Zittauer wollen keine innerstädtischen Abrisse zu Gunsten eines Fachmarktzentrums

Zittau. Das "Stadtforum Zittau" hatte allen Zittauer Haushalten eine Fragebogen zum ins Auge gefassten neuen Fachmarktcenter auf der Zittauer Neustadt zukommen lassen, 368 haben per 5. Februar 2012 geantwortet. Vorbehaltlos stimmen die wenigsten Befragungsteilnehmer dem Vorhaben zu, viele favorisieren die leerstehende Mandau-Kaserne als Standort. Die Antworten fallen insgesamt sehr differenziert aus und zeugen davon, dass viele Zittauer Bürger die Diskussion aufmerksam verfolgen. Der "Zittauer Anzeiger" hat wesentliche Ergebnisse der Befragung veröffentlicht.

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Fritz R. Stänker gegen austauschbare Handelshäuser

Ein wichtiges Anliegen der Zittauer ist zudem, die Einzelhandelsstruktur der Stadt zu erhalten. Außerdem sorgt man sich um das Stadtbild und vor allem denkmalgeschützte Häuser.

Lesen Sie die Details im Zittauer Anzeiger vom 7. Februar 2012:
Zittauer Bürger äußern sich zu möglichem Fachmarkt-Zentrum



Kommentar:

Görlitz hat es vorgemacht, wie es geht: Peng! - war das Wilhelmstheater weg (und damit das Gespenst einer weiteren zu finanzierenden Bühne). Dafür steckt im Schatten des historischen Jugendstilkaufhauses ein architektonischer Stachel im Antlitz der Stadt, der nur mühsam zur Annahme durch Kunden gekommen ist.

Wenn die Zittauer nun sehr genau darauf schauen, wenn in exponierter Lage ein "Fachmarktzentrum" entstehen soll, dann sollten sie die Görlitzer Erfahrungen berücksichtigen. Zumal Zittau mit der Mandau-Kaserne über ein umbaufähiges Objekt samst Parkflächen im Nahfeld verfügt.

Die Mieter solcher "Fachmarktzentren" finden sich in viele Städten wieder und sind austauschbar,

wenigstens die Gebäude - gerade in den erhaltenen historischen Städten der Obertlausitz - sollten es nicht sein,

meint Ihr Fritz R. Stänker

Kommentare Lesermeinungen (6)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Nachhilfeunterricht für Center-Befürworter

Von Peter Dorn am 02.12.2013 - 01:44Uhr
http://www.welt.de/kultur/kunst-und-architektur/article114325751/Erst-kamen-die-Bomben-dann-die-Stadtzerstoerer.html

Was tun Hausbesitzer und Ladenbesitzer?

Von Peter Dorn am 22.11.2013 - 03:07Uhr
Nach einem Brief: Es geht um nüchterne Interessenabwägung.

Zittau braucht kein Center in der historischen Innenstadt, es muß die Kräfte auf das konzentrieren, was Besucher in die Stadt lockt. Das ist die Altstadt, die aber am Einzelhandel hängt. Und der braucht Unterstützung, nicht erdrückende Konkurrenz.

Die Zittauer Geschäftsleute müssen vorausschauend unternehmerisch denken. Die Hausbesitzer muss der drohende Preissturz bei Häusern und Ladenmieten alarmieren.

Für die Ladenbesitzer geht es buchstäblich ums Überleben. Wenn die das nicht begreifen und sich nicht ins Zeug legen, ist die Altstadt kaputt.

Frühzeitige erweiterte Bürgerbeteiligung?

Von Peter Dorn am 22.11.2013 - 02:57Uhr
Der Verein "Haus & Grund" in Bautzen hat unseren "Bautzener Appell" unterstützt und unterschrieben.

Dessen Mitglieder begriffen offenbar gleich, welche großen Gefahren sich für Hauspreise und Ladenmieten sowie die Zukunft Bautzens durch den womöglichen Bau eines "Lauencenters" mit 12.000 m² Verkaufsfläche ohne jegliche Sortimentsbeschränkung und ein dreistöckiges Parkhaus ergeben hätten. Der folgende Brief sollte die Zittauer Hausbesitzer veranlassen, das Nötige zu tun.

