln kann einem überdurchschnittlichen Wertverlust vorgebeugt werden. Welche sind die drei wichtigsten Maßnahmen für den Werterhalt?

Reparaturstrategie

Jedes Kraftfahrzeug braucht seine regelmäßige technische Wartung. Hier kann unter Umständen deutlich Geld sparen, wer der Markenwerkstatt eine freie Werkstatt vorzieht und wer anstelle von Original-Ersatzteilen auf solche anderer Hersteller setzt. Allerdings verbietet sich diese Sparstrategie, wenn das Fahrzeug als Oldtimer erhalten werden soll: Dann kommt es zumindest auf Originalteile an.
Wer nicht selber schraubt, sollte das Serviceheft führen lassen und alle Belege aufbewahren. Bei einem späteren Verkauf lässt sich so ein höherer Preis besser argumentieren.

Gebrauchsspuren vermeiden

Während für den einen das Auto ein Gebrauchszustand ist, dem man seine Nutzung auch ansehen darf, versteht der andere seinen Pkw als rollendes Wohnzimmer. Schon weil dieses motorisierte Wohnzimmer regelmäßig in den Augen der Öffentlichkeit steht, soll ist jederzeit einen perfekten Eindruck machen.

Ganz gleich, welcher Philosophie man selbst folgt, spätestens beim, Fahrzeugverkauf wird sich zeigen: Gebrauchsspuren sind teuer, weil sie das Fahrzeug abwerten. Transportierte Dinge wie etwa nach einem Baumarktbesuch gut abzupolstern und Sitzbezüge zu verwenden unterstützen den schonenden Umgang mit dem Auto effektiv.

Optischer Eindruck

Geht es darum, was ein Kraftfahrzeug wert ist, gilt der Grundsatz: Das Auge kauft mit. Anders gesagt entscheidet der erste Eindruck ganz wesentlich darüber, wie weit ein Käufer sein Portemonnaie öffnet. Natürlich wird sich kein halbwegs gewitzter Autokäufer für seine Kaufentscheidung nur am äußerlichen Eindruck orientieren, dennoch sorgt der erste Anblick dafür, ob eher positive oder negative Vorurteile entstehen.

Deshalb sollten vor einem Verkauf alle äußerlichen Schäden behoben sein. Für viele entscheidend ist der Lack. Nicht ohne Grund lassen professionelle Verkäufer ihre Fahrzeuge außen und innen aufbereiten und den Lack aufpolieren.

Tipp:
Heutzutage gibt es eine weitere Möglichkeit: Man kann sein Auto folieren lassen und die Folie selbst nach Jahren wieder entfernen, wodurch der sich der Lack wie neu und ohne Schäden präsentiert. Die Pkw-Folierung verschafft zudem ein Stück Freiheit, denn damit kann das Fahrzeug ganz nach den individuellen Vorlieben gestaltet werden, ohne dass dadurch der Wiederverkaufswert sinken würde.

Verkaufsstrategie

Wer seinen Gebrauchten verkaufen möchte, dem stehen auf den Punkt gebracht zwei Strategien zur Verfügung. Als erste kann man den Verkaufspreis zunächst zu hoch ansetzen, um sich dann “schweren Herzens” ein Stück herunterhandeln zu lassen. Eine andere Strategie ist es, dem interessierten Käufer beim ersten direkten Kontakt, wenn er das Fahrzeug gesehen und schon Blut geleckt hat, zu eröffnen, dass das begehrte Fahrobjekt nach Durchsicht aller Reparaturen der letzten beiden Jahre nun teurer geworden sei. Wenn man sich anschließend in der Mitte zwischen dem ursprünglich geforderten Preis und dem neuen, höheren Preis trifft, hat der Verkäufer den Wertverlust seines Fahrzeuges am Ende zusätzlich reduziert.

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  • Quelle: TEB | Fotos: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 06.04.2021 - 05:47Uhr | Zuletzt geändert am 06.04.2021 - 07:03Uhr
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