Impfstoff gegen Krebs
Rostock. Ein Impfstoff gegen Gebärmutterkrebs könnte bald Wirklichkeit werden. Tests verliefen mit großem Erfolg.
Neues Medikament könnte schon dieses Jahr zugelassen werden
Ein Impfstoff gegen Krebs - zumindest bezogen auf Gebärmutterkrebs könnte diese Vision Wirklichkeit werden. Denn diese Erkrankung wird durch Viren hervorgerufen, gegen die jetzt ein Impfstoff entwickelt wurde, der mit großem Erfolg getestet wurde. Der Rostocker Dermatologe Professor Dr. Gerd Gross ist nun mit einer Arbeitsgruppe der Paul-Ehrlich-Gesellschaft dabei, Richtlinien für den deutschen Markt zu entwickeln. Das Zervixkarzinom, also der Krebs am Gebärmutterhals, gehört noch immer zu den gefährlichsten Krebserkrankungen bei Frauen.
Weltweit sterben jedes Jahr fast 300.000 Menschen an dem gefährlichen Gebärmutterhalskrebs, dem Zervixkarzinom, in Deutschland sind es jährlich fast 2000 Menschen - bei bis zu 7000 Neuerkrankungen. Damit ist das Zervixkarzinom die zweithäufigste Krebsart bei Frauen nach dem Mamma-Karzinom. "Bis vor zehn Jahren war die Ursache für den Krebs am Gebärmutterhals unbekannt", sagt Professor Dr. Gerd Gross, Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum Rostock. "Mittlerweile wissen wir aber, dass die Erkrankung durch Viren ausgelöst wird." Eine bestimmte Art so genannter Humaner Papillomviren konnte bei nahezu 100 Prozent der Krebserkrankungen nachgewiesen werden.
Aufgrund dieser Erkenntnis konnte nun ein Impfstoff entwickelt werden. "Das Medikament dürfte spätestens Anfang 2007 auf den Markt kommen", sagt Professor Gross. Bevor er voraussichtlich im kommenden Jahr auch in der Bundesrepublik erhältlich sein wird, müssen Leitlinien für den Umgang mit dem Impfstoff entwickelt werden. Mit der Entwicklung eines derartigen Papiers ist Professor Gross als Präsident der Deutschsprachigen Gesellschaft zur Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten betraut. Diese Gesellschaft wurde einbezogen, weil die Viren, die das Zervixkarzinom auslösen können, durch Geschlechtsverkehr übertragen werden können. Das bedeutet, dass Männer an der Verbreitung dieser Krebserkrankung beteiligt sind. Aus diesem Grund stufte auch die Weltgesundheitsorganisation WHO das Zervixkarzinom als sexuell übertragbare Krankheit ein.
"Künftig wird es darum gehen müssen, die Eltern von Mädchen und junge Frauen davon zu überzeugen, sich impfen zu lassen", sagt Professor Gross. In der Leitliniengruppe, die von der Paul-Ehrlich-Gesellschaft einberufen wird, sind Ärzte verschiedener Fachrichtungen vertreten. "Es ist eine Sensation, dass es einen Impfstoff gegen Krebs gibt", sagt Professor Gross. "Jetzt wollen wir dafür sorgen, dass das Medikament möglichst schnell bei den Menschen ankommt." Möglicherweise werden später neben Mädchen auch Jungen in die Impfung eingeschlossen, so Professor Dr. Gross.


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- Quelle: Iidw /Universität Rostock /Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz
- Erstellt am 09.08.2006 - 00:54Uhr | Zuletzt geändert am 09.08.2006 - 00:54Uhr
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