Deutsche Startups: große Unsicherheiten bei der Finanzierung

Görlitz, 11. Dezember 2016. Wer sich selbstständig machen will, braucht nicht nur ausreichend Startkapital, sondern auch einen ausgeklügelten Finanzierungsplan. Schließlich muss man als Jungunternehmer insbesondere in den ersten Jahren nach der Gründung, in denen eventuell nicht alles so glatt läuft, ausreichend Sicherheiten haben. Bei deutschen Startups ist das einer aktuellen Studie zufolge aber häufig nicht der Fall. Beim Großteil besteht für die nächsten 24 Monate ein enormer Finanzierungsbedarf.
Abbildung oben: © Flickr "Euros 4", Foto: Raúl Hernández González, Lizenz: CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten.

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Steigender Finanzierungsbedarf in deutschen Startups

Es gibt viele Wege und Möglichkeiten, ein Unternehmen langfristig zu finanzieren. Angefangen von Eigenkapital über staatliche Fördermittel bis hin zum Unternehmensdarlehen bei der Bank. Mit Kreditmarktplätzen wie Funding Circle haben Unternehmen zusätzlich eine Möglichkeit, auf direktem Wege mit möglichen Investoren in Kontakt zu treten – und das Ganze auch noch bequem online.

Da dürfte es theoretisch nicht schwer sein, einen langfristigen Finanzierungsplan auszuarbeiten – die Betonung liegt hier auf theoretisch. Denn obwohl eine ausreichende Finanzierung insbesondere für den Unternehmenserfolg von Startups eine entscheidende Rolle spielt, planen viele Jungunternehmer ihre Finanzen nicht ausreichend. Laut einer aktuellen Bitkom-Studie hat lediglich jedes dritte Startup für die kommenden beiden Jahre ausreichend Geld zur Verfügung. Der Rest wird in diesem Zeitraum noch eine Finanzspritze von durchschnittlich 2,4 Millionen Euro benötigen.

Erschwerte Finanzierung beeinflusst den Unternehmenserfolg

Wie groß der Finanzierungsbedarf eines Unternehmens ausfällt, hängt, so die Studie, maßgeblich von dessen Größe ab: Hat das Unternehmen einen bis drei Mitarbeiter, könne der Bedarf demnach bereits bei rund 640.000 Euro liegen, ab 20 Mitarbeitern steige die benötigte Summe auf 4,7 Millionen an.

Für die Hälfte aller deutschen Startups ist eine schwierige Finanzierung nach eigener Aussage die größte Hürde auf dem Weg zum Erfolg. Denn Finanzierungsrunden erweisen sich häufig als sehr arbeitsintensiv und kosten eine Menge Zeit. In diesem Zusammenhang kommt neben einigen anderen Arten der Fremdfinanzierung vor allem öffentlichen Fördermitteln eine überaus wichtige Rolle zu.

Alternative Formen der Fremdfinanzierung sind gefragt

Der Bitkom-Umfrage zufolge haben rund 36 Prozent der Startups schon einmal Fördermittel von der EU, dem Bund oder den Bundesländern in Anspruch genommen. Jeder dritte Unternehmer wäre zudem bereit, trotz erhöhtem Risiko an die Börse zu gehen. Vor einem Jahr hätten lediglich 28 Prozent der Gründer diesen Schritt tatsächlich gewagt.

Im Rahmen der Umfrage wurden rund 143 Gründer von IT- und Internet-Startups in Deutschland befragt. Weitere Ergebnisse der Umfrage sind auf der Seite von Bitkom zu finden.

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  • Quelle: red | Foto Münze: © Flickr "Euros 4", Foto: Raúl Hernández González, Lizenz: CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten; Grafik: geralt / Gerd Altmann, pixabay, Lizenz CC0 Public Domain.
  • Erstellt am 11.12.2016 - 08:21Uhr | Zuletzt geändert am 11.12.2016 - 09:24Uhr
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