8. Mai - Tag der Befreiung

Deutschland. Als Tag der Befreiung wurde in der ehemaligen DDR der 8. Mai begangen, und gar zu gern wurde dabei verschwiegen, dass bereits am 7. Mai 1945 durch Generaloberst Alfred Jodl in Eisenhowers US-amerikanischen Hauptquartier in Reims die Gesamtkapitulation unterzeichnet wurde. Damit war endlich das Ende des sinnlosen Tötens im Zweiten Weltkrieg besiegelt.

Die bedingungslose Kapitulation wurde außerdem am 8. Mai 1945 im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst nochmals unterzeichnet, um die Symbolkraft der zerstörten Reichshauptstadt zu nutzen und auch der Sowjetunion, die hinsichtlich der getöteten Menschen und der Zerstörungen zweifellos die Hauptlast des Krieges trug, Genugtuung zu erweisen.

Abb. Erzgebirgischer Nachkriegs-"Weihnachtsberg"

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. . . und nichts vergessen!


Eine Chronik des Jahres 1945 wider das Vergessen:


Details auch unter: http://www.freie-republik-schwarzenberg.de/page.php?p=27


4. bis 11. Februar:
Auf der Konferenz von Jalta (Krim-Konferenz), verhandeln Stalin und Roosevelt über die militärische Besetzung und die Einteilung Deutschlands in Besatzungszonen nach Kriegende.

30. April:
Der "Führer" Adolf Hitler verübt - kurz nach der Heirat - gemeinsam mit Eva Braun Selbstmord im "Führerbunker". In Bruchmuel landen als "Gruppe Ulbricht" zehn deutsche KPD-Funktionäre aus Moskau. Später kommen in Sachsen die "Gruppe Ackermann" und in Mecklenburg die "Gruppe Sobottka" ihre Tätigkeit auf.

7. Mai:
Generaloberst Jodl unterzeichnet die bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht in General Eisenhowers Hauptquartier in Reims/Nordfrankreich.

8. Mai:
Die Vertreter des Oberkommandos der Deutschen Wehrmacht (OKW) Generalfeldmarschall Keitel, Admiral von Friedeburg und General Stumpff wiederholen im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst die Kapitulation in Gegenwart von Generalfeldmarschall G. K. Shukow (Rote Armee) und A. W. Tedder (Alliierte Expeditionsstreitkräfte) als Vertretern der Siegermächte.

12. Mai

Die Amthauptmannschaft Schwarzenberg im Erzgebirge ist noch immer unbesetzt, engagierte Bürger besetzen das Rathaus, ergreifen die Macht und verhaften führende Nazis. Sie versuchen, die Lage zu stabilisieren und Nahrung zu beschaffen.
Chronik: http://www.freie-republik-schwarzenberg.de/page.php?p=1

19. Mai:
Die Schauspieler Gustaf Gründgens und Paul Wegener werden vom Berliner Stadtkommandanten Nikolai Bersarin empfangen, um über die Wiederbelebung der Theater zu sprechen.

5. Juni:
Mit der Berliner Deklaration übernehmen die Besatzungsmächte USA, Großbritannien, UdSSR und Frankreich die Regierungsgewalt. Deutschland wird in vier Zonen, Berlin in vier Sektoren geteilt. Der Alliierte Kontrollrat in Berlin entsteht.

6. Juni:
Gründung der Bildung der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) in Deutschland.

10. Juni:
Der Befehl Nr. 2 der SMAD bringt die Zulassung von demokratischen Parteien in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Zuerst werden KPD und SPD zugelassen.

13. Juni:
Der FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) wird in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gegründet.

26. Juni:

Gründung der CDU - Christlich Demokratischen Union Deutschlands in der SBZ.

5. Juli:
Gründung der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) in Ostberlin.

26. Juni

Ende der besatzungslosen Zeit in Schwarzenberg/Erzgebirge - die Rote Armee kommt, Austausch der antifaschistischen Aktivisten gegen Funktionäre
Chronik: http://www.freie-republik-schwarzenberg.de/page.php?p=27&x=5

9. Juli:
In der SBZ entstehen fünf Länder lt. Anordnung der SMAD.

14. Juli:
Bildung der "Einheitsfront der antifaschistischen Parteien" aus KPD, SPD, CDU, LDPD (später „Blockparteien" genannt wegen des seit den ersten Wahlen konstanten Sitzverhältnisses in der nationalen Front) in der SBZ.
Lebensmittelkarten gibt es ab Juli: Pro Kopf und Tag soll jeder 200g Brot, 10g Grütze, 300g Kartoffeln und 15g Zucker erhalten.

17. Juli bis 2. August:
Auf der Potsdamer Konferenz beschließen Stalin, Truman und Attlee das Potsdamer Abkommen. Die demokratische Umgestaltung, die Entnazifizierung und die Entmilitarisierung sowie die internationalen Nachkriegsbeziehungen werden festgelegt. Frankreich schließt sich dem Abkommen nur unter Vorbehalten an.

6. August:
Die USA werfen die erste Atombombe auf Hiroshima in Japan ab.

9. August:
Die zweite Atombombe der USA fällt auf Nagasaki.

27. August:
Nun werden auch in den drei Westzonen demokratische Parteien zugelassen.

2. September:
Mit der Kapitulation Japans endet der Zweiten Weltkrieges offiziell.
Wilhelm Pieck fordert als KPD-Vorsitzender auf einer Versammlung in Kyritz/Prignitz: "Junkerland in Bauernhand!" und bereitet damit die Enteignung des Großgrundbesitzes vor.

3. bis 10. September:
Beschluss über die Durchführung einer „Demokratischen Bodenreform“ in der SBZ durch die SMAD. Enteignung von 7.160 Grundbesitzern mit über 100 ha Landbesitz.
10. September:
In Würzburg wird die CSU (Christlich-soziale Union) gegründet.

19. September:
Die US.Militärregierung proklamiert die Länder Bayern, (Groß-)Hessen und Baden-Württemberg.

18. Oktober:
In Berlin beginnt der Internationale Militärgerichtshof den Kriegsverbrecherprozess gegen deutsche Hauptkriegsverbrecher. Der Prozess findet vom 20. November an in Nürnberg statt.

24. Oktober:
In San Francisco gründen 51 Staaten die UNO (United Nations Organization) gegründet.

30./31. Oktober:
In der SBZ Konfiszierung von Eigentum des deutschen Staates, der NSDAP, der Wehrmacht sowie großer Industrie-, Bergbau- und Handelsunternehmen auf der Grundlage der Befehle Nr. 124 und 126 der SMAD. Erste VEB (Volkseigene Betriebe).

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 08.05.2006 - 19:46Uhr | Zuletzt geändert am 24.10.2019 - 17:08Uhr
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