Energieeinsparungen dauerhaft realisieren
Görlitz-Zgorzelec. Zur "Licht aus!"-Aktion vom 8. Dezember 2007 haben sich die Görlitzer Stadtwerke geäußert. Zwischen 20:00 und 20:05 Uhr hatten auch viele Görlitzer das Licht ausgeschaltet, um ein Zeichen zur Bekämpfung des Klimawandels zu setzen.
Macht "Licht aus!" wirklich Sinn?
Ein Bündnis von Umweltschützern hatte zu der Aktion aufgerufen, die von Technikern durchaus mit Sorge gesehen wurde, war doch ein totaler Netzzusammenbruch nicht auszuschließen.
In Görlitz registrierten die Stadtwerke während der Aktionszeit einen Rückgang der eingespeisten Leistung um 400 kW - das entspricht nahezu der Leistung der kompletten Görlitzer Straßenbeleuchtung.
Nun hat man bei dem kommunalen Versorger - vielleicht sogar ganz besonders - Verständnis für das Ziel, durch Energieeinsparung positive Effekte für die Umwelt herbeizuführen. Allerdings bilden solche kurzzeitigen, abrupten und großflächigen Abschaltungen eine große technische Herausforderung und eine Gefahr für die Energieversorgung. Sie stören das Gleichgewicht zwischen der Erzeugung und der Energieabnahme, was zum Netzzusammenbruch führen kann.
Vor diesem Hintergrund sahen die Stadtwerke Görlitz die "Licht aus!"- Aktion sehr skeptisch. Zugestanden wird dem Vorgehen gewiss ein Signalcharakter, aber ein Umwelteffekt ist damit nicht zu erzielen. Um einen ernsthaften Beitrag für den Umweltschutz zu leisten, so die Stadtwerke, seien Maßnahmen für langfristige und dauerhafte Energieeinsparungen der bessere Weg. Entsprechende Energieberatungen gibt es übrigens im Kundenbüro der Stadtwerke Görlitz.
Kommentar:
Neben den klassischen Medien macht´s vor allem das Internet möglich: Aktionen und Aufrufe verbreiten sich schneller als der Wind und erreichen auf diese Weise die "kritische Masse" offener Ohren und Mitspieler. Und die finden sich zuhauf: "Zeichen setzen" ist was feines, da kann man sich engagieren, ohne wirklich Verantwortung zu übernehmen. Tausendfach haben auch Görlitzer Ihr Gewissen durch fünf Minuten "Licht aus!" eingelullt und fühlen sich nun vielleicht sogar als ökologische Vorkämpfer.
Herrjeh, "Vor Aktion Hirn einschalten!" wäre ein gutes Motto für die nächste Kampagne, möcht´ man sagen, denn: Kein Kraftwerk wird wegen einer Fünf-Minuten-Abschaltung in seiner Leistungserzeugung gedrosselt. Aber das sensible System der Lastverteilung im Netz wird einem Härtetest unterzogen, von dem vorher keiner weiß, ob es ihn bestehen kann. Rein technisch gesehen könnte sich die "Licht aus!"-Aktion sogar als gewaltige Energieverschwendung erweisen.
Das Ozon-Loch wird´s freuen,
befürchtet Ihr Fritz Stänker



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- Quelle: /FRS
- Erstellt am 13.12.2007 - 20:24Uhr | Zuletzt geändert am 13.12.2007 - 21:25Uhr
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