Rehabilitierung von SED-Unrecht: Bürgersprechstunde in Görlitz
Görlitz, 20. März 2017. Spricht man mit Leuten, die ihre Sozialisierung in der alten Bundesrepublik durchliefen, über den SED-Unrechtsstaat, so geraten diese durchaus an die Grenzen ihrer Vorstellungskraft: "Aber es gab doch Rechtsanwälte, da hätte man seine verfassungsgemäßen Rechte doch einklagen können!" Meinungen wie diese, die nicht mal als schlechter Witz durchgehen, sind die Grundlage dafür, dass die kreidegefressenen SED-Nachfolger der Linkspartei schon wieder Fans einer sozialromantischen Politik, die doch nur wieder das Vorgehen gegen Andersdenkende mit sich bringen würde, um sich scharen. Für alle, die ihre Erfahrungen damit haben, weil sie Opfer des SED-Unrechts wurden, gibt es jetzt in Görlitz eine Bürgersprechstunde des Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zu Fragen der Rehabilitierung.
Antrag auf Einsicht in Stasi-Akte kann gestellt werden
Thema: Menschenrechte
Menschenrechte sind weltweit Thema. Die Erinnerung an die "sozialistische Rechtsprechung" und das SED-Unrecht sowie die vorangegangene Nazi-Diktatur mahnen, auch in Deutschland Menschenrechte und Demokratie nicht als selbstverständlich hinzunehmen, sondern immer wieder dafür einzutreten.
Im Auftrag des Sächsischen Landesbeauftragten Lutz Rathenow berät Utz Rachowski zu Möglichkeiten der Wiedergutmachung von SED-Unrecht. Diese Wiedergutmachung beziegt sich erster Linie auf die die strafrechtliche, berufliche und verwaltungsrechtliche Rehabilitierung. Rachowski gibt aber auch Auskunft über andere Hilfsmöglichkeiten, beispielsweise über die Häftlingshilfestiftung in Bonn.
Außerdem beantwortet Rachowski Fragen zur SED-Opferpension. Das ist eine monatliche Zuwendung in Höhe von 300 Euro für diejenigen, die in der "DDR" mindestens 180 Tage aus politischen Gründen inhaftiert waren. Auch laufende Rehabilitierungsverfahren können besprochen werden.
Zur Sprechstunde besteht zudem die Möglichkeit, Anträge zur Einsicht in Stasi-Akten zu stellen und dabei Hilfe zu erhalten.
Tipp:
Die Prüfung der Dokumente (Ausweis oder Pass) und die Identitätsbestätigung für den Antrag auf Einsicht in die Stasiunterlagen erfolgen vor Ort..
Betroffene: Hingehen!
Mittwoch, 5. April 2017, von 9 bis 18 Uhr,
Jägerkaserne, Hugo-Keller-Straße 14, Raum 270, 02826 Görlitz.
Rücksprachen sind während der Sprechzeit unter Tel. 03581 - 67-2500 möglich.
Passend zum Thema:
Der Beier ist wieder im Knast
-
Wie eine professionelle Rechnung Vorlage die Buchhaltung erleichtert
Görlitz, 4. Oktober 2024. Eine ordnungsgemäße Buchhaltung ist das Rückgrat eine...
-
Die Kraft der Wärme: Wohlbefinden und Gesundheit steigern
Görlitz, 23. September 2024. Ob bei Erkältungen, Gelenkschmerzen oder Verspannungen &ndash...
-
Den Herbst im Freien genießen, ohne krank zu werden
Görlitz, 23. September 2024. Der Herbst ist die perfekte Zeit für zahlreiche Outdoor-Aktiv...
-
Buchführung leicht gemacht: Tipps für eine ordentliche Finanzverwaltung
Görlitz, 20. September 2024. Eine gut organisierte Buchführung ist das Herzstück eine...
-
Ziegenmilch - ein Jungbrunnen für die Haut
Görlitz, 18. September 2024. Schon Kleopatra soll regelmäßig in Ziegenmilch gebadet ...
- Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 20.03.2017 - 14:54Uhr | Zuletzt geändert am 14.06.2020 - 13:38Uhr
- Seite drucken