Sicherheitsschuhe: Was bedeuten die vielen Sicherheitsklassen und Zusätze?

Sicherheitsschuhe: Was bedeuten die vielen Sicherheitsklassen und Zusätze?Görlitz, 8. März 2020. Wer schon einmal selbst nach Sicherheitsschuhen gesucht hat, um diese im Beruf oder privat vielleicht im Garten zu tragen, wird schnell feststellen, wie viele verschiedene Sicherheitsklassen und Zusatzangaben es für diesen Bereich gibt. Schnell kommt es hier zur Verwirrung und zu Meinungsverschiedenheiten über das richtige Modell für das jeweilige Einsatzgebiet. Der Görlitzer Anzeiger hat zusammengestellt, welche Sicherheitsklassen es gibt und wie diese bei der Auswahl des perfekten Sicherheitsschuhs zu unterscheiden sind.

Dieser Schuh ist widerstandsfähig gegen Öl und federt zudem Stöße im Fersenbereich ab
Symbolfoto: Carlos Barengo, Pixabay License
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Die Sicherheitsklasse S1-S5

Die Sicherheitsklassen S1 bis S5 bauen grundsätzlich aufeinander auf – je höher die Ziffer, desto höher der Sicherheitsanspruch an die Schuhe. Dennoch gibt es einige Besonderheiten, die hier deutlich werden:

Klasse S1: Zehenschutzkappe, antistatisch, kraftstoffbeständiges Obermaterial, Fersenbereich geschlossen.

Klasse S1P: Eigenschaften wie Klasse S1 + durchtrittsichere Sohle

Klasse S2: Eigenschaften wie Klasse S1 + wasserundurchlässig (bis 60 min)

Klasse S2P: Eigenschaften wie Klasse S2 + durchtrittsichere Sohle

Klasse S3: Eigenschaften wie Klasse S2 + durchtrittsichere und profilierte / rutschhemmende Sohle

Klasse S4: Eigenschaften wie Klasse S2 + wasserundurchlässig

Klasse S5: Eigenschaften wie Klasse S2P + profilierte / rutschhemmende Sohle + Wasserundurchlässig

Welche Zusatzangaben gibt es?

Wer nun die individuellen Anforderungen für sich festgelegt hat und diese einer der oben genannten Sicherheitsklassen zuordnen kann, kann die Auswahl der vielen verschiedenen Modelle bereits etwas eingrenzen. Hinzu kommen jedoch noch einige Zusatzanforderungen für Sicherheitsschuhe, welche ebenfalls standardisiert in ein System integriert wurden. Folgende Angaben sind hier von Bedeutung:

A – antistatische Sohle
C – leitfähige Schuhe
E – Energieaufnahme im Fersenbereich
P – durchtrittsichere Sohle
CI – Isolierung gegenüber Kälte
HI – Isolierung gegenüber Hitze
FO – benzin- und ölresistente Schuhsohle
SRA; SRB; SRC – rutschhemmende Sohle auf verschiedenen Untergründen
WRU – Wasserundurchlässigkeit des Obermaterials

Zusätzlich zu diesen Eigenschaften gibt es noch ESD-zertifizierte Sicherheitsschuhe. Diese erfüllen besondere Eigenschaften der elektrostatischen Isolierung nach der Norm EN ISO 20345. In vielen Berufsfeldern wird der Einsatz von elektrischer Energie, den nötigen Verkabelungen und Maschinen sowie teilweise der Hochvolttechnik immer öfter notwendig. Dies hat auch ganz besondere Ansprüche an die Sicherheitsschuhe, welche je nach Einsatzzweck leitend, antistatisch, oder auch isolierend wirken sollten.

Wie man schnell feststellt, gibt es viele verschiedene Schutzklassen und Zusatzanforderungen an Sicherheitsschuhe. Das eine richtige Modell gibt es also nicht – für jeden Einsatzzweck / jede Berufsgruppe sollten die Anforderungen individuell festgelegt werden, sodass die Auswahl der verschiedenen Modelle auf das Wesentliche reduziert werden kann. Im Anschluss fällt die Wahl des richtigen Sicherheitsschuhs sicherlich leichter.

Mehr:
Über den Fußschutz informiert unter anderem die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft.

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  • Quelle: red | Foto: Barescar90 / Carlos Barengo, Pixabay License
  • Erstellt am 07.03.2020 - 15:15Uhr | Zuletzt geändert am 08.03.2020 - 09:11Uhr
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