Görlitzer Wohnqualität als Standortfaktor nutzen
Görlitz, 16. September 2014. Die erst kürzlich erschienene DVD "Görlitz im Wandel" zeigt eindrucksvoll 25 Jahre vielseitiger Stadtsanierung. Bundesweit einmalige Sanierungsaktionen sollen der Neißestadt wieder zu altem Glanz verhelfen. Die negativen Bilder nach der Wiedervereinigung haben viele Menschen seinerzeit dazu veranlasst, der "Perle der Oberlausitz" den Rücken zu kehren. Um diesen Trend zu stoppen, stellen bürgerschaftliche Initiativen, Investoren und Spender seit Jahren kräftig Geld zur Verfügung. So konnten historische Bauten denkmalgerecht saniert werden, um modernen Wohnraum zu schaffen. Dabei locken energiesparende Einheiten mit Wärmedämmung, Balkons, Aufzügen und dem Flair des weitgehend restaurierten historischen Stadtbildes.
Junge Arbeitnehmer und -geber über den Immobilienmarkt anlocken
Dennoch ist der große Wegzug nach der Wende trotz aller Anstrengungen immer noch zu spüren. Der DDR-Baubestand war in einem katastrophalen Zustand, der Stadtkern wurde zugunsten billiger Neubauten am Stadtrand jahrelang vernachlässigt. Trotz der zahlreichen Modernisierungen beläuft sich der Leerstand inklusive Neubauten heute auf 27 Prozent, über 6.000 Wohnungen sind unbewohnt. In der teuer sanierten Altstadt ist der Anteil sogar noch höher. Die Gründe dafür liegen in den teureren Mieten und bei denen, die sich diese Wohnungen leisten könnten, denn dieses Klientel zieht lieber in Einfamilienhäuser in den umliegenden Siedlungen und Gemeinden. Dazu kommen demografische Probleme. Seit 1989 konnte Görlitz von damaligen rund 76.000 Einwohnern bis heute nur etwa 54.000 halten. Zwar sind Weg- und Zuzug mittlerweile nahezu ausgeglichen, doch es gehen eher die Jüngeren, während die Neugörlitzer meist Senioren sind.
Neben den bautechnischen und infrastrukturellen Maßnahmen muss Görlitz sein Angebot auch über die eigenen Stadtgrenzen hinaus bekannt machen. Private Suchportale wie von Görlitzer Immobilienfirmen sind aber nur ein Anfang. Diese müssen künftig im Kontext von Wirtschafts- und Community-Portalen vernetzt werden, um alle Angebote zentral zu bündeln. Immer noch ist ein großes Potenzial vorhanden, um Menschen aus der gesamten Region auf die im Bundesschnitt günstigen und gut ausgestatteten Wohnangebote aufmerksam zu machen. Mit einer ähnlich hohen Einwohnerzahl von knapp 47.000 sorgt beispielsweise die schwäbische Stadt Heidenheim in einem medialen Verbund für eine reichenweitenstarke Schnittstelle zu Immobiliensuchenden. Diese Einbindung in einen publizistischen Kontext über regional vernetzte Portale führen Interessenten dank relevanter Inhalte mit positiven Eindrücken zur Immobilie.
Neben einem attraktiven Wohnungsmarkt müssen auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in gleicher Art gestaltet und entwickelt werden. Als deutsch-polnische Europastadt muss Görlitz aus den Wachstumsperspektiven eines aufstrebenden Ost-Europas mehr Perspektiven für Fachkräfte entwickeln. Mit günstigen und erschlossenen Gewerbegebieten sind die Voraussetzungen für rechts- und zukunftssichere Investitionen auf der deutschen Seite der Neiße vielversprechend. Genauso wie die vielseitigen Formen, den Immobilienmarkt überregional zu positionieren, muss auch der Wirtschaftsstandort als Raum für internationale und innovative Geschäftsmodelle gleichermaßen präsentiert werden. Bezahlbarer und nachhaltiger Wohn- und Gewerberaum kann als zentraler Standortvorteil im Web stärker und vermehrt dafür sorgen, junge Arbeitnehmer und -geber für den neu geschaffenen Görlitzer Charme zu begeistern.
Bildrechte: Flickr Görlitz: Restaurierte Bell Epoque Fassaden in der Johannes-Wüsten-Straße. Heribert Pohl CC BY SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten.
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- Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger, ganz unten: Flickr
- Erstellt am 16.09.2014 - 15:09Uhr | Zuletzt geändert am 16.09.2014 - 16:52Uhr
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