Jüdischer Friedhof Görlitz: Führungen des Kulturhistorischen Museums
Görlitz, 22. Juli 2013. Zu drei Terminen lädt das Kulturhistorische Museum Görlitz zu Führungen auf dem Jüdischen Friedhof Görlitz mit der Historikerin Ines Anders ein.
Außerdem: Familienführung im Kaisertrutz Görlitz
Es macht die Görlitzer Kulturgeschichte aus, das hier vieles bewahrt blieb - aus welchen Gründen und unter welchen Umständen auch immer. So ist auch der Jüdische Friedhof erhalten, obgleich es nach dem Zweiten Weltkrieg nie wieder eine Jüdische Gemeinde in Görlitz gab. Schon einmal, im ausgehenden 14. Jahrhundert, mussten die Juden die Stadt verlassen. Erst ab 1847 durften sie sich im - dank Wiener Kongress - preußischen Görlitz wieder ansiedeln. Um 1900 zählte die Jüdische Gemeinde Görlitz rund 600 Mitglieder.
Schon im Jahr 1850 hatte die Synagogengemeinde das Gelände an der Biesnitzer Straße gekauft, um einen Friedhof anzulegen. Hier sind etliche Grabmale und Grabsteine erhalten geblieben und erzählen von Görlitzer Geschäftsleuten, Wissenschaftlern und einfachen Leuten. Fast alle Grabsteine sind nach jüdischem Brauch in Richtung Osten ausgerichtet und obwohl im Tod alle gleich sind, gibt es auch einige repräsentative Familiengrabstätten - Ergebnis des Assimilationsprozesses der Juden in Deutschland.
Noch bis 1934 fanden regelmäßig Beerdigungen an der Biesnitzer Straße statt. Doch mit der zunehmenden Verschärfung der Situation der Juden unter dem Nazi-Regime gingen viele in die Emigration oder wurden deportiert. Der Friedhof jedoch blieb bestehen, ebenso wie die ehemalige Feierhalle an der Südseite, von der nach 1933 alle Metallteile entfernt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden nur noch wenige Juden in Görlitz bestattet und sogar zwei nichtjüdische Frauen, die ihren Ehemännern in der Zeit des Dritten Reiches das Überleben gesichert hatten.
Heute ist die Jüdische Gemeinde Dresden Eigentürmerin des Jüdischen Friedhofs in Görlitz.
Prädikat: Hingehen!
Mittwoch, 24. Juli 2013, 17 Uhr,
Jüdischer Friedhof, Biesnitzer Straße, Görlitz.
Weitere Termine am Mittwoch, dem 14. August, und am Mittwoch, 18. September 2013, jeweils um 17 Uhr.
Kosten: 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.
Männer werden gebeten, eine Kopfbedeckung mitzubringen. Die Führung ist begrenzt auf 30 Teilnehmer.
Ferienfamilienführung im Kaisertrutz
"Wer will fleißige Handwerker seh´n …“ - der muss zur Ferienfamilienführung im Kaisertrutz geh´n!
Museumspädagogin Daniela Schüler beginnt den interessanten Rundgang am Dienstag, dem 30. Juli 2013, um 15 Uhr.



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- Quelle: red
- Erstellt am 22.07.2013 - 13:54Uhr | Zuletzt geändert am 22.07.2013 - 14:26Uhr
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