Auf den Spuren Görlitzer Freimaurer
Görlitz, 23. August 2019. 65 Besucher waren am 13. August zu einer Führung über den Städtischen Friedhof Görlitz, gekommen, die sich unter dem Titeln "Drei Rosen für einen Freund" den hier bestatteten Freimaurern. Die Leiterin des Städtischen Friedhofs Evelin Mühle und Herr Lehmann führten zu deren Gräbern, berichteten über Rituale, Symbole und und die Freimaurerei als Teil der Görlitzer Geschichte.
Spende ist noch verfügbar und soll neuem Zweck dienen
Manche Grabstelle auf dem Görlitzer Städtischen Friedhof erinnert an jene von Salvatore: Ein zentraler Grabstein trägt die Inschrift "Hier ruht Salvatore, der Hütchenspieler", links und rechts davon steht je ein weiter Grabstein, auf dem geschrieben steht "Oder hier". Jedenfalls zeigte sich auch bei der Führung in Görlitz, dass nicht alles, was drauf steht, wirklich drin ist: Gleich am Eingang Friedhofstraße zum Alten Friedhof steht das schöne schwarze Kreuz von Anna (gestorben 1936) und Franz (gestorben 1901) Glubrecht – aber sie lagen dort nie. Das Grab war ursprünglich auf dem Neuen Friedhof, wurde aber umgesetzt, weil es am alten Platz nicht erhalten werden konnte.
Ähnlich verhält es sich mit der Grabplatte für Juwelier Reinhold Höer, der die heute noch zu großen Feierlichkeiten genutzte Amtskette des Oberbürgermeisters im Jahr 1917 nach dem Original von 1896 herstellte. Am 24. August 2019 wird sie bei der Amtseinführung von Octavian Ursu im Theater wieder zu sehen sein. Übrigens steht in alten Dokumenten Juwelier R. Höer, in späteren Berichterstattungen wird Richard Höer genannt. Aber sein wirklicher Name war Reinhold.
Während der Führung wurde an Görlitzer Freimaurer erinnert, deren Gräber heute verschwunden sind. Da gab es zum Beispiel Dr. Herbert Flechtner, der von 1892 bis 1974 lebte, ein bekannter Frauenarzt und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der erste Stadtrat für Gesundheitswesen. Später leitete er die Görlitzer Frauenklinik auf der Jakobstraße 5a. Sein Grab ist seit vielen Jahren eingeebnet und heute ein Stück Wiese.
"Zum Zeitpunkt der Spendensammlung während der Führung fehlten zwar schon einige Besucher, das Ergebnis ist mit 174,60 Euro trotzdem beträchtlich", berichtet Friedhofsleiterin Mühle. Das Geld sollte ursprünglich zur Restaurierung der Grabplatte von Fritz und Elisabeth Mattheus dienen, die 1945 bzw. 1948 verstorben sind und in der großen Mattheus-Grabstelle an der Friedhofsmauer liegen. Es gab schon Kostenangebote dafür, doch ein Restaurator bot ehrenamtlich seine Hilfe an und seit dem 19. August 2019 liegt nun die wieder gut lesbare Platte in der Grabanlage.
Weil das gespendete Geld deshalb noch verfügbar ist soll es, so der Vorschlag von Evelin Mühle, der Grundstock für die Neubeschriftung des Flechtner-Grabes sein.
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- Quelle: red | Foto Gruppe: Evelin Mühle, Fotos Grabplatte: privat
- Erstellt am 23.08.2019 - 04:54Uhr | Zuletzt geändert am 23.08.2019 - 05:25Uhr
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