Mehr Sicherheit – erklärtes Ziel der Sächsischen Polizei
Görlitz, 19. März 2021. Sachsen noch sicherer machen, das ist bezogen auf die unterschiedlichen Formen der Kriminalität sicherlich eine Daueraufgabe. Der Görlitzer Anzeiger hat genauer hingeschaut und festgestellt: Sachsen ist auf einem guten Weg.
Abb.: Der Görlitzer Anzeiger – manche Zusammenhänge erschließen sich nicht auf den ersten Blick
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Wird Sachsen eines der sichersten Bundesländer?
In Münster: Wer guckt den "Tatort Münster" oder "Wilsberg" – das Buchantiquariat ist echt – nicht gern?
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Wer sich die Mühe macht und ein wenig in der vom Bundeskriminalamt veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2019 stöbert, muss anerkennen: In der Zeit von 2016 bis 2019 ist die Zahl der erfassten Straftaten in Sachsen von 324.736 auf 271.796 – also um deutlich mehr als satte 16 Prozent – gesunken. Den stärksten Rückgang in dieser Zeitspanne gab es mit 44.340 von 2017 auf 2018 zu registrieren. Alles gut? Blickt man auf die Kriminalität in Görlitz, so kann man sich zuweilen des Gefühls nicht erwehren, dass bei vielen zwischen der gefühlten Kriminalitätsbedrohung und den realen Straftaten ein – gelinde gesagt – deutlicher Abstand liegt. Blickt man auf die aktuellsten Zahlen aus Sachsen, so stieg die Zahl der Straftaten im Jahr 2020 um 0,3 Prozent, allerdings konnten gegenüber dem Vorjahr rund 7.000 Fälle mehr aufgeklärt werden. Auffällig dabei: Der äußerst geringe Anstieg dürfte auf auffällige Verschiebungenen innerhalb der Kriminalitätsstruktur in Sachsen zurückzuführen sein. Petric Kleine, Präsident des Landeskriminalamtes Sachsen, erläuterte bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik des Jahres 2020 am 9. März 2021: "Während Diebstahl insgesamt, insbesondere Wohnungseinbruchsdiebstähle, Diebstähle von Kraftwagen, aber auch Fahrraddiebstähle sowie Diebstähle in bzw. aus Handelseinrichtungen abnahmen, stiegen Delikte, wie Beförderungserschleichungen, Sachbeschädigungen, Rauschgift- und Betrugsdelikte und nicht zuletzt Straftaten nach dem Infektionsschutzgesetz an. Wir gehen davon aus, dass die festgestellten Verschiebungen vor allem im Kontext mit Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie entstanden sind."
Die Politik handelt
Als im Juni 2019 die sächsische CDU ihr Wahlprogramm beschloss, machte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer klare Ansage, als er von 1.000 neu zu schaffenden Stellen – und notfalls mehr – bei der Polizei sprach. Die sind inzwischen da, mehr noch: Am 28. Januar 2020 berichtete Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller dem Kabinett über den Untersuchungsbericht einer siebenköpfigen Fachkommission aus der Zeit von März bis Dezember 2019, wonach weiterhin jährlich 700 Bewerber für den Polizeidienst eingestellt werden sollen. Damit Sachsen zu einem der sichersten Bundesländer wird, sollen zudem insgesamt 840 weiteren Personalstellen unter anderem im Vollzugsdienst, im IT-Bereich, in der Aus- und Fortbildung sowie in der Verwaltung geschaffen werden. Die Besetzung dieser neuen Stellen könnte bis zum Jahr 2026 abgeschlossen sein.
Ausbildung oder Studium bei der Polizei
Wer meint, eine Stelle bei der Polizei könnte das Richtige für ihn oder für sie sein, kann sich auf über Karrieremöglichkeiten bei der Polizei Sachsen – ob nun im Polizeidienst oder in einem zivilen Beruf – informieren. Die aktuelle Bewerbungsfrist für ein Studium oder einen Ausbildungsplatz ab 2022 läuft noch bis zum 1. Oktober 2021. Für die Oberlausitz gibt es mit Polizeioberkommissarin Michaela Böttcher sogar eine eigene Berufsberaterin. Sie ist zuständig für alle Fragen rund um Ausbildung und Beruf bei der Polizei; wegen der Corona-Pandemie sind Beratungsgespräche vorerst jedoch nur unter Tel. 03581 - 468-2042 möglich.
