Betriebsarchiv des Kraftwerks Hirschfelde digitalisiert
Zittau | Hirschfelde, 9. Juli 2020. Das Betriebsarchiv des Kraftwerks Hirschfelde ist im Zuge des Landesdigitalisierungsprojektes des Freistaats Sachsen großenteils digitalisiert worden, nun ist es online verfügbar. Gestern stellte der Stiftungsrat der Stiftung Kraftwerk Hirschfelde gemeinsam mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) das Großprojekt in Zittau vor.
Statt Museum nun online

"Im Jahr der Industriekultur nimmt das Interesse an einschlägigen Digitalisaten aus diesem Bereich zu. So ist auch die digitale Präsentation der Materialien des Kraftwerks Hirschfelde als Beitrag zum Jahr der Industriekultur zu verstehen", ordnete Dr. Konstantin Herrmann von der SLUB Dresden das Vorhaben vor den geladenen Gästen ein.
Das Betriebsarchivs des Kraftwerks besteht aus Fotos, technischen Pläne und Schriftakten. Dokumentationen des Baufortschritts in den verschiedenen Bauphasen seit 1917, der Entwicklung der maschinellen Ausrüstung, von Havarien und Unfällen, aber auch kultureller, sportlicher und politischer Veranstaltungen sind überliefert. Mit Hilfe dieser Dokumente lässt sich nachvollziehen, wie sich die Landschaft um Hirschfelde im Laufe der letzten hundert Jahre verändert hat, wie die Stromversorgung mit der industriellen Entwicklung der Oberlausitz zusammenhing oder auch wie sich die Lebensverhältnisse der Beschäftigten wandelten.
Zwischen 2000 und 2010 wurde das Archiv von ehemalige Mitarbeitern des Kraftwerks nach und nach zugänglich gemacht, später übernahm die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde den Job. Das Landesdigitalisierungsprogramm des Freistaates Sachsen ermöglichte schließlich die Digitalisierung von rund 11.000 Objekten, die nun in der Deutschen Fotothek gezeigt werden. Über Sachsen.Digital mit der Projektseite Hirschfelde gelangt man zu den Einzelbildern in der Deutschen Fotothek in der SLUB.
Landesdigitalisierungsprogramm für Wissenschaft und Kultur des Freistaates Sachsen
Ziel des Programms ist die möglichst umfassende Bereitstellung digitaler Medien und Informationen für Forschung, Lehre und die breite Öffentlichkeit. Koordiniert durch die SLUB Dresden unterstützt der Freistaat Sachsen mit zusätzlichen Haushaltsmitteln wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken sowie weitere Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen mit dem Programm in den Bereichen- Lizenzierung digitaler Medien für das Konsortium der sächsischen Hochschulbibliotheken,
- Digitalisierung von wertvollem Schrift- und Kulturgut in Sachsen sowie
- digitale Langzeitarchivierung.
Die alte Industrie: Blüte und Untergang
Das Kraftwerk Hirschfelde war das älteste Großkraftwerk in Sachsen. Von 1911 an versorgte es die Oberlausitz und später als Teil der Landesstromversorgung ganz Sachsen. Dem Teilabriss nach der Stilllegung in den Neunzigerjahren folgte zunächst die Nutzung als technisches Denkmal und Museum. 2017 wurde das Museum mit Verweis auf Baumängel des Maschinenhauses geschlossen; letzter Öffnungstag war der 21. Mai.Stiftung Kraftwerk Hirschfelde
Die Stiftung verwaltet für den Eigentümer des Betriebsarchivs, die Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG), den Bestand. Bei der Erhaltung, Förderung und Vermittlung der Zeugnisse und Dokumentationen der Industriekultur der Lausitz stehen für die Stiftung Denkmale, Sammlungen, Archivbestände und Zeitzeugen im Vordergrund. Gemeinsam mit Ehrenamtlichen und Engagierten engagiert sich die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde für die Sicherung des Erbes und den Zugang zu den Zeugnissen der Industriegeschichte des Kraftwerks. Neben Hubertus Altmann von der LEAG zählen Landrat Bernd Lange und der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker zum Vorstand der Stiftung, die 2009 gegründet wurde.Mehr:



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- Quelle: red | Bildrechte: Stiftung Kraftwerk Hirschfelde, Quelle: Landratsamt Görlitz
- Erstellt am 09.07.2020 - 04:52Uhr | Zuletzt geändert am 09.07.2020 - 05:45Uhr
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