Kleine Stadtwerke drehen großes Rad?
Niesky | Löbau | Brunsbüttel. Zu den wirtschaftlichen Risiken einer finanziellen Beteiligung von Stadtwerken wie z.B. denen aus Niesky und Löbau an den geplanten Steinkohlekraftwerken in Brunsbüttel aus Sicht einer Studie im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe hat Kathrin Kagelmann, Umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, am 8. Dezember 2008 die nachstehende Erklärung abgegeben.
Erklärung von Kathrin Kagelmann
Mit einer finanziellen Beteiligung an den geplanten Steinkohlekraftwerken in Brunsbüttel erhoffen sich Stadtwerke wie in Niesky und Löbau Vorteile hinsichtlich überschaubarer Kosten beim Stromeinkauf in der Zukunft.
Dabei wird nicht nur ausgeblendet, dass Kohlekraftwerke hinsichtlich des Klimaschutzes und dringend notwendiger Kohlendioxydreduktion der absolut falsche Weg sind, da bei der Verbrennung von Kohle die meisten klimaschädlichen Gase entstehen. Es gibt auch ökonomische Risiken, wie eine von der Universität Flensburg im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe erstellte Studie zeigt.
Das Ergebnis zeigt, „dass die als Grundlast konzipierte Kraftwerkskapazität deutlich weniger ausgelastet werden kann, als von den Kraftwerksinvestoren erwartet.“ Durch eine Einspeisung von Windstrom können nicht die geplanten Volllaststunden eingespeist werden und „das (ist) zu wenig, um die eingesetzten Kapitalkosten einzuspielen und eine Rendite abzuwerfen.“ Die Autorin kommt zu dem Schluss, „aus wirtschaftlichen Gründen davon abzuraten, die Kohleblöcke zu errichten.“
Es ist zu bezweifeln, dass den Stadträten diese Zusammenhänge vor der Entscheidung über die Beteiligung erläutert wurden. Sie sollten ihr Votum also noch einmal überdenken und Korrekturen vornehmen. Manchmal ist ein Ende mit Schrecken (Kosten) besser als ein Schrecken ohne Ende (Verluste auf Dauer).



-
Was die Menschen bewegt: Politische Stimmungen zwischen Statistik und Lebensalltag
Görlitz, 14. Juli 2025. Die politische Stimmung in Deutschland verändert sich spürbar...
-
Görlitz benennt Dezernat für Integrierte Stadtentwicklung
Görlitz, 5. Juli 2025. Die Stadt Görlitz hat das Dezernat II in „Dezernat für I...
-
Unternehmerverbände der Oberlausitz lehnen Bildungsurlaub ab
Görlitz, 23. Juni 2025. Mehrere Unternehmerverbände der Oberlausitz haben sich klar gegen ...
-
Gemeinsame Stadtratssitzung in der Europastadt
Görlitz, 10. Juni 2025. Die Stadträte von Görlitz und Zgorzelec kommen heute um 16:30...
-
Oberbürgermeister Ursu wirbt in Berlin für Görlitzer Projekte
Görlitz, 21. Mai 2025. Oberbürgermeister Octavian Ursu hat am Mittwoch in Berlin mehrere G...
- Quelle: /red
- Erstellt am 09.12.2008 - 01:39Uhr | Zuletzt geändert am 09.12.2008 - 01:48Uhr
Seite drucken