Hohe Anforderungen an Bewerbende
Nicht jeder wird genommen: Zu den Einstellungsvoraussetzungen zählen etwa das Eintreten für das Grundgesetz, Charakterstärke, gute Gesundheit, geordnete wirtschaftliche Verhältnisse, großes Allgemeinwissen, der Deutsche Schwimmpass oder die Normabnahme des Deutschen Sportabzeichens. Die Bewerber dürfen nicht vorbestraft sein, keine Piercings oder Tätowierungen im sichtbaren Bereich tragen und müssen sich mit einer uneingeschränkten Versetzungsbereitschaft einverstanden erklären. Die Körpergröße darf nicht unter 160 Zentimetern liegen und zu guter Letzt muss natürlich das Aufnahmeverfahren bestanden werden. Einige dieser Vorgaben sind grundsätzlicher Art. Studierende bei der Polizei absolvieren den ersten Teil ihrer Ausbildung an der jeweiligen Hochschule ihres Bundeslandes. Für Sachsen ist das die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in Rothenburg/O.L. im Landkreis Görlitz. Der zweite Teil des Studiums findet für alle Studierenden in Münster in Westfalen an der Deutschen Hochschule der Polizei statt. Zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung wird von freien Anbietern ein Polizei Einstellungstest angeboten. Die Redaktion des Görlitzer Anzeigers hat so einen Einstellungstest interessehalber selbst absolviert und festgestellt: Beim Görlitzer Anzeiger kennen wir uns besser aus.
Ausbildungsvergütung und Ausbildungsablauf
Wer aber alle Hürden nimmt und bei der Sächsischen Polizei aufgenommen wird, kann mit einer relativ hohen Ausbildungsvergütung rechnen: Als Polizeimeisteranwärter erhält man geschlechtsunabhängig als Einstiegsgehalt rund 1.270 Euro, als Polizeikommissaranwärter ungefähr 1.315 Euro. Polizeifachschulen gibt es in Sachsen in Dresden, Leipzig und Schneeberg, die höhere Ausbildung bietet zunächst Bachelor-Studiengänge und nach einer Praxisphase als Polizeibeamter kann auch der Masterabschluss angegangen werden. Das Bachelor-Studium beginnt mit zwei Semestern am Fortbildungszentrum in Bautzen, an die sich vier Semester an der Rothenburger Polizeihochschule anschließen. Künftige Polizeiräte aller praktisch vorkommenden Geschlechter studieren während der ersten beiden Semester in Rothenburg/O.L., danach setzen sie ihr Studium an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup (A1 von Süden kommend erste Abfahrt, Insider fahren allerdings schon in Ascheberg ab) fort.
Episode
Von dort kam unlängst des Abends ein Redaktionswagen des Görlitzer Anzeigers zurück, als in Schöps bei Reichenbach/O.L. im Rückspiegel das beliebte Lichtspiel "Bitte halten" – oder so ähnlich – erschien. Redaktionshund Rudi, durchaus für den Polizeidienst geeignet, witterte Stallgeruch und blieb ruhig. Durch die herabgelassene Scheibe der Autotür trugen zwei Polizisten Ihr Ansinnen, eine allgemeine Verkehrskontrolle durchzuführen, auf so einnehmende Weise vor, dass der Fahrer bereitwillig mitspielte. Spaß beiseite: Die Beamten traten höflich, bestimmt und gründlich auf, kontrollierten alles, was man bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle zu kontrollieren hat, erkundigten sich, warum der Görlitzer Anzeiger mit einem Kennzeichen aus Münster herumfährt, fragten zum Glück nicht nach dem Tatort Münster und wünschten gute Weiterfahrt. So muss das sein: Vorbildlich!
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- Quelle: TEB | Fotos: © BeierMedia.de
- Erstellt am 19.03.2021 - 22:17Uhr | Zuletzt geändert am 19.03.2023 - 21:57Uhr
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