Erinnerungen polnischer Neusiedler in Westpolen nach 1945
Görlitz, 12. Juni 2015. Flucht, Vertreibung und Zwangsaussiedlung der Deutschen aus den Ostgebieten des ehemaligen Deutschen Reichs sind im kollektiven Bewusstsein der Deutschen durchaus präsent. Die Neuansiedlung der polnischen Bevölkerung im heutigen polnischen Westen wird hingegen wenig thematisiert. Geradezu bruchstückhaft erscheinen die Erzählungen darüber, von deren Vertreibung, von der Unsicherheit der damaligen polnischen Verwaltung über die weitere Entwicklung.
Den "schweren Anfang" gab es auch in den früheren deutschen Ostgebieten
Thema: Lesebühnen

Lesebühnen sind in Görlitz fester Kulturbestandteil - teils musikalisch unterlegt, teils mit Autoren von vor Ort, teils mit weitgereisten Schreib- und Lesenden.
Schon zehn Jahre nach Kriegsende entstanden in Polen für einen öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb "für die besten Memoiren von Neusiedlern" Erinnerungsberichte : Ein Lehrer, ein Bürgermeister oder beispielsweise eine Bäuerin dokumentierten ihre Erlebnisse unter sowjetischer Besatzung und hielten ihre Erinnerungen an die Anfänge der polnischen Verwaltung in den früheren deutschen Ostgebieten fest. Viele der Berichte waren kritisch und wurden deshalb im sozialistischen Polen zur Veröffentlichung nicht freigegeben.
Halicka hat diese einzigartigen Zeitzeugnisse der unmittelbaren Nachkriegszeit aus dem Dunkel der Geschichte geholt und in ihrem Buch "Mein Haus an der Oder. Erinnerungen polnischer Neusiedler in Westpolen nach 1945“ mit einer Einführung und Fotografien der Zeit heraus gegeben.
Die Kulturreferentin für Schlesien und die Redaktion "Schlesien heute" laden nun zu einer Lesung mit Beata Halicka ein, auf der sie ihr 2014 erschienenes Buch vorstellen wird.
Prädikat: Hingehen!
Donnerstag, 18. Juni, 18 Uhr
Schlesisches Museum zu Görlitz,
Brüderstraße 8, 02826 Görlitz.
Eintritt drei Euro.
Kommentar:
Nein, kein Kommentar, eher ein Tipp: Im Erlebnisdorf Nieder Bielau (Bielawa Dolna), von der Kulturinsel Einsiedel bei Görlitz aus über den Schwimmsteg über die Neiße gut zu Fuß oder per Fahrrad erreichbar, gibt es Schautafeln, die in deutscher und polnischer Sprache die Schicksale von Vertriebenen - von Polen und Deutschen - wiedergeben. Absolut sehenswert, wie das Dorf insgesamt!
Thomas Beier



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- Quelle: red | Foto: M. Winter
- Erstellt am 12.06.2015 - 09:30Uhr | Zuletzt geändert am 19.11.2021 - 19:59Uhr
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