Neue Oberschule für Görlitz neu denken
Görlitz, 23. Januar 2021. In einer Mitteilung bedauert die Stadtratsfraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne, dass der geplante Neubau einer Oberschule in der westlichen Görlitzer Innenstadt aktuell nicht finanzierbar ist. "Nach unserer Einschätzung ist der Stadtverwaltung hier kein Vorwurf zu machen. Der Freistaat hat mit Görlitz Fördermitteltombola gespielt, es waren aber letztlich nur Nieten im Lostopf", meint Fraktionssprecher Mike Altmann von Motor Görlitz.
Abb.: Auch im Görlitzer Umland entwickelt sich die Schulandschaft. In der Markersdorfer Ortschaft Gersdorf wird das Schloss zum Schulstandort der Freien Schule SCHKOLA entwickelt. Neben einer Grund- und Oberschule zieht auch ein Hort ein und sogar das Fachabitur soll möglich werden. Dank günstiger Bahnanbindung mit wenigen Minuten Fahrzeit wird auch auf Schüler aus Görlitz und Löbau spekuliert. Wegen des schönen Schlosses wird bereits vom "Hogwarts der Oberlausitz" gesprochen, was die Schule für einschlägig vorinformierte Kreise besonders interessant machen dürfte.
Archivbild: © Görlitzer Anzeiger
Dr. Krauß: Beteiligung auch in Zeiten von Corona möglich
Thema: Parteien, politische Akteure und Wähler

Demokratie lebt von Akteuren, die substantiell zu Meinungsvielfalt beitragen, konsensfähig sind und so handeln, dass möglichst viele einbezogen werden und ein allgemein anerkannter Nutzen für die Gesellschaft entsteht, der über das oft genannte "Zeichen setzen" hinausgeht.
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Nach Darstellung von Bürgermeister Michael Wieler, so die Stadtratsfraktion, habe es in den letzten Jahren immer wieder neue Vorschläge aus Dresden gegeben, wie der Neubau finanziert werden könnte. Allerdings trug am Ende keiner der Vorschläge. Somit ging wertvolle Zeit verloren.
Angesichts der angespannten Haushaltslage durch die Corona-Folgen müsse sich Görlitz nun darauf konzentrieren, möglichst wenig Eigenmittel zahlen zu müssen, so Altmann: "Schulen können über Geld aus dem Strukturwandel gefördert werden. Für arme Kommunen beträgt die Förderquote bis zu 95 Prozent." Natürlich würden, so Altmann weiter, keine 08/15-Schulen aus diesem Programm finanziert, sondern eine neue Schule müsse einen Beitrag zum Strukturwandel leisten. Altmann: "Denkbar sind eine Modellschule für digitale Anwendungen oder für innovative MINT-Ausbildung. Das sind nur zwei von vielen Optionen."
Die Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne schlägt vor, dass der Schulneubau in eine Gesamtentwicklung der Innenstadt-West eingebettet wird; das Jahr 2021 solle für die nötigen Vorbereitungen genutzt werden. Co-Fraktionsvorsitzende Dr. Jana Krauß (Bündnis90/Grüne) bettet das Schulbau-Projekt daher in einen größeren Rahmen ein: "Görlitz sollte insgesamt zu einer lernenden Stadt werden. Warum denken wir Schule nicht weiter als bisher? Als Bildungscampus, wo Jung und Alt gemeinsam lernen? Diese und weitere Fragen möchten wir 2021 mit den Görlitzern diskutieren. Im besten Fall wird daraus ein ganzheitliches Strukturwandelprojekt, mit dem wir nicht nur eine moderne Oberschule erhalten, sondern in der Innenstadt-West den Strukturwandel kreativ gestalten. Es gibt bereits zahlreiche gute Ideen, speziell für die Belebung des Schlachthofgeländes und benachbarter Areale wie dem ehemaligen Waggonbau Werk 1. Schulcampus, Familienzentrum, Kinderbetreuung, Quartiersmanagement, innovative Wohnformen, die Generationen zusammenbringen – all das sind Ansätze, die wir weiterentwickeln wollen. Damit die Innenstadt West modellhaft zu einem attraktiven Quartier wird, in dem Wohnen, Arbeiten, Bildung und Handel in einer völlig neuen Qualität möglich sind."
Eile mit Weile
Ein alter Management-Grundsatz lautet: Wer es eilig hat, sollte langsam gehen, denn das verhindert Stolpereien oder nach einem Ausrutscher so richtig auf die Fresse zu fallen, um es volkstümlich auszudrücken. Entsprechend sollte es nun auf keinen Fall Schnellschüsse geben, "um irgendwie irgendeine Schule" aus dem Boden zu stampfen, so Dr. Krauß – was für manchen vielleicht den Verzicht auf publikumswirksamen Aktionismus bedeutet. Die Fraktions-Covorsitzende hat da klare Vorstellungen: "„Der Strukturwandel bietet in den kommenden Jahren erhebliche Gestaltungsmöglichkeiten. Entsprechend sollte er höchste Priorität genießen und gemeinsam mit den Görlitzern angepackt werden. Davon ist leider aktuell nicht viel zu spüren. Beteiligung ist auch in Zeiten von Corona möglich, wenn man will."


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- Quelle: red | Foto: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 23.01.2021 - 09:16Uhr | Zuletzt geändert am 23.01.2021 - 09:45Uhr
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