Senftenberg als Vorreiter in der kommunalen Wirtschaftsförderung
Senftenberg / Zły Komorow, 23. Januar 2014. Wie die Stadt Senftenberg in der Niederlausitz Kleinstunternehmen, Ärzte und Existenzgründer im Jahr 2014 mit vier Programmen fördert, ist einmalig in Deutschland und zugleich beispielhaft für den wirkungsvollen Mitteleinsatz in kleineren Städten. Der Bürgermeister der 25.000-Einwohner-Stadt Andreas Fredrich erläutert: "Die Finanzmittel für diese vier Förderprogramme in Höhe von 200.000 Euro werden im Rahmen einer sehr kurzen und einfachen, leicht verständlichen und für die Unternehmen auch sofort nutzbaren Förderrichtlinie abrufbar sein und bei der Erfüllung der gestellten wirtschaftlichen Ziele des Zuwendungsempfängers weiterhelfen. Selbstverständlich werden diese wirtschaftsförderlichen Aktivitäten bei der Schaffung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen einen wichtigen Beitrag leisten.“
Vier Förderprogramme für gute Investitionen in der Stadt Senftenberg 2014
Offenbar hat die Senftenberger Stadtverwaltung einen guten Draht zur Unternehmerschaft. So hat sie den besonderen Investitionsbedarf der Unternehmen in der Stadt Senftenberg erkannt, der ab dem 1. Februar 2014 mit den vier neuen kommunalen Förderprogramme bei der Realisierung unterstützt werden soll. Im Fokus stehen als Zuwendungsempfänger Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern.
Die Stadtverordnetenversammlung Senftenberg hatte mitgezogen und das "Senftenberger Förderprogramm für gewerbliche Investitionen" (Zuschuss bis zu 30 Prozent) und für die "Förderung von Investitionen in Barrierefreiheit" (Zuschuss bis zu 50 Prozent) bestätigt. Diese Vorhaben können durch die Stadt Senftenberg mit jeweils höchstens 7.500 Euro gefördert werden.
Auch Neuansiedlung von Ärzten wird gefördert
Im Zuge des Beteiligungsverfahrens "Bürgerhaushalt“ der Stadt Senftenberg gab es Vorschläge aus der Bevölkerung, die Neuansiedlung von Ärzten zu fördern. Deshalb hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Senftenberg auch einen Investitionskostenzuschuss für Ärzte, die sich in Senftenberg niederlassen, beschlossen. Demnach ist jede Neuansiedlung eines Arztes mit maximal 10.000 Euro bezuschussbar.
Bereits im Jahr 2011 hatte Senftenberg den Titel "Qualitätsstadt“ errungen. Zur Qualitätsstadt gehören mehr als 20 Unternehmen, die das Siegel "Service-Qualität Deutschland“ tragen. Basis dafür ist die Verpflichtung zu besonderen Serviceleistungen gegenüber den Kunden. Zur Erhaltung des Status "Qualitätsstadt Senftenberg 2014“ müssen sich sich die Betriebe erneut zertifizieren lassen und auch weitere die Zertifizierung mit der "Service-Qualität Deutschland Stufe I“ beantragen. Die Stadt Senftenberg will das unterstützen, indem sie die Prüfgebühr für die Zertifizierung bis zur Hälfte übernimmt.
Unbürokratisch!
Die Förderrichtlinien sind leicht verständlich formuliert, die übersichtlichen Antragsformulare können von den Antragstellern binnen einiger Minuten ausgefüllt werden. Der Zuwendungsbescheid soll kurzfristig ausgestellt werden, so dass die Investitionen sehr zeitnah erfolgen können.
Mehr:
Informationen, Richtlinien und Anträge
Ansprechpartner:
Frank Neubert, Wirtschaftsförderer der Stadt Senftenberg,
Telefon: 03573 701-115
Handy: 0162 400762 (für dringende und wichtige Anliegen auch rund um die Uhr)
Kommentar:
Bravo! Während Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften anderenorts Kleinstunternehmer und Existenzgründer als nicht oder wenig arbeitsplatzrelevant abtun, hat Senftenberg das Potenzial solcher Kleinstunternehmen - zu denen auch niedergelassene Ärzte gehören - erkannt.
Die vier Programme tragen dazu bei, diese Unternehmen in sicheres Fahrwasser zu bringen und vielleicht den Ausschlag bei der einen oder anderen Gründungs- oder Ansiedlungsentscheidung zu geben.
In die Servicequalität zu investieren stärkt einen der wichtigsten weichen Standortfaktoren: Wie man sich in einer Stadt behandelt fühlt. Diese Prozesse voranzutreiben liegt genau so im öffentlichen Interesse wie die ebenfalls förderbare Barrierefreiheit.
Wer jemals eine Förderantrag bei der "Sächsischen Aufbaubank - die Förderbank - für Sachsen" gestellt hat, weiß einfache Förderrichtlinien und kurze übersichtliche Formulare zu schätzen.
Was Senftenberg hier vorlebt, trägt zu einem dringend nötigen positiven Gründungsklima bei und steht im Gegensatz zur Herangehensweise, wie sie aus dem Bereich der Gründungsförderung von Arbeitslosen berichtet wird: Zuschüsse für die Startphase erhält hier vor allem, wer am Arbeitsmarkt als nicht vermittelbar gilt.
Für die Stabilisierung und das Wachstum von Kleinstunternehmen gibt es eine ganze Reihe von Handlungsansätzen, die nicht nur in finanziellen Zuschüssen bestehen.
Eine bürger- und wirtschaftsnahe Verwaltung ist dafür eine wichtige Voraussetzung,
denkt Ihr Thomas Beier
Thomas Beier arbeitet seit 20 Jahren als Unternehmensberater vor allem in der Ober- und der Niederlausitz für mittelständische Unternehmen. Spezialisiert hat er sich u.a. auf die Gründungsvorbereitung und die Anlaufphase von kleineren Unternehmen. Mehr unter www.BeierConsulting.de.


-
1,6 Millionen Euro Fördermittel für die Östliche Oberlausitz
Görlitz, 26. April 2025. In der LEADER-Region Östliche Oberlausitz beginnt am 12. Mai 2025...
-
Mit Personalvermittlern den Wirtschaftssprung meistern – Wie gezielte Rekrutierung die Wirtschaft stärkt
Görlitz, 11. April 2025. In der dynamischen Arbeitswelt spielen Personalvermittler eine zentral...
-
Görlitz setzt auf Lieferung trotz Sanierung von HeiterBlick
Görlitz, 10. April 2025. Das Leipziger Unternehmen HeiterBlick GmbH, das für die Städ...
-
Mehr Modernisierungen durch Sondervermögen: Ist das Milliardenpaket ein Segen für die Baubranche?
Görlitz, 10. April 2025. Es klingt erstmal wie ein Märchen aus dem Haushaltsausschuss: 500...
-
Designer-Second-Hand-Online: Clevere Frauen aus dem Landkreis Görlitz sparen immer häufiger bares Geld, indem sie Second-Hand-Designer-Kleidung online erwerben
Görlitz, 9. April 2025. Immer modisch gekleidet und das zu erschwinglichen Preisen? Clevere Fra...
- Quelle: red | Foto: © www.goerlitzer-anzeiger.de
- Erstellt am 23.01.2014 - 12:15Uhr | Zuletzt geändert am 23.01.2014 - 13:10Uhr
Seite drucken