Lust auf Arbeit in einer Gärtnerei?
Görlitz, 16. Februar 2023. Bisher hat der Görlitzer Anzeiger versucht, das Interesse an einem Beruf im MINT-Bereich zu wecken, heute geht es aber um die Arbeit in einer Gärtnerei. Wenn man in einer Gärtnerei arbeiten will, ist es wichtig, sich über die Art der Arbeit und die Anforderungen im Klaren zu sein. Wer nicht ausgebildet ist, sollte zumindest Erfahrungen mit Gartenarbeit haben und Kenntnisse, wie man Pflanzen richtig pflegt. Hinzu kommt, dass man sich mit den Arten von Pflanzenschutzmitteln und dem Umgang damit auskennen muss. Zudem sollte man lernen, wie man Pflanzen richtig setzt und schneidet.
Gesundheit, Kundenfreundlichkeit und alles rund um den Job
Die Arbeit in einer Gärnerei ist körperlich belastend. Deshalb muss man auf die richtige Körperhaltung achten und aufpassen, dass man nicht zu schwer hebt oder trägt. Wer häufig schwere Kübel oder Paletten heben muss, kann seine Wirbelsäule schädigen. In den Pausen kann leichte Gymnastik helfen, einseitige Belastungen auszugleichen. Gärtner arbeiten oft im Freien, da hilft professionelle Arbeitskleidung gegen Kälte und Nässe.
Auch wenn man nicht zum Verkaufspersonal gehört, wird man durchaus von Kunden angesprochen. Man sollte also Fragen zu den Produkten und Dienstleistungen der Gärtnerei beantworten können und überhaupt einen guten Kundenservice leisten. Kunden kaufen nicht einfach nur Erzeugnisse, sondern vor allem dort, wo sie sich gut behandelt fühlen. Wer Freude am Umgang mit Menschen hat und bereit ist, immer wieder etwas Neues zu lernen und sich generell für sein Fachgebiet interessiert, ist klar im Vorteil. So kann man etwa Tipps zu Blumen oder für den Garten eines Kunden geben.
Die Regeln für den direkten Kundenkontakt gelten ebenso im Onlinebereich: Man muss es dem Kunden einfach machen und – das ist entscheidend – man darf nur Qualität liefern. So bekommt etwa Euroflorist seine Blumen nur von qualitativ guten Gärtnereien – das gewährleistet stets frische Sträuße und den problemlosen weltweiten Versand.
Wer in die Arbeit in einer Gärtnerei einmal hineinschnuppern möchte, vielleicht als Ferienjob, sollte zumindest die wichtigsten Gartengeräte kennen und wissen, wie man sie richtig handhabt. Über den Umgang mit Chemikalien und anderen Substanzen sollte man sichunbedingt informieren, damit keine Gesundheitsgefahren eintreten oder nichts aus Unwissenheit zerstört wird. Wenn einmal viel Arbeit ansteht, sollte man Prioritäten selbst setzen können und zwischen dringend und wichtig unterscheiden. Überhaupt ist in Gärnereien wegen der vielen Handarbeit fleißiges und effizientes Arbeiten angesagt.
Welche Pflanzen werden von Gärtnereien angeboten?
Gärtnereien bieten – je nach Spezialisierung – unterschiedlichste Pflanzen zum Verkauf an. Dazu gehören vor allem Blumen, Gemüse und Kräuter; werden vor allem Sträuche und Bäume angeboten, spricht man von Baumschulen. Einige Gärtnereien bieten zudem exotische Pflanzen an, die nicht überall erhältlich sind.Zu den beliebtesten Blumenarten zählen Rosen, Tulpen, Geranien und Petunien. Sträucher wie Forsythien und Hortensien sind ebenfalls sehr gefragt, auch Bonsai-Bäume können in vielen Gärtnereien gekauft werden. Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika und Gurken passen zur gesunden Ernährung und stehen deshalb ebenfalls hoch im Kurs. Kräuter wie Basilikum, Thymian und Oregano findet man ebenfalls in vielen Gärtnereien. Auch unterschiedliche Samen kann man dort erwerben.
Als Beisortiment führen etliche Gärtnereien Düngemittel, Erde und anderes Zubehör, das hilft, Pflanzen gesund und langlebig zu halten. Über den Produktverkauf hinaus bieten manche Gärtnereien Serviceleistungen wie Beratung, Pflanzenschutz und Bepflanzungen an, was ihnen dann den Charakter eines Landschaftsbaubetriebs gibt. Besonders Eigentümer von Mietshäusern übertragen die Pflege der Außenanlagen gern solchen Unternehmen.
Welche Gartengeräte werden in der Gärtnerei benutzt?