"Lieber Herr Dorn,

um abschätzen zu können, welche Gefahren drohen, müsste eine Baugrunduntersuchung - wie vor jedem wichtigen Bauvorhaben - vorgenommen werden. Durch Kleinrammsondierungen werden Proben des Baugrundes gezogen und anschließend auf ihre Zusammensetzung, Tragfähigkeit, Wasserdurchlässigkeit etc. bewertet. Außerdem ergeben sich dabei Erkenntnisse zum Wasserhaushalt. Für die Gründung und Abdichtung des Bauwerks ist es wichtig, den Bemessungswasserstand zu definieren. Außerdem kann man dann etwas zu möglichen Auswirkungen auf Nachbargebäude sagen. Im Interesse der Nachbarn und im eigenen Interesse sollte der Bauherr ein Beweissicherungsverfahren durchführen. Darin wird der jetzige Zustand der Gebäude dokumentiert, um dann während und nach der Bauphase vergleichen zu können, ob es zu Veränderungen gekommen ist."

Besorgte Hausbesitzer müssen also u.a. auf ein Beweissicherungsverfahren drängen, damit sie womöglich durch den Centerbau verursachte Schäden an ihren Häusern einklagen können.

Das Sächsische Bergbauamt forderte als Träger öffentlicher Belange Untersuchungen des Baugrundes. Siehe die 1. Abwägung! Wer kennt denn nun dessen Stellungnahme? Was steht darin? Bloß wegen der "frühzeitigen erweiterten Bürgerbeteiligung" gefragt... Oder ist das eine offensichtliche Vortäuschung? Wer versteckt die anderen neueren Gutachten und bislang unbekannten Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange zum geplanten Centerbau schon monatelang vor den interessierten Bürgern und sogar vor den Zittauer Stadträten? Wieso schweigen so viele von denen dazu?

SIE wurden 2009 bei 39,81 % Wahlbeteiligung gewählt und sind eigentlich die Mächtigsten in Zittau, denn SIE sind die gewählten Vetreter des eigentlichen Souveräns in der Stadt. Das waren bei der Kommunalwahl 2009 in Zittau insgesamt 24.523 Wahlberechtigte! NUR 9.764 gingen wählen...

Center statt Parkplätze in Zittaus Innenstadt?

Von Peter Dorn am 21.11.2013 - 03:56Uhr
Manchen ist das in der historischen Innenstadt von Zittau geplante Center ziemlich egal. Sie haben aber Angst um ihre Parkplätze. Das ist kein Egoismus!

Wenn jemand in der Hoffnung auf blühende Landschaften für sein großes Haus 1 Million DM Kredit aufgenommen hatte und schließlich wegen fehlender Parkplätze seine Mieter verlieren würde, ist das nicht nur ein privates Fiasko, eine womögliche Privatinsolvenz, sondern ein Verlust für Zittau. Jemand schlug vor, statt der Parkdecks auf dem vorgesehenen Center eine doppelgeschossige Tiefgarage in die Braunkohle an der Albertstraße zu bauen, weil doch jetzt der Platz gerade so frei ist... Das erforderliche große, tiefe BAULOCH und die Abpumpung des Wassers bergen aber vielleicht Risiken für die unmittelbar benachbarte Bebauung, vielleicht nicht nur für die. Als man z.B. in Braunschweig das „Horten-Kaufhaus“ baute, sollen Kirchen gewackelt haben, wegen trockengefallener Eichenstamm-Fundamente. Im Zittau benachbarten polnischen Tagebau ist man inzwischen schon in über 230 m Tiefe und hat noch keinen Granitgrund, will bis auf 300 m tief. Da bei uns das Grundwasser absinkt, hat man extra eine Expertengruppe berufen, um zu erforschen, warum das Grundwasser absinkt... Studienrat Schorisch wusste das schon vor über 80 Jahren!

