Parken 4.0 in Görlitz
Görlitz, 21. Juni 2018. Seit vorgestern kann, wer in Görlitz die städtischen Parkgebühren bezahlen möchte, sich in die Zukunft katapultiert fühlen: Das geht jetzt auch via Smartphone. Allzuweit ist der Flug in die Zukunft allerdings nicht, denn die nächstgelegene freie Parklücke kennt das System nicht. Aber das kann ja noch werden.
Für Zahler mit Münzen bleibt alles, wie es ist
Mit Görlitz sind es nun 64 Städte in Deutschland, die das bargeldlose Bezahlen von Parkgebühren anbieten. Eine gute Sache, wenn man zwar zahlungswillig, aber gerade nicht zahlungsfähig ist, vielleicht weil das Kleingeld woanders abgeblieben ist. Ein weiterer Vorteil: Der sein Kraftfahrzeug parkende Kraftfahrer (klingt gendergerecht, ist es aber nicht) kann die Parkzeit nach Bedarf stoppen oder bis zur Höchstparkdauer verlängern. Und wo liegt der Haken? Neben den von der Stadt Görlitz erhobenen Parkgebühren wird ein Obulus an den ausgewählten Zahlungspartner des Systems fällig.
Bei einem Vor-Ort-Termin auf dem Obermarkt haben Bürgermeister Dr. Michael Wieler, die Amtsleiterin für öffentliche Ordnung Silvia Queck-Hänel und Philipp Zimmermann vom Handy-App-Betreiber Smartparking das Konzept vorgestellt und gleich mal ausprobiert. Vorab: Die Parkscheinautomaten bleiben, wie und wo sie sind, auch ändert sich nichts an ihren Tarifen. Neu sind lediglich Aufkleber mit Hinweisen auf die Bezahlmöglichkeit per Handy, mit denen im Laufe der Woche alle Parkautomaten informativer werden sollen.
Für den Einzug der Parkgebühren kooperiert die Stadt Görlitz mit dem Smartparking-Plattform e.V., einem Zusammenschluss von Anbietern elektronischer Zahlungssysteme für ein bargeldloses Parken. Für Görlitz stehen als Anbieter sEasyPark, ParkNow, Trafficpass und moBiLET mit ihren jeweiligen Apps zu Auswahl, weitere können folgen. Die Anbieter weisen durchaus Unterschiede auf, so in der Verbreitung, im Preis für den bargeldlosen Parkgebührenservice, bei den Zahlungsmöglichkeiten sowie den zusätzlichen Funktionen und Leistungen. Parkwillige Kraftfahrer können sich frei für den Anbieter entscheiden, der ihnen persönlich am besten zusagt.
Die Bezahlung des kostenpflichtigen Parkens per "digitalem Ticket" leitet der Fahrer per App, Anruf oder SMS ein. Ob ein Auto solch ein digitales Ticket hat, erkennen die Politessen des Ordnungsamts, indem sie das Kennzeichen an ein zentrales Online-System übermitteln. Gesondert mit einem Aufkleber markiert wird das Auto des Handyzahlers nicht. Das Görlitz damit das modernste System zum Bezahlen der Parkgebühren per Handy hat, darauf verweist Philipp Zimmermann vom App-Betreiber: "Wir haben schon in vielen Städten das Angebot eingerichtet – die Görlitzer Art ist dabei die modernste, denn hier wird auf extra Vignetten für die Autoscheibe verzichtet – die Überprüfung durch das Ordnungsamt erfolgt über den Abgleich des Autokennzeichens."
Auch Bürgermeister Dr. Michael Wieler hat ein Smartphone. Mit dem gelang es ihm ohne Probleme und in kurzer Zeit, sich bei einem der Anbieter anzumelden: "Mein Urteil lautet nach dem Test: Das ist gut. Aus der persönlichen Praxis weiß ich, dass so ein Service sich durchaus durchsetzen kann, wenn er die Wünsche der potenziellen Nutzer erfüllt." Hier sei die Menüführung, die Abrechnungsmodalitäten und die Bedienerfreundlichkeit gegeben. Dr. Wieler ist überzeugt: "Für Görlitz ist das ein weiterer Pluspunkt beim Service und damit der Lebensqualität in der Stadt."
Das sind die aktuellen Anbieter für Görlitz:
- www.easypark.de
- www.mobilet.de
- www.park-now.com
- www.smartparking.de
- www.trafficpass.com
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- Quelle: red | Fotos: Matthias Wehnert
- Erstellt am 20.06.2018 - 22:18Uhr | Zuletzt geändert am 25.07.2022 - 17:14Uhr
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