In einer Gärtnerei kommen vor allem die üblichen Gartengeräte zum Einsatz. Typische Handarbeitsgeräte sind unter anderem Spaten, Schaufeln, Hacken und Harken. Mit diesen Werkzeugen können die Gärtner den Boden bearbeiten und Unkraut entfernen. Da viele Pflanzen recht empfindlich sind, muss man besonders auf Beeten vorsichtig und geschickt zu Werke gehen. Bei der Grundstückspflege hingegen werden Rasenmäher, Rasentrimmer, Heckenscheren, Astscheren und Laubbläser verwendet, um nur einige Beispiele zu nennen.Einige Gärtner benutzen – besonders auf naturnahen Grundstücken – außerdem Motorsensen und Kettensägen für das Schneiden von Büschen oder Sträuchern. Im Landschaftsbau und in der Landschaftspflege kommen Traktoren wie auch Bau- und Landwirtschaftsmaschinen zum Einsatz.
Ein eigenes Kapitel ist die Bewässerung. Gerade unter den Bedingungen des Klimawandels wird sie immer wichtiger und ist entscheidend, um gesunde Pflanzen und eine schöne Gartenlandschaft zu gewährleisten. Neben stationären Bewässerungsanlagen werden mobile Sprinkler und im einfachsten Falle Bewässerungsschläuche verwendet.
Einen verantwortungsbewussten Umgang erfordern Pflanzenschutzmittel. Sie wirken gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. In der Bio-Gärtnerei setzt man hier auf natürliche Mittel anstelle von Wirkstoffen aus der Chemieindustrie.
Kompostierung von Pflanzenresten: Wie wird das in einer Gärtnerei gemacht?
Die Kompostierung erlaubt es, Pflanzenreste, wie sie in Gärtnereien anfallen, zu nutzen. Dieser Prozess ermöglicht es, organische Abfälle wie Blätter, Gras und andere Pflanzenreste zu recyceln und sie anschließend als Gartenerde oder natürlichen Dünger zu verwenden.In einer Gärtnerei kann Kompostierung auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Die Pflanzenreste werden zu einem Komposthaufen zusammengetragen oder in einen Kompostbehälter gegeben. Entweder wird der Haufen regelmäßig gewendet, damit die Materialien gleichmäßig abgebaut werden, oder man entnimmt unten den Humus, während man oben immer wieder nachfüllt.
Um den Verrottungsprozess zu beschleunigen, können die Pflanzenreste in speziellen Maschinen – oft Schnellkomposter oder Thermokomposter genannt – verarbeitet werden. Werden die Reste vor dem Einlegen in die Maschine fein gehackt oder gemahlen, so wird der Abbauprozess weiter beschleunigt. Der fertige Kompost kann direkt genutzt oder in Säcke abgefüllt und an Kunden verkauft werden.
Was sind die neuesten Trends beim Gärtnern?
Über den gewerblichen Bereich hinaus ist Gärtnern wieder zur beliebten Freizeitbeschäftigung geworden. Während früher aus der Not heraus die Gewinnung von Obst und Gemüse im Mittelpunkt stand, steht heute dabei die gesunde Ernährung im Mittelpunkt. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen die eigene Anzucht von Gemüse und Kräutern begeistern und zu diesem Zweck auch Früh- und Hochbeete einrichten oder ein Gewächshaus aufstellen.Ebenfalls im Kommen ist die naturnahe Gartengestaltung, bei der man versucht, anstelle toter Rasenflächen möglichst viel Natur in den Garten einzugliedern: Wildblumenwiesen, Teiche mit Fischen und Wasserpflanzen oder auch kleine Biotope mit Sträuchern und Büschen sind Anregungen dafür. Eingesetzt werden in den Gärten bevorzugt nachhaltige Materialien wie Holz und Stein, die Kunststoffe ablösen.
Auch die Verwendung von Farben spielt eine große Rolle beim modernen Gartendesign, ob knallige Farbtupfer oder leichte Akzente, es gibt viele Möglichkeiten, um einen beeindruckenden Look zu erhalten.
Unter dem Strich
In einer Gärtnerei gibt es immer viel zu tun, um Pflanzen gesund und schön aussehen zu lassen. Man sollte über die richtigen Bedingungen für die verschiedenen Pflanzen Bescheid wissen, wie Sonnenlicht, Bodentyp und Wassermenge. Wer also ernsthaft in einer Gärtnerei arbeiten möchte, sollte sich der unterschiedlichen Aufgaben und manchmal schweren Arbeit bewusst sein. Einen ersten Einblick geben ein Ferienjob oder ein Praktikum.Gärtner oder Gärtnerin – Facharbeiter für Gartenbau – der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau ist ein dreijähriger anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildung erfolgt im dualen System von Ausbildungsbetrieb und Berufsschule in der Landwirtschaft und teils in der Forstwirtschaft. In der Berufspraxis unterscheidet man zwischen dem Landschaftsgärtner und dem Gärtner etwa im Obstbau, als Gemüsegärtner, als Zierpflanzengärtner, in der Staudengärtnerei, als Friedhofsgärtner oder in einer Baumschule. Wer sich unsicher ist, sollte die Möglichkeiten der Berufsberatung, etwa bei der Arbeitsagentur, nutzen.
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- Quelle: red | Foto: Victor Malyushev, Unsplash License
- Erstellt am 16.02.2023 - 14:13Uhr | Zuletzt geändert am 18.02.2023 - 03:03Uhr
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