!ברוך שובי - Shlomo Graber in Görlitz
Görlitz, 10. Mai 2014. Gestern hat sich der Kunstmaler und Schriftsteller Shlomo Graber aus Basel in das Goldene Buch der Stadt Görlitz eingetragen. Graber ist Überlebender der Konzentrationslager von Auschwitz-Birkenau, Fünfteichen und Görlitz.
"Schlajme" dokumentiert jüdische Familiengeschichte
Shlomo Graber beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Görlitz,
rechts seine Frau Myrtha Hunziker.
Thema: Jüdisch
Juden hatten und haben einen großartigen Anteil an der Entwicklung Deutschlands in Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft. Leben ist undenkbar ohne die Erinnerung an die Zeit, als es in Deutschland ausreichte, Jude zu sein, um verhaftet, deportiert und umgebracht zu werden, wenn man nicht rechtzeitig geflohen war.
Seinen Weg von Ungarn durch die Konzentrationslager nach Israel hat der 1926 in Majdan in den Russischen Karpaten geborene Shlomo Graber in einer detailgenauen Dokumentation unter dem Titel "Schlajme", einer jüdischen Familiengeschichte der Jahre von 1859 bis 2001, festgehalten. Bis auf den Vater ist seine gesamte Familie von den Nazis umgebracht worden. Der Görlitzer Bürgermeister Dr. Michael Wieler hatte Graben und dessen Frau Myrtha Hunziker im kleinen Sitzungssaal des Görlitzer Rathauses empfangen. Zugegen waren auch Professor Rolf Karbaum mit Ehefrau, Stadträte und weitere Gäste, die Graber bei seinem Görlitz-Besuch begleitet haben. In Görlitz hatte im Jahr 2010 die Ausstellung "Jüdische Spurensuche" in der früheren Synagoge an jüdische Schicksale erinnert.
Besuch im Kaisertrutz Shlomo Graber hatte auch die Ausstellung zur Stadtgeschichte im Kaisertrutz besucht. Dabei interessierten ihn der Koffer von Dr. Albert Blau und die Medienstation zum Lager im Biesnitzer Grund wegen seiner eigenen Erfahrungen besonders. Im angeregten Gespräch machte Museumsleiter Dr. Jasper v. Richthofen dem Gast bei einem kleinen Rundgang deutlich, wie wertvoll Grabers Erinnerungen auch für das Görlitzer Museum sind.
Begleitet wurden Shlomo Graber und Myrtha Hunziker von Prof. Dr. Rolf Karbaum (links), Oberbürgermeister a.D., Bildmitte: Museumsleiter Dr. Jasper v. Richthofen Schlajme Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama Vorworte von Heiko Haumann und Helmut Hubacher Herausgegeben von Eduard Roy Wiehn Hartung-Gorre Verlag Konstanz , ISBN 3-89649-757-X Kommentar Damit die Erinnerung an den Holocaust nicht verzerrt oder zum tauben Ritual wird, ist neben dem Ausmaß des Verbrechens die Betrachtung der Einzelschicksale eine wertvolle Quelle. Auf seiner Webseite zeigt Shlomo Graber ein Bild seiner Familie aus dem Jahr 1938. Zu sehen sind 21 Menschen. 19 von Ihnen wurden von den Nazis ermordet. Welch menschliche Größe, zwischen den deutschen Tätern und dem heutigen Deutschland zu unterscheiden, meint Ihr Fritz R. Stänker
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- Quelle: red | Fotos: © Stadt Görlitz
- Erstellt am 10.05.2014 - 06:43Uhr | Zuletzt geändert am 15.01.2025 - 21:09Uhr
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