Die richtige Bezahlmethode – Konsumentenperspektive sollte für Onlineshops zählen
Görlitz, 23. September 2015. Von Thomas Beier. Wer in Görlitz und Umland als Händler oder Hersteller mehr Kunden erreichen will, setzt oft auf einen Online Shop. Doch bei vielen Online Anbietern schlummert noch Potenzial, denn die sogenannte Checkout-Optimierung spielt eine große Rolle für den Erfolg von Onlineshops. Bisher messen jedoch weniger als die Hälfte der Händler die Abbruchquoten im Checkout-Prozess, wie eine Studie des Forschungsinstituts ibi Research zu diesem Thema ergeben hat. Um eine höhere Conversion Rate zu erreichen, ist es für Händler jedoch wichtig, die Hintergründe für Kaufabbrüche zu kennen.
Bildrechte: © Flickr "Payments", Foto: GotCredit, Lizenz: CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten.
Auswahl an Zahlungsverfahren beeinflusst Kaufentscheidung
So sind die Zahlungsoptionen eines Shops einer der häufigsten Anlässe dafür, dass Kunden den Bestellvorgang abbrechen und einen Einkauf letztlich nicht tätigen. Nach Daten der britischen Gutscheinplattform Vouchercloud, die in einer Infografik zusammengefasst wurden, brechen 59 Prozent der Online-Shopper den Einkauf ab, wenn die von ihnen präferierte Zahlungsmethode nicht verfügbar ist. 40 Prozent der Konsumenten haben mehr Vertrauen in Onlineshops, die mehr als eine Zahlungsart anbieten.
Eine Studie von ibi Research an der Universität Regensburg bestätigt das: Rund 45 Prozent aller Abbrüche im gesamten Checkout-Prozess finden an der Stelle statt, wo Shop-Besucher das Bezahlverfahren auswählen müssen. Die höchsten Abbruchquoten im Checkout verzeichnet die Zahlung per Vorkasse – 15 Prozent der Kunden stoppen den Bestellvorgang, wenn sie zur Vorkasse per Überweisung gebeten werden, bei der Zahlung auf Rechnung treten nur 7 Prozent von ihnen von der Bestellung zurück.
Mehr Zahlungsverfahren, weniger Kaufabbrüche
Onlineshops, die ihren Besuchern nicht den richtigen Mix an Zahlungsarten anbieten, haben weniger Chancen, Kunden zu gewinnen und zu halten.
Die meisten Händler scheinen sich des Einflusses der Zahlungsoptionen auf den Checkout noch nicht bewusst zu sein. Laut Payment-Baromenter von ibi- Research setzen 71 Prozent der Händler ausgerechnet die bei Kunden unbeliebte Vorkassenzahlung ein. Diese Zahlungsart führt nicht nur zu Abbrüchen, sondern wird laut Daten des ECC Köln ("Payment im E-Commerce Vol. 19") auch nur von 4,3 Prozent der Online-Shopper genutzt.
PayPal (23,9 Prozent), Rechnung (23,5 Prozent), Lastschrift (21,9 Prozent) und Kreditkarte (16,6 Prozent) sind die Zahlungsverfahren, mit denen Konsumenten am häufigsten ihre Einkäufe begleichen. Insgesamt machen sie mehr als 80 Prozent der Ausgaben aus. PayPal wird immerhin von 67 Prozent der Händler angeboten, Kreditkarte von 47 Prozent und Rechnung von 46 Prozent. Noch recht neu, aber bei Käufern im Aufwind ist das Mobile Payment, auf das die Hälfte der Händler noch nicht vorbereitet ist.
Zentraler Bestandteil einer Checkout-Optimierung wäre es, dass sich die Händler mehr auf jene Payment-Optionen konzentrieren, welche die Vorlieben ihrer (potenziellen) Kunden treffen und sie somit zur Bestellung anlocken. Viele Webhoster – exemplarisch 1&1 – machen bereits selbst auf die Vor- und Nachteile der Bezahlmethoden aufmerksam und darauf, dass es die Online Shop Software technisch ermöglicht, davon mehrere mit wenigen Einstellungen zu integrieren.
Kaufreize durch bekannte Zahlsysteme
Neben einer frei wählbaren Anzahl ist eine gute Präsentation der Zahlungsmethoden auf der Shop-Webseite entscheidend, um die Conversion Rate zu steigern. Nach der Vouchercloud-Studie bewerten 80 Prozent der Kunden solche Shops als sicher und seriös, bei denen die Kartenlogos der Anbieter im Bezahlvorgang eingeblendet sind.
Ein Effekt auf die Kunden ist aber nur vorhanden, wenn es sich um die Kartenlogos von bekannten und vertrauenswürdigen Bezahldiensten handelt. Händler könnten das nutzen und die Zahlungsweisen als Aushängeschild in der Werbung für ihre Onlineshops nutzen.



-
1,6 Millionen Euro Fördermittel für die Östliche Oberlausitz
Görlitz, 26. April 2025. In der LEADER-Region Östliche Oberlausitz beginnt am 12. Mai 2025...
-
Mit Personalvermittlern den Wirtschaftssprung meistern – Wie gezielte Rekrutierung die Wirtschaft stärkt
Görlitz, 11. April 2025. In der dynamischen Arbeitswelt spielen Personalvermittler eine zentral...
-
Görlitz setzt auf Lieferung trotz Sanierung von HeiterBlick
Görlitz, 10. April 2025. Das Leipziger Unternehmen HeiterBlick GmbH, das für die Städ...
-
Mehr Modernisierungen durch Sondervermögen: Ist das Milliardenpaket ein Segen für die Baubranche?
Görlitz, 10. April 2025. Es klingt erstmal wie ein Märchen aus dem Haushaltsausschuss: 500...
-
Designer-Second-Hand-Online: Clevere Frauen aus dem Landkreis Görlitz sparen immer häufiger bares Geld, indem sie Second-Hand-Designer-Kleidung online erwerben
Görlitz, 9. April 2025. Immer modisch gekleidet und das zu erschwinglichen Preisen? Clevere Fra...
- Quelle: Thomas Beier | Abbildung: © Flickr "Payments", Foto: GotCredit, Lizenz: CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten.
- Erstellt am 23.09.2015 - 09:59Uhr | Zuletzt geändert am 23.09.2015 - 10:56Uhr
Seite drucken