Tod im Gas
Großpostwitz. Durch ausströmendes Kohlendioxid kam in der im Landkreis Bautzen gelegenen Gemeinde ein Mensch ums Leben, zwei wurden schwerst verletzt.
Kohlendioxid im Keller
Es war nach 20 Uhr, als am vergangenen Donnerstag (20. Juli 2006) der Wirt der Gaststätte "Sportlerheim" in den Keller ging, um eine Ersatz-Gasflasche für die Schankanlage zu holen. Als er nicht zurückkehrte, folgten ihm zwei Gäste der Feier um nachzuschauen. Der fünfzigjährige lag bereits ohne Bewusstsein am Boden. Auch die beiden hinzueilenden Helfer verloren nach wenigen Atemzügen die Besinnung, denn im Keller war aus bisher unbekannter Ursache Kohlendioxid ausgeströmt.
Erst Rettungskräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst konnten die drei Personen bergen. Weil aber einer der Helfer, ein 42-Jähriger, sehr schwer aus dem Keller zu holen war, blieb er am längsten dem Gas ausgesetzt. Der Mann verstarb wenig später im Krankenwagen. Die beiden anderen Männer kamen schwerst verletzt ins Krankenhaus, vier weitere Personen wurden zur Beobachtung eingewiesen.
Zunächst wurde die Unglücksstelle gesichert und versiegelt. Kriminalisten ermitteln mit Hilfe von Spezialisten der DEKRA und Fachleuten des Gewerbeaufsichtsamtes die Unfallursachen.
Was ist Kohlendioxid?
Kohlendioxid ist eine farb- und geruchlose Verbindung von Kohlenstoff und Sauerstoff, die ein natürlicher Bestandteil der Luft ist. Es entsteht beim Verbrennen und im Organismus von Lebewesen, die es beim Ausatmen freisetzen (das meiste in der Luft enthaltene Kohlendioxid stammt aus der Atmung). Pflanzen hingegen verbrauchen Kohlendioxid.
Kohlendioxid ist als "Treibhaus-Gas" für die Erderwärmung verantwortlich - die kurzwellige Sonnenstrahlung kann das Gas durchdringen, während die langwellige Abstrahlung von der Erde das Gas und damit die Atmosphäre erhitzt. Das ist einesteils positiv, denn ohne Kohlendioxid würde auf der Erde Dauerfrost herrschen. Allerdings verstärkt sich mit der Kohlenstoffdioxid-Konzentration durch die Angabe bspw. aus Kraftwerken der Treibhauseffekt bedrohlich.
Durch Gärprozesse (Weinkeller, Jauchegruben, Futtersilos) können sich große Mengen Kohlendioxid bilden, die nicht abziehen (schwerer als Luft). Das Gas ist nicht - wie früher angenommen - unschädlich (Schaden nur durch Sauerstoff-Verdrängung), sondern lähmt ab bestimmter Konzentration das Atemzentrum. Höhere Konzentrationen (ab 8%) in der Atemluft führen innerhalb einer halben Stunde zum Tod.
Anwendungen von Kohlendioxid:
- Abführmittel in der Medizin (Zäpfchen)
- festes Kohlendioxid (Trockeneis) plus Luftfeuchtigkeit ergibt Bühnennebel
- in Getränken (zur Erfrischung - natürlich enthalten oder zugesetzt)
- Schutzgas beim Schweißen
- in Feuerlöschern (Sauerstoff-Verdrängung)
- Lösungsmittel (Entfetten in der Technik, Reinigung von Textilien)
- Extrationsmittel (Entkoffeinierung)
- Reaktionsmittel für die Aromenherstellung
- als Dünger in Gewächshäusern


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- Quelle: /PDOLNS /Petra Kirsch /red
- Erstellt am 24.07.2006 - 07:28Uhr | Zuletzt geändert am 24.07.2006 - 08:14Uhr
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