Grundstein für Kraftwerk Boxberg
Boxberg. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt hat die Grundsteinlegung für den Neubaublock des Kraftwerkes Boxberg als "einen guten Tag für die Lausitz, die Arbeiter vor Ort, die Energiesicherheit und auch die Braunkohle insgesamt" bezeichnet. Gemeinsam mit den Vattenfall-Vorständen Reinhardt Hassa und Klaus Rauscher hat Milbradt am 12. April 2007 den Grundstein für den 800 Mio. Euro teuren Kraftwerksneubau gelegt, das in der Folge weitere 300 Mio. Euro Investitionen in den Tagebau Reichwalde mit sich bringt.
Braunkohle soll Zukunft haben
"Wir in Sachsen wollen eine sichere, wettbewerbsfähige und umweltverträgliche Braunkohlenutzung. Diese Grundsatzentscheidung gilt", so Milbradt. Insgesamt sind mehr als 5 Milliarden Euro durch die Braunkohlewirtschaft in Sachsen investiert worden, "und das völlig ohne Subventionen", wie Milbradt betonte. Entstanden seien die modernsten Braunkohlekraftwerke der Welt, insgesamt sei durch diese Investitionen der CO2 Ausstoß Sachsen um 55 Prozent gesunken.
Die langfristige Braunkohlenutzung ist jedoch nicht nur Grundsatzentscheidung der Sächsischen Staatsregierung. "Wir setzen uns in der aktuellen Diskussion für Rahmenbedingungen ein, die auch zukünftig eine wirtschaftliche Braunkohleverstromung gewährleisten", sagte Milbradt mit Blick auf die derzeitige bundesweite Diskussion um die Ausgestaltung des Emissionsrechtehandels. "Wir haben im Bundesrat einen großen Erfolg zu Gunsten der Braunkohle erreicht und werden gemeinsam darum kämpfen, diesen Erfolg auch im Bundestag zu erreichen", sicherte Milbradt den Lausitzer Kohlekumpeln zu.
An die Bundesregierung appellierte Milbradt, das klare Votum der Länder für einen spezifischen Braunkohlewert bei der Zuteilung der Emissionsrechte nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Mit dem innerhalb der Bundesregierung vereinbarten Kompromiss unterläuft der Bund den von der Mehrheit der Länder angestrebten Benchmark, so dass es zu einer Benachteiligung des heimischen und subventionsfreien Energieträgers Braunkohle kommt und rückwirkend die seit den 90er Jahren getätigten Investitionen in den Kraftwerkspark entwertet werden.
Der Ministerpräsident rief in seinem Grußwort ein weiteres Thema auf, das über den Tag der Grundsteinlegung hinauszeigt: "Es gilt den Energiemix in Deutschland zu erhalten. Steinkohle, Braunkohle, Erneuerbare Energien und auch Atomstrom."
Milbradt betonte die Bedeutung der Braunkohleverstromung für die Region zwischen Weißwasser und Hoyerswerda. "Am Ende werden hier 100 neue zukunftssichere Arbeitsplätze geschaffen, in der Bauzeit werden rund 1000 Menschen in den Unternehmen, die das Kraftwerk erstellen eine Beschäftigung finden", würdigte Milbradt den Beschäftigungseffekt als ein Zeichen für eine positive Entwicklung in der Lausitz.
Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk hob die Bedeutung der Braunkohle als einem wertvollen heimischen Rohstoff hervor: "Vor dem Hintergrund der knapper werdenden fossilen Energieträger ist es wichtig, darüber nachzudenken, wie Braunkohle am effizientesten eingesetzt werden kann. Darum begrüße ich sehr, dass Vattenfall sehr engagiert neue Braunkohletechnologien erforscht und entwickelt." Jurk, der selbst in der Region um Weißwasser wohnt, hatte abschließend noch den regionalen Blick auf die Investition: "Die rund 1,1 Mrd. Euro Investitionen werden auch außerhalb des Betriebs- und Tagebaugeländes die Wirtschaft beleben. Wenn bis 2010 allein für den Bau rund 1000 Arbeitskräfte gebraucht werden, bedeutet das gute Chancen für heimische Baufirmen, Zulieferer und Dienstleister angefangen vom Fuhrunternehmen bis zum Bäcker."


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- Quelle: /red
- Erstellt am 13.04.2007 - 00:41Uhr | Zuletzt geändert am 13.04.2007 - 01:02Uhr
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