Rettungskräfte erhalten Unterstützung bei psychischer Gesundheit durch neue Online-Plattform
Görlitz, 20. Juli 2023. Ein neuer kostenloser Online-Dienst, der die psychische Gesundheit von Rettungskräften stärken soll, wurde im September 2022 ins Leben gerufen. Seitdem bietet die Plattform RUPERT Informationen zu Depression, die Möglichkeit zum Austausch in einem Online-Forum und nützliche Werkzeuge für medizinisches Personal im Rettungsdienst.
Unterstützung für Rettungskräfte beim Erhalt ihrer psychischen Gesundheit
Bild von Björn Habel auf Pixabay
RUPERT schließt eine Lücke: Online-Service für die psychische Gesundheit von Rettungskräften
Foto: Diskussionsforum Depression e.V
Laut einer Untersuchung des Robert Koch-Instituts berichten 13,7 Prozent des Rettungsdienstpersonals in Deutschland von einer depressiven Erkrankung innerhalb des letzten Jahres. Damit sind sie doppelt so betroffen wie die Allgemeinbevölkerung (Möckel et al., 2022). Insbesondere männliche Rettungskräfte sind stark betroffen und berichten bis zu dreimal häufiger von Depressionen.
Die Plattform RUPERT adressiert dieses dringende Problem und arbeitet zusammen mit dem Diskussionsforum Depression e.V., der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention, und wird von der international agierenden Organisation Movember gefördert.
Lokale Bündnisse für RUPERT
Auch das Bündnis gegen Depression im Landkreis Görlitz engagiert sich für RUPERT. Sie sind bestrebt, die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren und Rettungskräften gezielte Hilfe anzubieten. Um dieses Ziel zu erreichen, stellte die Psychiatriekoordination des Landkreises Görlitz RUPERT am 6. Juli 2023 erstmalig in einer Dienstberatung den Rettungskräften vor.
Die Herausforderungen im Rettungsdienst
Zu den besonderen Herausforderungen, denen sich Rettungskräfte gegenübersehen, gehören der schnelle Wechsel zwischen Ruhe- und Aktivitätsphasen, die Verantwortung für das Leben anderer, eine erhöhte Schmerzbelastung, häufig Rückenschmerzen, und der durch Schichtarbeit bedingte verschobene Tag-Nacht-Rhythmus. Personalengpässe und traumatische Erlebnisse wie Großschadensfälle oder Notfälle bei Kindern erhöhen den Stress zusätzlich und können psychische Erkrankungen wie Depressionen begünstigen.
In der Rettungsbranche sind 68 Prozent der Beschäftigten Männer. Studien zeigen, dass Männer im medizinischen Dienst erhöhte Stigmatisierungsängste und ungünstige Hilfe suchende Verhaltensweisen aufweisen. Diese Faktoren führen dazu, dass psychische Erkrankungen bei Männern oft unerkannt und unbehandelt bleiben. Mit dem neuen Angebot RUPERT wird versucht, diese Problematik anzugehen und eine zielgerichtete Lösung anzubieten.
Link: http://www.rupert-community.de/
Weitere Informationen bietet die Psychiatriekoordination des Landkreises Görlitz per E-Mail: psychiatriekoordination@kreis-gr.de oder per Telefon: 03581 663-2719.
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- Quelle: red / Stadtverwaltung Görlitz
- Erstellt am 17.07.2023 - 09:52Uhr | Zuletzt geändert am 20.07.2023 - 02:30Uhr
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