Neiße Filmfestival trinational

Großhennersdorf, 27. April 2016. Im Mai startet eines der wichtigsten Kulturereignisse in Ostsachsen - das Neiße Filmfestival - in seine dreizehnte Runde. Initiiert vom Kunstbauerkino im sächsischen Großhennersdorf in Zusammenarbeit mit Filmclubs im tschechischen Reichenberg (Liberec) und im polnischen Hirschberg (Jelenia Góra) bietet das Festival seit 2004 jungen Filmemachern aus Deutschland, Tschechien und Polen ein Forum und dem Publikum Filmvorführungen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und Partys in drei Ländern. Dieses Konzept ist nach Angaben der Veranstalter deutschlandweit einzigartig.

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Vom 10. bis 15. Mai 2016 geht es im ostsächsischen Dreiländereck um die Neißefische

Eröffnet wird das 13. Neiße Filmfestival am 10. Mai 2016 im Gerhart-Hauptmann-Theater in Zittau mit dem Berlinale-Wettbewerbs-Beitrag "24 Wochen" und einem Konzert des Instrumental-Projekts "Pulsar Trio". Während der fünf folgenden Festivaltage sind dann in diversen Kinos im Dreiländereck über einhundert Filmproduktionen zu sehen.

In den drei Wettbewerben präsentiert sich das trinationale Filmfest von seiner spannendsten Seite. Hier konkurrieren neun Spielfilme - je drei deutsche, tschechische und polnische Produktionen, elf Dokumentar- und über 30 Kurzfilme - um die "Neiße-Fische".

Fokus auf Minderheiten in Osteuropa


Der diesjährige Festivalfokus richtet sich auf ein Thema, das eine besondere Bedeutung nicht nur für die Lausitzer Region, sondern auch für ganz Europa hat. Aus Sicht des in der Lausitz lebenden sorbischen Volkes, einer der vier offiziellen ethnischen Minderheiten in Deutschland, wird auf die Minderheiten Osteuropas geschaut. Hier wie dort birgt interkulturelles Leben vielfältige Bereicherungen, aber auch Missverständnisse und Konflikte in sich. Die Filmreihe, in der neben den sorbischen Themen beispielhaft auch ethnische Minoritäten wie die Roma, die Juden, die Deutschen oder die Vietnamesen abgebildet werden, wird durch die Ausstellung "Die Sorben in Deutschland", eine Lesung des sorbisch-deutschen Dichters Kito Lorenc und ein Konzert der Band "Berlinska Dróha" begleitet.

70-Millimeter-Filme

Daneben bieten die Reihen "Spektrum Spielfilm" und das "Spektrum Dokumentarfilm" aktuelle Filmentdeckungen aus aller Welt. Die Retrospektive Breslau (Wrocław) versammelt Filme aus und über die Europäischen Kulturhauptstadt 2016 und eine Auswahl historischer Filme in 70-Millimeter-Technik ermöglicht im Centrum Panorama Warnsdorf (Varnsdorf) ein Wiedersehen mit Leinwandhelden wie Ben Hur, E.T. oder Bounty-Kapitän William Bligh in Überbreite.

Gala

Seinen Höhepunkt findet das diesjährige Festival mit einer feierlichen Gala am 14. Mai 2016 im Städtischen Kulturhaus (Miejski Dom Kultury) in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec. Neben der Verleihung der Neiße-Fische für die besten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme, die beste darstellerische Leistung, das beste Szenenbild, den Spezialpreis des Filmverbandes Sachsen und den Publikumspreis ist hier ein Quintett des Jugendorchesters "Europera" live zu erleben.

Wer bezahlt denn sowas?

Das Neiße Filmfestival 2016 wird gefördert vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, von der Mitteldeutschen Medienförderung, vom Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien, von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, vom deutsch-tschechischen Zukunftsfonds, vom Landkreis Görlitz sowie von der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien.

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    Zu den auf dem Neiße Filmfestival gezeigten Filmen gehören auch solche, deren Macher bzw. Produzenten im Landkreis Görlitz aufgewachsen sind, unter anderem:

    • Früher oder später
      Drehbuch und Regie: Clemens Beier
      Produktion: Werkleitz Gesellschaft e.V.
      Ein Film über Menschen, denen der Tad fast täglich begegnet.
      Donnerstag, 12. Mai 2016, 20 Uhr, Kino Varsava, Reichenberg (Liberec)
      Freitag, 13. Mai 2016, 20 Uhr, Kronenkino, Zittau

    • Boy
      Drehbuch und Regie: Yalda Afsah und Ginan Seidl
      Produktion: Ray Peter Maletzki und Stephan Helmut Beier (ROSENPICTURES)
      Dokumentiert werden zwei Mädchen, die in Afghanistan als Jungen aufwachsen.
      Sonnabend, 14. Mai 2016, 11.30 Uhr, Kronenkino Zittau

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  • Quelle: red | Grafiken: Neiße Filmfestival (teils bearbeitet)
  • Erstellt am 27.04.2016 - 13:18Uhr | Zuletzt geändert am 27.04.2016 - 14:21Uhr
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