Ein kleines Kapitel aus der Geschichte der Görlitzer Altstadtmillion
Görlitz, 21. Januar 2017. Von Evelin Mühle. Seit 1995 übergab ein anonymer Spender der Stadt Görlitz jährlich eine Million DM bzw. 511.500 Euro. 2016 kam die letzte Charge, aber das Märchen ist noch nicht vorbei. Görlitz kann dankbar auf viel Erreichtes zurückblicken – und wir haben analysiert, wie Geld aus dieser "Altstadtmillion" auf dem Städtischen Friedhof verwendet wurde. Das klingt einfacher als es ist. Vermutlich hat unsere Zusammenstellung auch kleine Lücken.
Abbildung: Mit Hilfe von Mitteln der Görlitzer Altstadtstiftung restauriertes Gitter auf dem Alten Friedhof.
Foto: Evelin Mühle, 2016.
Evelin Mühle vom Städtischen Friedhof blickt zurück
Wahrscheinlich war 2001 die Restaurierung des Galvanoengels in der Hoffmann-Grabstelle (Druckerei Hoffmann & Reiber) unser erstes Projekt. Gefördert mit 5.000 DM zuzüglich Denkmalmitteln des damaligen Regierungspräsidiums und vielen Spenden aus der Bevölkerung wurden 55.700 DM für die Restaurierung der wertvollen Plastik, der Vasen, der Ketten sowie für die Neufundamentierung der Natursteine aufgewendet. Damals entstand zur Akquise von Spendengeldern der "Engelbummel", ein Spaziergang zu den Engeln des Friedhofes, bis heute meist einmal im Jahr im Programm.
2002 folgte die damalige "Großbaustelle" Krematorium. Reichlich 74.000 Euro flossen in das für den Eigenbetrieb große Bauvorhaben und machten Mut zu mehr.
Anträge zur Sanierung von Teilstücken der zweieinhalb Kilometer langen Friedhofsmauer, zur Restaurierung wertvoller Einzelgrabstellen und zur Instandsetzung historischer Grabgitter folgten. Auch die Schutzguterfassung für die drei Friedhofsteile Alter Friedhof, Neuer Friedhof und Urnenhain konnte mit Hilfe der Mittel aus dem Altstadtstiftungsfonds beauftragt werden. Von den 36 Anträgen zwischen 2001 und 2016 wurden 33 mit Hilfe von Altstadtstiftungsmitteln umgesetzt. Im Laufe der Zeit flossen insgesamt fast 302.000 Euro an den Städtischen Friedhof.
"Verbaut" haben wir damit über 1,6 Million Euro. Das ist viel, hat den Haushalt entlastet und gab regionalen Baubetrieben Aufträge. Im Schnitt wurden mit den Stiftungsmitteln 20 Prozent gefördert, die Restaurierung einer wertvollen Terrakotta-Grabstelle 2007 gar mit 80 Prozent.
Was bleibt, ist eine wunderbare Stadtgeschichte, über die unsere Enkel noch erzählen werden. Unser Dank dem Spender oder der Spenderin!
Die Autorin Evelin Mühle ist Leiterin des Eigenbetriebs Städtischer Friedhof Görlitz.
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- Quelle: Text und Foto: Evelin Mühle
- Erstellt am 21.01.2017 - 09:52Uhr | Zuletzt geändert am 21.01.2017 - 10:02Uhr
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