Öffentlichkeit kann an internationaler Vulkanismus-Tagung in Görlitz teilhaben
Görlitz, 17. April 2013. Eine tolle Idee des Senckenberg Museums für Naturkunde in Görlitz: Anstelle Wissenschaft im sprichwörtlichen gläsernen Turm zu betreiben beteiligt das traditionsreiche Museum die Öffentlichkeit an der bevorstehenden internationalen Vulkanismustagung, die vom 24. bis zum 28. April 2013 in Görlitz stattfindet. Mehr als 120 Geowissenschaftler aus 24 Ländern diskutieren dann in Görlitz aktuelle Forschungsergebnisse zu den Vulkanen Mitteleuropas.
Populärwissenschaftliche Vorträge zur Vulkanologie am 23. April 2013
Die internationale Tagung "Basalt 2013 - Cenozoic Magmatism in Central Europe“ wird vom Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz veranstaltet. In Workshops, Vorträgen und Exkursionen beschäftigen sich die Teilnehmer mit den europäischen Vulkanen, die vor etwa 20 bis 40 Millionen Jahren entstanden sind, aber auch mit den erst 10.000 Jahre alten und damit jüngsten Nachzüglern aus Nordböhmen und der Eifel.
Besonders wichtig war den Veranstaltern um Olaf Tietz, Sektionsleiter für Paläozoologie und Geologie am Museum, ein interdisziplinärer Ansatz: "Ziel der Tagung ist es, Wissenschaftler mit den unterschiedlichsten Zugängen bei der Erforschung von Magmatismus zusammenzubringen - Vulkanologen, Geochemiker, Geophysiker und Mineralogen, aber auch Geotouristiker und Steinbruchbetreiber“, so Tietz.
Die Görlitzer Geologen beschäftigen sich seit vielen Jahren mit den heimischen Vulkanen. So konnten sie zum Beispiel erstmals Zirkonkristalle direkt in Basaltgestein aus dem Lausitzer Vulkanfeld nachweisen. Die seltenen Zirkone sind Träger mannigfacher erdgeschichtlicher Informationen, mit deren Hilfe die Forscher mehr über Schmelz- und Gesteinsbildungsprozesse im Erdmantel erfahren können. In weiteren Untersuchungen konnten sie zeigen, dass die rund 34 Millionen Jahre alte Landeskrone zu den großen Schlackenkegelvulkanen der Erde gehörte.
Bereits am 23. April geben renommierte Geologen in öffentlichen Vorträgen Einblicke in ihre Forschung:
Hingehen!
Dienstag, 23. April 2013, 15 Uhr,
Seminarraum Naturkundemuseum
Am Museum 1, 02826 Görlitz.
Naturwissenschaftliches Kolloqium: Wie vulkanische Ereignisse die Fossilwerdung von Wirbeltieren beeinflussen, zeigt Michael Wuttke im Naturwissenschaftlichen Kolloquium. Fossilien faszinieren und liefern uns als Zeugen längst vergangenen Lebens auf der Erde wichtige Informationen. Bei ihrer Entstehung spielten Vulkane oft eine bedeutende Rolle - so zum Beispiel vor rund 47 Millionen Jahren, als Fledermäuse am Maarsee des heutigen UNESCO Welterbes Grube Messel durch vulkanische Gase betäubt wurden, anschließend im See ertranken und so für die Nachwelt erhalten blieben.
Michael Wuttke ist im Beirat der Paläontologischen Gesellschaft und leitet das Referat Erdgeschichte in der Direktion Landesarchäologie von Rheinland-Pfalz.
Eintritt frei.
Dienstag, 23. April 2013, 19.30 Uhr,
Seminarraum Naturkundemuseum
Am Museum 1, 02826 Görlitz.
Neues aus der Naturwissenschaft: Im Abendvortrag geht es um einen der berühmtesten Vulkane Europas, den Vesuv. Bei dessen Ausbruch im Jahr 79 u.Z. wurden antike Städte verschüttet, unter ihnen Pompeji und Herculaneum. Die Archäologie hat unter der Vulkanasche viel zur damaligen Architektur und Lebensweise zu Tage gebracht.
Die vulkanologischen Untersuchungen des Ausbruchs sind jedoch weit weniger bekannt. Wie die Eruption damals vor sich ging und das Risiko eines erneuten Ausbruchs sind Fragen, auf die der Diplom-Geologe Peter Suhr, Geologe am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, in seinem Vortrag eingeht. Er vergleicht historische Aufzeichnungen mit modernen Analyseergebnissen.
Eintritt zwei Euro, ermäßigt ein Euro.
Mehr:
http://www.senckenberg.de/basalt2013
Öffnungszeiten des Museums:
Di - Fr von 10 bis 17 Uhr,
Sa/So von 10 bis 18 Uhr,
Montag geschlossen
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- Quelle: red | Fotos: Olaf Tietz, Henriette Jechorek
- Erstellt am 17.04.2013 - 00:21Uhr | Zuletzt geändert am 17.04.2013 - 00:44Uhr
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