Wo Mitarbeiter und Gäste noch zum Chef stehen
Zittau, 13. Juli 2009. Normal ist das nicht – da sitzt "el chefe" (dt.: der Horscht) am fein bemalten Tisch und verzockt die Tageseinnahmen. Das Personal schaut zu und fiebert mit ihm. Wenn´s schiefgeht sind Sonderschichten angesagt, keiner mault – das letzte Bild der Fotogalerie spricht Bände. Der Zittauer Anzeiger war in der "Kultuhr" zu Gast und hat sich das Treiben näher angesehen. Weil die Zittauer das Treiben im und am Gemäuer aber schon gut kennen, hat der Görlitzer Anzeiger den Bericht übernommen.
Kultuhr – ein Treff von Welt(en)
In der Zittauer Kultuhr, einem echten Tipp unter den südostsächsischen Lokalitäten, treffen sich tatsächlich Welten.
Zunächst zu erwähnen – wir sind im Dreieck der Biernationen – die Bierwelten:
Mindestens sieben Biere vom Fass werden vom besten Personal, das man sich in diesem Moment für eine Kneipe denken kann, angeboten, dazu ausgewählte in Flaschen gefüllte Gerstensäfte. Neben den Guiness- und Kilkenny-Standards sind das ein - wow! - Cidre, der besonders im Sommer seine Liebhaber findet, das Eibauer Schwarzbier, noch ein rotgoldgelockter Ire namens Murphys, das Radeberger und - freili - ´s Erdinger Weißbier. Da gibt es nur einen Rat: Zum Durchprobieren mehrere Tage Zeit nehmen!Was wäre die Wirtschaft ohne Menschen, ohne die Publikumswelten?
Im Erdgeschoss mit Rittersaalanmutung tobt die Silberhochzeit. Der Bräutigam sitzt zwar auf dem Königsstuhl, aber er sinniert, wo die Zeit geblieben ist: As Time Goes By... Genau, das vergisst sich wirklich leicht, wie die Zeit vergeht hinter den dicken Mauern der ehemaligen Bastion der Zittauer Stadtbefestigung.Während unten die Silberbraut jedem Gast einzeln zuprostet, erscheinen im ersten Stock die etwas skurrileren Typen. Die soliden Kaffeegäste vom Nachmittag sitzen längst vor der Tagesschau, als in der Kultuhr die mit Spielen kunstvoll bemalten Tische zum Leben erwachen.
Überhaupt hat sich die Kultuhr zu einem Treffpunkt, der "in" ist, entwickelt. Die Räumlichkeiten erlauben es, ganz für sich zu bleiben oder sich am Tresen mit anderen Gästen oder mit dem motivierten Personal, das immer einen guten Rat hat, in Gespräche über Gott und alle Welt zu verwickeln.
In den alten Festungsbau, der die Kultu(h)r beherbergt, gelang man schneller, als gedacht: Durch den Biergarten in den ersten Stock in die eigentliche Kneipe, einen Behindertenzugang gibt es durch das Erdgeschoss, wo meist Feiern oder Veranstaltungen steigen.
Allerdings: Der Abgang durch den Biergarten im Winter ist berühmt. Leicht erreichen die Schuhe ein Niveau über dem Meeresspiegel, das deutlich über dem der Ohrläppchen liegt.
Aber jetzt ist Sommer. Die Blumenuhr tickt ganz still und duftet vor sich hin. Die Bänke an der Parkanlage haben so manches heißes Versprechen gehört.
Halten wir die Zeit doch noch mal an, in der Kultuhr . . .
.
Kultuhr-Zeit:
Freitag, 14. August 2009
Franke Edge: Rock, Folk, Pop der 60er bis 90er,
eigene Songs, aktuelle Hits
Sonnabend, 5. September 2009,
Peer Orxon: Rocksongs, Swingspecials, eigene Stücke.
Charismatische Stimme zu Klavier und kraftvoller Gitarre.
Mehr:
www.kultuhr-kneipe.de
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- Quelle: /TEB | Erstveröffentlichung am 13.07.2009 - 00:35 Uhr
- Erstellt am 13.07.2009 - 00:11Uhr | Zuletzt geändert am 07.10.2022 - 18:16Uhr
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