Osterhase unmoralisch

Deutschland. Das Liebesspiel der Hasen hat von jeher Dichter und Maler inspiriert. Wegen seiner Fruchtbarkeit gilt der Hase schon lange als Symbol für Erotik. Der Liebesgöttin Aphrodite war der Hase heilig. Von Januar bis Juli dauert die Paarungszeit. Sie erreicht im März ihren ersten Höhepunkt. Dann versammeln sich mehrere Häsinnen und Rammler zur „Hasenhochzeit“ auf traditionellen, relativ feindsicheren Plätzen.

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Das Rammeln der Hasen - hart, mit vielen Partnern und mehreren Vätern eines Wurfes

Nicht nur zwischen den männlichen Hasen gibt es während der Paarungszeit heftige Kämpfe. Nach dem Werbezeremoniell des Rammlers mit aggressiven Elementen wie Drohen, Aufrichten des Körpers oder Schlagen mit den Vorderbeinen folgt der Paarungslauf. Dabei treibt die Häsin den Hasen und beginnt mit ihm zu kämpfen. Bei Kampf und Verfolgungsjagd muss der werbende Rammler zeigen, dass er Ausdauer und Kraft besitzt. Nur dann erhält er die Chance, Nachwuchs mit der Häsin zu zeugen.

Häsinnen können noch während der Tragezeit erneut trächtig werden. Ab dem 36. Trächtigkeitstag können weitere Eizellen befruchtet werden. Dafür brauchen Häsinnen noch nicht einmal neuen Samen, denn im hinteren Teil der Gebärmutter können Spermien vom Akt davor wochenlang überleben. So kommt es, dass sich in der Gebärmutter der Häsin Embryonen unterschiedlichen Alters und verschiedenen Entwicklungszustands befinden können - das heißt "Superfötation". Dadurch kann sich die Vermehrungsrate, die mit drei bis vier Würfen pro Jahr ohnehin recht hoch ist, noch erhöhen bzw. die Würfe können in kurzer Folge stattfinden. Die Superfötation ist aber eher zufällig und kann nicht von der Häsin gesteuert werden.

Die Häsinnen paaren sich aber nicht nur mit einem, sondern mit mehreren Rammlern. Oft haben deshalb die Jungtiere eines Wurfs unterschiedliche Väter.

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  • Quelle: Text und Fotos: /Deutsche Wildtier Stiftung
  • Erstellt am 23.03.2008 - 22:18Uhr | Zuletzt geändert am 23.03.2008 - 22:25Uhr
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