Sachsen macht aus demografischem Wandel eine Stärke
Brüssel (Bruxelles), 30. Oktober 2006. Der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt hat heute in Brüssel anlässlich des Demographieforums der Europäischen Kommission ein Positionspapier an EU-Kommissar Vladimir Spidla übergeben, das die Kommission auffordert, innovative Handlungsansätze im Umgang mit dem demographischen Wandel zu entwickeln und umzusetzen. Das Papier wurde auf Initiative ostdeutscher Länder in einem Netzwerk mehrerer europäischer Regionen gemeinsam erarbeitet und von Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommmern, Sachsen und Sachsen-Anhalt, den polnischen Wojewodschaften Westpommern und Niederschlesien, den tschechischen Regionen Zentralböhmen und Liberec sowie der Region North West England unterzeichnet. Milbradt lud alle anderen Regionen ein, sich anzuschließen, um gemeinsam nach praktikablen Lösungen zu suchen.
Milbradt fordert europäischen Demographiecheck
Georg Milbradt erklärte auf dem Demographieforum: "Dank aktiver Gestaltung ist Sachsen trotz einer in Europa fast beispiellosen demographischen Entwicklung eine der dynamischsten Regionen Deutschlands, mit einem aktuellen Wirtschaftswachstum von 3,8%. Es ist uns gelungen, mit Neuansiedlungen namhafter Unternehmen an die glanzvolle wirtschaftliche Entwicklung Sachsens vor der Teilung Deutschlands anzuknüpfen. Dresden ist der bedeutendste Halbleiterstandort Europas."
Der Ministerpräsident betrachtet den demographischen Wandel als eine politische Gestaltungsaufgabe, die es aktiv anzupacken gilt: "Wir haben eine Vision: Sachsen soll trotz Schrumpfung und Alterung auch weiterhin attraktiv, modern, dynamisch und international wettbewerbsfähig sein. Wir sagen den Menschen in Sachsen: Keiner bleibt zurück, jeder hat auch 2020 und darüber hinaus in Sachsen eine Perspektive." Die zentrale Herausforderung für ein lebenswertes Sachsen liege darin, im ganzen Land Zugang zu Bildung und Gesundheit zu gewährleisten und diese Aufgabe ohne zusätzliche Verschuldung zu meistern. Exzellente Bildung sei zudem das beste Mittel, um dem Fachkräftemangel abzuhelfen.
Sachsen plant, alle Gesetze und Förderprogramme einem Demographiecheck zu unterziehen. Milbradt forderte die EU auf, diesem Beispiel zu folgen. Besonders wichtig sei dieser Aspekt bei der Überprüfung der Leitlinien zur Agrar- und Umweltpolitik und zur ländlichen Entwicklung. Denn der ländliche Raum werde von Schrumpfung und Alterung in besonderem Maße betroffen sein, mit gravierenden Folgen für die technische Infrastruktur, vor allem aber für das gesellschaftliche Leben in den Dörfern.
"Die EU-Strukturfonds müssen in der nächsten Periode neu ausgerichtet werden. In schrumpfenden und alternden Regionen müssen die Strukturfondsmittel so bald wie möglich für die notwendigen Anpassungs- und Umbauprozesse eingesetzt werden können. Darüber hinaus sollte ein europäisches Programm für die integrierte Entwicklung von Schrumpfungsräumen aufgelegt werden. Wir brauchen für solche Regionen Anpassungskonzepte und Instrumente, um stabile Bedingungen für eine stark geschrumpfte bzw. gealterte Bevölkerung schaffen zu können", so Milbradt weiter.
Abschließend lud der sächsische Regierungschef die Teilnehmer ein, am 8. November zum Zweiten Sächsischen Demographiegipfel nach Dresden zu kommen.
Blick in die Zukunft:
Strukturwandel aus Sicht des Jahres Jahr 2020


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- Quelle: /SSK01030
- Erstellt am 30.10.2006 - 23:04Uhr | Zuletzt geändert am 21.09.2020 - 19:04Uhr
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