Anton Graffs mysteriöses Gemälde: Spendenaufruf für Rückkauf gestartet
Görlitz, 25. Mai 2023. Ein seit 1945 als verschollen geltendes Gemälde könnte bald seinen Weg zurück nach Görlitz finden. Das mysteriöse, unvollendete Bildnis einer jungen Frau, gemalt von Anton Graff, dem prominentesten Porträtmaler Mitteleuropas des 18. Jahrhunderts, steht nun zur Rückkehr bereit. Die einzige Möglichkeit zur Wiedererlangung dieses besonderen Kriegsverlustes besteht in einem Rückkauf, für den der Förderverein "Freunde der Görlitzer Sammlungen e.V." eine Crowdfunding-Aktion gestartet hat.
Anton Graff-Bildnis einer jungen Frau, um 1780
Bidquelle: Görlitzer Sammlungen
Das Verschwinden und die Rückkehr eines Meisterwerks
Kunsthistoriker Kai Wenzel bietet Interessierten einen kostenfreien Themenabend zum Thema „Kriegsverluste“
Bidquelle: Görlitzer Sammlungen
Während des Krieges 1943 wurde das Gemälde mit anderen Kunstwerken ausgelagert, um es vor möglichen Schäden zu schützen. Es fand seinen Weg in das Schloss Kuhna, südlich von Görlitz, heute polnisch Kunów. Nun, nach acht Jahrzehnten, ist es wieder auf dem Kunstmarkt aufgetaucht. Der Rückkauf des Bildes erfordert eine Gesamtsumme von 20.000 Euro, wofür der Förderverein ein Spendenziel von 4.000 Euro festgelegt hat. Die übrigen Mittel sollen durch Fördermittel abgedeckt werden.
Unterstützung durch Crowdfunding-Aktion
Die 30-tägige Crowdfunding-Aktion, die am 23. Mai 2023 gestartet wurde und bis zum 22. Juni 2023 läuft, findet auf der von den Görlitzer Stadtwerken betriebenen Internetseite "Görlitz Crowd" statt. Interessierte haben die Möglichkeit, eine traditionelle Spende zu tätigen und eine Spendenbescheinigung zu erhalten oder eine von mehreren attraktiven Dankesprämien zu wählen.
Link: https://www.goerlitz-crowd.de/rueckkehr
Ein Blick in die Historie des Bildnisses
Das Gemälde ist eines von Anton Graffs seltenen unvollendeten Werken. Es zeigt eine junge Frau, deren Identität nicht bekannt ist. Warum Graff ihr Porträt nicht vollendete, bleibt ein Geheimnis. Der unfertige Zustand des Bildes ermöglicht jedoch einen einzigartigen Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers. Das Gemälde, welches 1901 als Geschenk des Görlitzer Malers Theodor Thieme in das Kaiser-Friedrich-Museum gelangte, war bis zum Zweiten Weltkrieg eines der Highlights der ständigen Ausstellung in der Oberlausitzer Gedenkhalle.
Die Görlitzer Sammlungen hoffen auf umfangreiche Unterstützung, um dieses einzigartige Kunstwerk nach fast 80 Jahren wieder in Görlitz auszustellen. Zusätzlich wird ein kostenfreier Informationsabend mit dem Thema "Kriegsverluste in den Görlitzer Sammlungen" am Mittwoch, den 31. Mai 2023 um 18:00 Uhr im Kaisertrutz, Galerie der Moderne, angeboten. Dort informiert Kunsthistoriker Kai Wenzel über das aktuelle Rückholvorhaben und präsentiert bereits erfolgreich zurückgewonnene Kriegsverluste.
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- Quelle: red
- Erstellt am 25.05.2023 - 00:17Uhr | Zuletzt geändert am 25.05.2023 - 00:27Uhr
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