Görlitzer Unternehmen setzen gemeinsam auf Elektromobilität
Görlitz, 18. Juli 2018. Was mancher noch als Zukunftsmusik hört, krempelt scheinbar urplötzlich alte Gewohnheiten um: Nämlich dann, wenn moderne Technologien nicht nur die alten ersetzen, sondern mit ganz anderen Lösungsansätzen einhergehen. Ein Beispiel liefern die Stadtwerke Görlitz AG (SWG), die Sparkassse Oberlausitz-Niederschlesien (SPON) und die städtischen Wirtschaftsförderer von der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH (EGZ): Die setzen auf Elektromobilität und nutzen jetzt im Car Sharing Fahrzeuge gemeinsam.
Abbildung: SWG-Vorstandsvorsitzender Matthias Block hat den Stecker in der Hand, SPON-Bereichsleiter Enrico Kretschmar und EGZ-Geschäftsführerin Andrea Friederike Behr sind die Einsteiger
Mobil – auch ohne eigene Fahrzeugflotte
Die Görlitzer Stadtwerke haben immer wieder die Nase vorn. So haben sie bereits den Kohleausstieg vollzogen und erzeugen elektrischen Strom über ökologisch vernünftige Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Da kann sich der Stromlieferant mit gutem Gewissen bei sich selbst bedienen, wenn die aus mittlerweile aus acht Fahrzeugen bestehende Fahrzeugflotte "aufgetankt" werden muss.
Wenn auch die Fahrzeugflotte eher zu den kleinen gehört ist es doch eine interessante Überlegung, den Fixkosten der noch immer relativ teuren E-Mobile Einnahmen aus deren Vermietung entgegenzustellen. Dieses Grundprinzip des Car Sharings verringert die Zahl vorzuhaltender Autos bei den Car Sharing Partnern, was ökolisch sinnvoll ist und die Flächen von Fahrzeugen entlastet.
Pilotpartner Sparkasse
Pilotpartner beim Teilen der SWG-Elektroflotte ist die Sparkasse mit ihrem nahegelegenen Hauptsitz. Eine Vereinbarung ermöglicht es den SPON-Mitarbeitern, für ihre Außer-Haus-Termine E-Mobile von den Stadtwerke auszuleihen. Das geht ganz einfach über ein Online Buchungsportal, Schlüssel und Fahrzeugpapiere liegen im Kundenbüro am Demianiplatz bereit. Vergütet wird die Nutzung über eine fixe Nutzungspauschale pro Stunde. Die Vorteile stehen auch für Enrico Kretschmar, Bereichsleiter Marktbereich Görlitz der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, im Mittelpunkt: "Da wir uns fast in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stadtwerke-Gebäude befinden, ist das Car-Sharing unkompliziert zu handhaben. Und wir genießen dadurch den unschätzbaren Vorteil, dass wir keine eigenen Poolfahrzeuge vorhalten müssen."Ende 2017 hatte man bei der SPON Überlegungen angestellt, ob es überhaupt noch wirtschaftlich sei, den Mitarbeitern eigene Dienstfahrzeuge für Kundentermine bereitzustellen. Die bisher genutzten, schon etwas älteren Pkw hätten früher oder später ersetzt werden müssen – durch den gemeinsamen Ansatz mit SWG kann sich die Sparkasse die Anschaffung sparen und die Mitarbeiter sind trotzdem mobil.
Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH mit im Boot
Auch die EGZ nutzt seit Mai 2018 ein E-Auto aus dem Fahrzeugpool der Stadtwerke. Die EGZ sieht sich dabei in einer Vorbildrolle, mit der die Elektromobilität vorangebracht wird – und das in einer lokal verankerten Kooperation. "Wir freuen uns sehr, als EGZ bei diesem zukunftsorientierten Projekt mit den Stadtwerken Görlitz zusammenzuarbeiten", bestätigte die EGZ-Geschäftsführerin Andrea Friederike Behr.Seit 2012 elektrisch
SWG ist schon seit einigen Jahren mit E-Fahrzeugen unterwegs, angefangen im Jahr 201 mit einem elektrisch angetriebenen Renault-Kangoo, der beispielsweise von den Trinkwasser-Monteuren gefahren wurde. Mit der Zeit konnten die Stadtwerke Görlitz nicht nur Erfahrungen im Einsatz der E-Autos erwerben, sondern vergrößerten sukzessive auch ihre Flotte. Immer mehr Beschäftigte ließen sich von den E-Autos überzeugen und wollen heute nicht mehr darauf verzichten. Bereichsleiter Enrico Kretschmar blickt zurück: "Es gab natürlich auch in unserem Hause Vorurteile, vor allem im Hinblick auf die Reichweite." Er selbst buchte kürzlich ein Elektroauto für einen ganzen Tag. Sein Fazit: "Man kann damit getrost über hundert Kilometer fahren, ohne eine Ladesäule zu benötigen."E-Flotte besser ausgelastet
"Wir freuen uns, dass wir unsere weiter wachsende E-Flotte mit der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien und der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH teilen können und die Fahrzeuge damit noch besser auslasten", so Sascha Caron, Vertriebsleiter bei SWG. "Nutzen statt Besitzen" finde offensichtlich immer mehr Liebhaber, so seine Beobachtung. Die Entwicklung hin zu einer umweltfreundlichen Mobilität zu unterstützen sei ganz im Sinne der Stadtwerke Görlitz AG, die sich anschicke, zu einem Spezialisten in der E-Mobilität zu werden.


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- Quelle: rd | Foto: Artjom Belan
- Erstellt am 18.07.2018 - 08:49Uhr | Zuletzt geändert am 18.07.2018 - 14:48Uhr
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