Stehen die sächsischen Apotheken vor dem Aus?
Görlitz, 29. April 2014. Görlitz ist mit Apotheken gut versorgt, doch deutschlandweit werden immer häufiger Stimmen laut, die das baldige Ende aller Filialapotheken prognostizieren, sollten diese keine effektiven Konzepte für die Zukunft erstellen. Die im Jahr 2001 festgesetzte Regelung der EU, dass Medikamente auch online bestellt und verschickt werden können, setzte viele Filialapotheken unter Druck, denn die Vorteile der Onlineapotheken sind nur schwer von der Hand zu weisen: Medikamente können eingekauft werden, wann immer einem danach ist, ohne dass man an Öffnungszeiten gebunden ist. Außerdem sparen Onlineapotheken durch die fehlenden Filialen Kosten ein und können rezeptfreie Medikamente somit billiger verkaufen.
Manche Apotheken führen ein "Doppelleben"
Zusätzlich unterliegen Onlineapotheken in Deutschland strengen Regeln und müssen eine kostenlose und professionelle telefonische Beratung für ihre Kunden zur Verfügung stellen, außerdem sind ihre Kontakt- sowie weitere Angaben ebenso genauestens vorgeschrieben sowie ihre Zugehörigkeit zu einer der Landesapothekenkammern. Ein gutes Beispiel für eine durchorganisierte Onlineapotheke ist http://www.medipolis.de/. Auf deren Internetseite finden sich übersichtlich strukturierte Medikamentenangebote, alle wichtigen Angaben zur Apotheke selbst und zur Beratungsstelle sowie Hinweise dazu, wie man rezeptpflichtige Medikamente online bestellen kann.
All diese Punkte erklären das ansteigende Interesse von Kunden an Onlineapotheken. Entgegen aller Vermutungen sinkt aber die Anzahl der Filialapotheken deswegen noch lange nicht. Wirft man einen Blick auf die unten stehende Statistik, dann wird man feststellen, dass nicht nur in Sachsen, sondern auch in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Brandenburg die Anzahl der Filialapotheken sogar angestiegen ist. Hierbei zeigt sich ganz deutlich: Onlineapotheken bedienen nur einen Teil der Nachfrage. Denn sie bieten zwar Öffnungszeiten rund um die Uhr und preiswerte Vorteile, aber die Medikamente müssen eben letztlich erst versendet werden. Wer krank ist, der benötigt seine Arzneimittel aber meist sofort. Und so manch einer hat bereits ein gewisses Vertrauensverhältnis zu der Apotheke um die Ecke aufgebaut.
Daten und Statistiken zeigen also: Für Filialapotheken gibt es keinen Grund, ein baldiges Ende zu fürchten. Die Onlineapotheken bedienen einen Teil der Nachfrage, aber für andere Bereiche sind bis heute noch die Filialapotheken zuständig. Und so lange die Deutschen noch mit Allergien, Grippe, Erkältung, Magen-Darm-Infekten und anderen Krankheiten zu kämpfen haben, werden Online- und stationäre Apotheken nebeneinander exisitieren können. Einige Apotheken führen bereits ein "Doppelleben": Neben ihrer Filiale besitzen sie einen kleinen Onlineshop, mit dem sie spezielle Nachfragen bedienen.
Apotheken müssen sich also den aktuellen Gegebenheiten anpassen, was aber noch lange nicht bedeutet, dass sie komplett vom Onlinehandel abgelöst werden.
Quelle: ABDA © Statista 2014



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- Quelle: red | Fotos: © geralt / pixabay, moakets / pixabay
- Erstellt am 29.04.2014 - 09:58Uhr | Zuletzt geändert am 30.04.2014 - 06:47Uhr
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