Görlitzer Berufsfachschule muss schließen
Görlitz, 24. Juli 2013. Nach vielen Jahrzehnten in der Vorbereitung junger Menschen auf soziale und pflegerische Berufe kann die Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege zum neuen Schuljahr keine Schüler mehr aufnehmen. Grund der Schließung ist die Festlegung des Freistaates Sachsen, den Bildungsgang Gesundheit und Pflege aus der Berufsfachschulverordnung zu streichen. Damit ist dieser Einrichtung in Trägerschaft des Caritasverbandes der Diözese Görlitz die Rechtsgrundlage entzogen. In dem Kabinettsbeschluss, der schließlich zur Streichung dieses Bildungsangebotes führte, wurde als Grund die Stärkung der dualen Ausbildungsangebote angegeben. Dabei wurde nicht berücksichtigt, dass für den Großteil der pädagogischen und pflegerischen Berufe keine duale Ausbildung vorgesehen ist. Vermutlich wird der Fachkräftemangel im sozialen Bereich auch durch diese Entscheidung noch weiter verschärft.
Freistaat Sachen schafft Weg in soziale Berufe ab
Der Freistaat Sachsen hatte erst im Jahr 2011 nach mehrjähriger Evaluation das Curriculum des Bildungsganges Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege gründlich verändert und den Zugang auch für Schüler mit Hauptschulabschluss geöffnet. Erst nach langwierigen und schwierigen Gesprächen war es damals den Schulen in freier Trägerschaft gestattet worden, dieses neue Curriculum und die neuen Zugangsvoraussetzungen in ihren Einrichtungen anzuwenden. Nach nur zwei Jahren wurde nun dieses Angebot, das insbesondere für Schüler mit schlechteren Schulabschlüssen den Weg in soziale Berufe bahnt, ohne Vorankündigung und fachliche Diskussion abgeschafft.
Unter widrigen Umständen gewachsen, jetzt abserviert
Die Schule des Caritasverbandes, die derzeit ihren Standort in der Görlitzer Blumenstraße hat, geht zurück auf die 1964 am Görlitzer Sankt Carolus Krankenhaus gegründete Aspirantur. In dieser kirchlichen Einrichtung konnten unter den schwierigen Bedingungen in der DDR viele Hundert junge Frauen auf den Beruf der Krankenschwester oder der Erzieherin vorbereitet werden.
Nach der politischen Wende 1989 wurde dieses Angebot zu einer Berufsfachschule umstrukturiert und so konnten junge Menschen unter fachkundiger Anleitung gute praktische und theoretische Grundlagen für die Berufsausbildung erwerben.
Der Caritasverband bedauert die Schließung der einzigen katholischen Schule des Bistums Görlitz im Freistaat Sachsen und dankt allen, Ehren- und Hauptamtlichen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten für die Schülerinnen und Schüler in dieser Einrichtung engagiert haben.
Finanzierung für "Qualifizierung von benachteiligten Jugendlichen in der Pflege“ gesucht
Trotz der Schulschließung möchte der Caritasverband sich weiter für junge Menschen engagieren und hat deshalb nach geeigneten Qualifizierungsmöglichkeiten für benachteiligte Jugendliche gesucht. Auf der Grundlage eines erfolgreichen Modellprojektes wurde gemeinsam mit den bisherigen Kooperationspartnern der Berufsfachschule ein Konzept zur "Qualifizierung von benachteiligten Jugendlichen in der Pflege“ erarbeitet. Der Caritasverband der Diözese Görlitz e.V. sieht darin die Möglichkeit, junge benachteiligte Menschen an pflegerische Tätigkeiten heranzuführen und sie für eine Ausbildung im sozialpflegerischen Bereich zu befähigen. Das Projekt geht davon aus, dass eine Verknüpfung von Bildungsangeboten für benachteiligte junge Menschen und Personalgewinnung für pflegerische Arbeitsbereiche sinnvoll ist, auch um auf dieser Ebene den drohenden Pflegenotstand kompensieren zu helfen. Derzeit sucht der Verband nach Finanzierungen, um gemeinsam mit den Kooperationspartnern mit dem Angebot beginnen zu können.



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- Quelle: red
- Erstellt am 23.07.2013 - 23:04Uhr | Zuletzt geändert am 24.07.2013 - 18:59Uhr
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