Obskurer Plakatwahlkampf im Landkreis Görlitz
Landkreis Görlitz, 22. August 2017. "Die Wahlplakate kommen und gehen, die Abgeordneten aber, der Deutsche Bundestag, bleiben", möcht' man die Wahlkampf-Zustände im Landkreis Görlitz in Anlehnung an ein Stalin-Zitat beschreiben. Aktuell beklagt Bündnis90/Die Grünen die Beschädigung von Wahlplakaten, andererseits plakatieren, wie mitgeteilt wird, Splitterparteien und das wohl auch noch wild. In Mittelherwigsdorf wurde ein Großplakat der Bündnisgrünen zerstört, die Partei hat Anzeige erstattet.
Abbildung oben: In Görlitz-Königshufen soll in einer Blitzaktion (Poster-Flash-Mob) das oben abgebildete Plakat aufgetaucht sein. Möglicherweise vertritt diese Partei die legitimen Interessen von Hartz-IV-Empfängern, die sich während der Jobsuche auf Weiterbildungsparkplätzen verirrt haben. Doppelsinnig könnte der Parteiname eine Zustandsbeschreibung sein. Aufklärung wird von der Wahlkampfveranstaltung im Theater Görlitz erwartet.
Straftaten und Poster-Flash-Mob
Thomas Pilz, bündnisgrüner Kreisvorsitzender, zu den zerstörerischen Aktionen: "Offensichtlich sind sich einige Bürger nicht darüber bewusst, dass es sich dabei um Straftaten handelt. Wenn es zur Ermittlung der Täter durch die Strafverfolgungsbehörden kommt, werden wir entsprechende Schadensersatzansprüche geltend machen." Der Vorfall zeige, dass es nicht gut um die politische Kultur in der Region bestellt sei: "Das ist traurig und beunruhigend zugleich."
Weitere illegale Großplakate im Stadtgebiet?
Beunruhigend sind ebenfalls die vemutlich organisierten Großplakat-Aktionen im Görlitzer Stadtgebiet. Bislang liegen noch keine Beschwerden vor, wonach Großplakate anderer Parteien großflächig überklebt worden wären.
Die Plakatierer konnten bislang noch nicht auf frischer Tat beobachtet werden. Sobald ein Plakatstandort im Görlitzer Anzeiger oder auf facebook bekannt wird, ist das Plakat mitsamst Untergrundtafel schon wieder weitergewandert. Facebook-Nutzer verfolgen die Aktion teils mit Kritik, teils mit komplettem Unverständnis, aber auch mit unverhohlener Freude. Als Grundfrage kristallisiert sich heraus, ob Wahlkampf mit platten Sprüchen und körperlicher Gewalt (siehe die erwähnten Plakatzerstörungen) ausgetragen werden muss oder ob die angestrebte Beeinflussung des Wahlbürgers im Vorfeld des Wahlakts allen Beteiligten nicht auch Spaß machen darf.
Eine Bitte des Görlitzer Anzeigers:
Wem eines der ungewöhnlichen Großplakate auffällt, der wird um ein Foto (Smartphone ausreichend) mit Angabe von Standort und Aufnahmezeitpunkt gebeten.



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- Quelle: red | Bildquelle: unbekannt
- Erstellt am 22.08.2017 - 15:52Uhr | Zuletzt geändert am 22.08.2017 - 16:34Uhr
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