Synagoge Görlitz wieder als Konzertort

Synagoge Görlitz wieder als KonzertortGörlitz, 17 April 2011. Geleitet von Ekkehard Klemm führt die Sinfonietta Dresden in der ehemaligen Synagoge zu Görlitz Joseph Haydns Sinfonie e-moll Hob. 44, das Saxophonkonzert des deutsch-isländischen Komponisten Steingrimur Rohloff und eine Uraufführung von Annette Schlünz SPUREN )( SUCHE auf. Es ist das zweite Gastspiel der Sinfonietta Dresden in der Görlitzer Synagoge binnen weniger Monate nach dem Auftritt zur Eröffnung der Doppelausstellung des MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN "Neue Jüdische Schule" von Jürgen Gottschalk, Berlin, und "Jüdische Spurensuche" von Jörg Beier, Schwarzenberg.

Foto: © BeierMedia.de
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Suchen und Finden an einem der besonderen Orte Deutschlands

Suchen und Finden an einem der besonderen Orte Deutschlands
Die ehemalige Synagoge zu Görlitz - ein Bauwerk als Dokument des 20. Jahrhunderts.
Fotos: BeierMedia.de
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Obgleich zwischen Joseph Haydns Arbeit und der von Annette Schlünz 240 Jahre liegen ist beider Impuls, den eigenen Weg in der Musik zu suchen, identisch. Haydns berühmtes biografisches Stenogramm: "...ich konnte als Chef eines Orchesters Versuche machen, beobachten, was den Eindruck hervorbringt und was ihn schwächt, also verbessern, zusetzen, wegschneiden, wagen: ich war von der Welt abgesondert, niemand in meiner Nähe konnte mich an mir selbst irremachen und quälen, und so mußte ich original werden..." legt offen, dass Komponieren immer auch "(SUCHE" und das Komponierte auf dieser Suche Gefundenes ist. Zu den drei ausgewählten Funden des 5. "Spiegelungen"-Konzerts der Sinfonietta liest der Schauspieler und Regisseur Tom Quaas von ihm ausgesuchte Texte.

Für die Konzertbesicher ergibt sich die Gelegenheit, die Sinfonietta Dresden, Joseph Haydn, Steingrimur Rohloff, Annette Schlünz und Tom Quaas auf ihrer Suche zu begleiten und das von ihnen Gefundene an einem der besonderen Orte in Deutschland zu hören - die Synagoge Görlitz, die unglaublicherweise das Zerstören des Faschismus und die Achtlosigkeit der Folgezeit überstanden hat, damit zu den Kostbarkeiten der Europastadt Görlitz/Zgorzelec gehört und trotzdem noch immer auf der Suche nach ihrem Platz im kulturellen Leben und Selbstverständnis der Doppelstadt ist: der Synagoge Görlitz. Ihr hätte Joseph Haydn das von tiefer Trauer bestimmte Adagio seiner 44. Sinfonie gewidmet haben können.

Prädikat: Unbedingt hingehen!
Sonntag, 1. Mai 2011, 19 Uhr,
Synagoge Görlitz, Otto-Müller-Straße.
Karten zu zehn Euro (ermäßigt sieben Euro) und drei Euro für Schüler an der Abendkasse.

Mehr:
http://www.messiaen.themusicpoint.net
http://www.staatskapelle-dresden.de/meetingpoint-messiaen

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  • Quelle: red | Fotos: BeierMedia.de
  • Erstellt am 17.04.2011 - 21:01Uhr | Zuletzt geändert am 13.07.2021 - 16:49Uhr
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