Zum Thema Tiefgarage schrieb mir ein Experte: „Eine Tiefgarage doppelgeschossig an der Albertstraße finde ich unabhängig von der Braunkohle schon sehr merkwürdig. Sie wäre doch extrem teuer und würde gar nicht so richtig gebraucht werden. Klar kann man damit rechnen, dass dann Autos von der Straße bzw. der Neustadt weg kämen. Flächen zum Parken gibt es aber doch genug, und wenn ich einmal mehr die riesengroße Fläche an der Rosenstraße / Mandauer Berg / Baderstraße denke, dann meine ich nach wie vor, dass man Stellplätze anders organisieren sollte. Man kann, das vorausgeschickt, ja wirklich ganz unterschiedlicher Meinung zum Parken und dem öffentlichen Verkehr sein, aber gehen wir davon aus, dass die Innenstadt von Zittau bei dem gängigen Verkehrsverhalten nicht ohne eine anständige Anzahl von Stellplätzen zu vitalisieren ist. Dann haben wir im Norden das Parkhaus in der Pfarrstraße, und man könnte sich relativ verträglich ähnliche in Kombination mit anderen Wohn- und Geschäftsbauten oder auch Verwaltungsbauten der Stadt neben der großen Fläche am Mandauer Berg - im Block unscheinbar integriert - ggf. auch noch im Blockinnenbereich an der Böhmischen Straße vorstellen. Aber das alles … erfordert doch eine Gesamtkonzeption für die Innenstadt, damit man keine unbedachten Einzelentscheidungen fällt.“

Die Aktie des Investors stand am 15.11.13 an der Berliner Börse bei 1,35 Euro statt der früher etwa 4 Euro. Im letzten Jahr stürzte diese Aktie um 51,55 % ab! Statt der vom Landesamt für Denkmalpflege gewünschten matten Natursteinplatten will der Investorvertreter farbiges Betonpflaster verlegen. Da ist eh kein Geld für eine teure Tiefgarage! Architekt Desch empfahl den Zittauern deshalb das aufgesattelte Parkdeck. Von dort oben habe man dann so eine schöne Aussicht auf die Stadt... Welch ein Hohn! Wer das Center baut, hat die Stadt versaut! Das Parkdeck favorisiert man als Lockspeck speziell überall da, wo man die Kunden veranlassen will, auch die Läden im Oberstock des Centers zu besuchen und dort etwas zu kaufen. Ansonsten könnte es passieren, dass man dort Leerstand hat und in den Räumen nur noch abseitig Interessierte kostenpflichtig Wäschestangen-Mikado spielen lassen kann. Der Buschfunk berichtet allerdings, dass die besonders spezialisierten Ausroller extra roter Teppiche, dem Investor anbieten wollen, das Technische Rathaus im Oberstock unterzubringen... Endlich hätte man dem finanziell klammen Investor AVW AG Hamburg eine ständig sichere Mieteinnahme verschafft...

Zittau?...

Von ko.bold am 17.02.2013 - 16:57Uhr
@Günter Heppner
Zittau ist bereits eine tote Stadt und wird durch ein schon im Vorfeld als konkurswürdig einzustufendes "Einkaufscenter" auch nicht wieder lebendig.

Centerneubau

Von Günter Heppner am 16.02.2013 - 17:42Uhr
Ach hört doch auf mit den ganzen Gezeter. Man kann da ja nicht mehr hinhören.

Hört doch einfach auf und macht euch keine Gedanken mehr .

Lasst alles wie es ist. Die Albertstraße möge einfallen, der Parkplatz Albertstraße möge verrotten.

Weiterhin kein Lebensmittelgeschäft in der Stadt usw. usw.

Ist doch prima,oder nicht?Zittau wird eine tote Stadt.

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  • Quelle: red | Foto: BeierMedia.de
  • Erstellt am 07.02.2012 - 06:36Uhr | Zuletzt geändert am 16.07.2012 - 03:40Uhr
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