Die Gier nach Blut
Bayreuth. „Dracula unbound“: Wissenschaftler werfen auf einem Symposium vom 4. bis 7. Oktober an der Uni Bayreuth einen neuen Blick auf den Mythos Vampirismus.
Volkswagen-Stiftung förder Vampir-Symposium
Auch wenn der Mythos des Vampirs, der die Menschen seit Hunderten von Jahren beschäftigt, bei den meisten Horror hervorruft - und sich dadurch auch gut verkaufen lässt, tragen äußerst menschliche Bedürfnisse und Gelüste zu seiner Faszination bei: Geben und Nehmen (der Vampir nimmt seinem Opfer Blut und schenkt ihm dafür - zumindest in vielen Adaptionen des Stoffes - eine gewisse masochistische Lust), Sterben und Gebären (das Opfer des Vampirs verliert infolge des Bisses sein sterbliches Leben und ersteht als Untoter wieder auf), Liebe und Tod (eine erotische Begegnung, als die der Biss oder Kuss des Vampirs durchaus verstanden werden kann, bringt unweigerlich den Tod).
Von Goethe über Gautier, von Munch bis Murnau: Viele künstlerisch und intellektuell bedeutende Bearbeitungen des Themas existieren. 200 Jahre schon hält die Präsenz des Vampirs in den Künsten an; zugleich ist der Vampirismus einer der wenigen genuinen Mythen, die die Moderne hervorgebracht hat. Rund 20 Wissenschaftler verschiedener Disziplinen aus Deutschland, England, Irland, Österreich und den USA wollen jetzt das „Potenzial kultureller Verhandlungen“ erschließen, das die Figur des Vampirs enthält. Geleitet wird die Veranstaltung „Dracula unbound. Kulturwissenschaftliche Lektüren des Vampirs“ von Professor Dr. Christian Begemann vom Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Hochschule. Die VolkswagenStiftung fördert das Symposium mit 10.000 Euro.
Die Tagung beginnt am 4. Oktober um 20.30 Uhr mit dem Eröffnungsvortrag des Medizinhistorikers Professor Dr. Dr. Heinz Schott von der Universität Bonn. Hier sollen erstmals die Zusammenhänge zwischen Vampirismus und Medizingeschichte zur Sprache kommen. Insgesamt gliedert sich das Symposium in die drei Sektionen „Science - Fiction: Vampirismus im Kontext kultureller Verhandlungen“, „Vampirismus im Zeichen ästhetischer und poetologischer Reflexionen“ sowie „kulturstiftende und soziopolitische Funktionen des Vampirismus“.
Im Abendvortrag des zweiten Tages (5. Oktober, 17.30 Uhr) beschäftigt sich Professor Dr. Frederick Burwick aus Los Angeles mit Vampiren auf der Bühne des 19. Jahrhunderts. Allein dieser kurze Blick auf einzelne Themen zeigt, wie breit das Symposium inhaltlich angelegt ist und sich der Figur des Vampirs zu nähern versucht.
Programm:
http://www.volkswagenstiftung.de/fileadmin/downloads/Vampireprogramm.pdf
Veranstaltungsort:
Kunstmuseum Bayreuth
Alter Ratssaal
Maximilianstraße 33


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- Quelle: /VolkswagenStiftung /Dr. Christian Jung /22.09.2006
- Erstellt am 24.09.2006 - 11:11Uhr | Zuletzt geändert am 24.09.2006 - 11:25Uhr
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