Fall von Hirnhautentzündung im Landkreis Görlitz

Landkreis Görlitz, 16. März 2018. Erfahren hat das das Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz am 12. März 2018, weil nach dem Infektionsschutzgesetz eine gesetzlichen Meldepflicht besteht: Bei einer 55-jährigen Mitarbeiterin eines ambulanten Pflegedienstes aus dem Bereich Löbau wurde eine Meningokokken-Meningitiserkrankung (Hirnhautentzündung) nachgewiesen. Nach einer intensivmedizinischen Versorgung ist inzwischen eine deutliche Verbesserung des Gesundheitszustandes attestiert.

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Symptome nicht auf die leichte Schulter nehmen

Wer mit an einer an Meningokokken-Meningitis erkrankten Person in Kontakt kommt, kann sich, insbesondere bei Nähe, leicht anstecken. Deshalb wurden durch das Gesundheitsamt insgesamt 57 Kontaktpersonen aus dem familiären und beruflichen Umfeld der Infizierten ermittelt und kontaktiert. Alle wurden einer Chemoprophylaxe mittels der Einmalgabe eines Antibiotikums unterzogen – mit Erfolg: Weitere Erkrankungen durch Ansteckung sind bisher nicht registriert.

Die virale Gehirnhautentzündung kommt gehäuft im Herbst und Frühjahr vor. Gegen sie – unter Ausnahme der auch von Zecken übertragenen Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) – gibt es keinen Impfstoff.

Typische Symptome einer Meningitis sind Fieber, Kopfschmerz, Erbrechen, Bewusstseinstrübung, Nackensteifigkeit und Lichtüberempfindlichkeit. Bei etwa 10 bis 15 Prozent der Erkrankten sind lebensbedrohliche Verläufe mit verschiedensten Organkomplikationen bekannt. Die Ansteckungsfähigkeit besteht sieben Tage vor Beginn der Symptomatik bis 24 Stunden nach dem Beginn einer effektiven antibiotischen Behandlung. Da die Erreger gewöhnlich außerhalb des Körpers rasch absterben, ist für eine Infektion ein enger Kontakt mit Übertragung von oropharyngealen Sekreten – beispielsweise Spucke beim Knutschen oder Husten – von einem Erkrankten (oder einem Keimträger) erforderlich. Eine Begegnung von Menschen ohne engen Kontakt führt in aller Regel nicht zu einer Ansteckung.

Das Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz verweist auf Arztwissen:
Ratgeber des Robert-Koch-Instituts für Ärzte

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