Zurück in die Zukunft
Dresden. Mit Spritze und Laptop soll sie künftig unterwegs sein: Die moderne sächsische Gemeindeschwester. Sachsens Gesundheitsministerin Helma Orosz gab jetzt den Startschuss zu dem Projekt. Sie übergab heute in Dresden den Zuwendungsbescheid über die Finanzierung des Modellprojekts "Moderne Gemeindeschwester im Freistaat Sachsen" an den Projektträger, die Universität Greifswald.
Gemeindeschwester kommt wieder / Kommentar
Zunächst wird das Modellprojekt in der Kammregion des Erzgebirges gestartet. Dabei werden zwei Gemeindeschwestern mehreren Hausarztpraxen zugeordnet. Im Projektzeitraum von 15 Monaten soll erprobt werden, ob und inwieweit eine unter Verantwortung des Arztes eingesetzte Gemeindeschwester den Arzt im häuslichen Umfeld des Patienten entlasten kann.
Die Finanzierung der Personalkosten der Gemeindeschwestern in Höhe von 231.000 EUR erfolgt durch Mittel der sächsischen Krankenkassen, des Gesundheitsministeriums und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen.
Das Modellvorhaben soll herausfinden, ob Ärztinnen und Ärzte durch die Qualifizierung von ärztlichem Hilfspersonal tatsächlich entlastet werden können. In der Folge hätten sie mehr Zeit für ihre Patienten in der Sprechstunde. Von Interesse ist auch, ob diese Form der Betreuung von den Patienten akzeptiert wird.
Der Einsatz der modernen Gemeindeschwester soll die Ärzte vor Ort in ihrer Arbeit unterstützen, ohne eine Konkurrenz zu den Pflegediensten darzustellen. Orosz dazu: "Der Freistaat Sachsen wird in den nächsten Jahren vor einer großen Herausforderung bei der Sicherstellung der ärztlichen Versorgung stehen. Nicht nur die Patienten werden immer älter, es werden auch viele Ärzte in den Ruhestand gehen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, müssen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen - dies schließt auch das Ausprobieren neuer Wege ein."
Kommentar:
Da irrt sie, die Frau Ministerin, wenn sie im Zusammenhang mit den Gemeindeschwestern vom "Ausprobieren neuer Wege" spricht. Sie sollte es doch besser wissen, mindestens eine Folge der "Schwester Agnes" hat sie doch bestimmt gesehen.
Überhaupt scheint es erst im Abstand der Jahre möglich zu werden, in der DDR nicht nur den staatgewordenen Beelzebub zu sehen.
Die DDR aus heutiger Sicht ist auch ein gewaltiges Experiment gewesen, aus dem zu lernen ist. Stichworte wie Gemeindeschwester und Poliklinik (gern auch als "Medizinisches Versorgungszentrum") sind da genau so aktuell wie Kinderkrippe und Schulklassenverbünde bis zur Klasse 8. Lösungsbeiträge für die Gegenwart könnten auch das Abitur mit Berufsausbildung und Schülerarbeitsgemeinschaften sein. Bis zur SV-Versicherung wollen wir da gar nicht ausholen . . .
Kein vernünftiger Mensch will die DDR zurück, auch nicht unter dem Deckmantel eines "Demokratischen Sozialismus" (den Demokratie-Verweis trug auch die nach Gründung der Bundesrepublik zum Staat mutierte Sowjetische Besatzungszone in ihrem Namen - genutzt hat das nichts).
Kluge Menschen jedoch wissen: Wenn was schiefgeht, so wie eben der erste deutsche Arbeiter-und Bauern-Staat, dann sollte man gucken, was man daraus lernen kann und es dann besser machen.
Liebe Regierung, es ist soweit,
meint Ihr Fritz Stänker


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- Quelle: /FRS
- Erstellt am 26.03.2007 - 12:52Uhr | Zuletzt geändert am 26.03.2007 - 12:56Uhr
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