Grüne Arbeit, rote Zahlen: Lohnkampf im Gartenbau
Görlitz, 18. Juni 2023. Inmitten blühender Gärten und neu gepflasterten Wegen regt sich Unmut. Es ist die grüne Branche im Landkreis Görlitz, die heute im Fokus steht. Von der Pflege der Gärten über den Bau von Sportplätzen bis zur Gestaltung der Friedhöfe - die etwa 300 Beschäftigten in der Landschafts- und Sportplatzbaubranche leisten einen erheblichen Beitrag zur Ästhetik und Funktionalität unseres Lebensraums. Doch hinter den Kulissen brodelt es.
Bildquelle: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt
Lohnkampf in der grünen Branche
"Die Branche hat Saison, und die Betriebe sind voll ausgelastet. Aber hinter den grünen Betriebstoren rumort es", so Roland Müller, Bezirksvorsitzender der IG BAU Ostsachsen. Die Unzufriedenheit gründet in den laufenden Tarifverhandlungen, in denen der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, nach Ansicht der Gewerkschaft, den Fuß auf die Lohnbremse setzt.
Forderung nach höheren Löhnen
Die IG BAU Ostsachsen, die sich auf Angaben der Arbeitsagentur stützt, zeigt sich besorgt über die derzeitige Lohnentwicklung. Insbesondere die Arbeitnehmer im Kreis Görlitz werden laut Müller hart getroffen. "Die Arbeitgeber haben lediglich einen Lohnzuwachs von 3,75 Prozent pro Jahr angeboten. Angesichts der steigenden Inflation würde dies bis 2025 einen erheblichen Reallohnverlust für die Beschäftigten bedeuten", warnt er.
Die Gewerkschaft fordert deshalb nicht nur den Ausgleich der Inflation, sondern einen "Inflationsausgleich plus X" für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen der Branche. Eine Forderung, die sie auch in der dritten Verhandlungsrunde aufrechterhalten will.
Appell an die Arbeitgeber
"Die grüne Branche mutet ihren Beschäftigten rote Zahlen zu", kritisiert Müller. Er appelliert an die rund 50 Betriebe im Kreis Görlitz, ihre Position gegenüber dem Bundesverband deutlich zu machen. "Wenn die Arbeitgeber nicht einmal bereit sind, die Inflation auszugleichen, werden wir keine Fachkräfte halten und gewinnen können. Das muss den Betrieben klar sein."
Die IG BAU bezieht sich dabei auf die Frühjahrsumfrage des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Laut dieser Umfrage hätten gut zwei Drittel der befragten Betriebe für Arbeiten in Privatgärten höhere Preise verlangt als im Vorjahr. Auch die Rechnungen für öffentliche Aufträge seien um 45 Prozent gestiegen. „Da kann es nicht sein, dass die Beschäftigten jetzt beim Lohn in die Röhre gucken sollen“, so Roland Müller.



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- Quelle: red / PM Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt
- Erstellt am 18.06.2023 - 10:26Uhr | Zuletzt geändert am 18.06.2023 - 10:35Uhr
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