Görlitzer Lesebühne Hospitalstraße macht Staat mit Ex-Minister Eggert

Görlitz, 4. Februar 2016. Der Typ gehört zu jenen Politikern und engagierten Leuten, die in der 1989 implodierten "DDR" sich nicht nur der Anpassung entzogen, sondern unter dem SED-Regime und seinen vielen Mitläufern - ob gedankenlos oder karrieregeil - dafür einstanden, dass eine freiheitlichere Gesellschaft, die den Menschen mehr Möglichkeiten zur Entfaltung bietet, möglich ist. Und, das gehört dazu, die in der Übergangszeit bis zur deutschen Wiedervereinigung und später im vereinten Deutschland für sich selbst die Chance und Verpflichtung sahen, sich gestaltend einzubringen. Es geht um Heinz Eggert (CDU). An solchen Politikern, die sich nicht allein als Parteisoldaten verstehen und in den Stürmen der Zeiten fest stehen, herrscht ständiger Mangel, zuweilen großer Mangel.
Abbildung: Heinz Eggert.

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Lesendes Solistentrio und singendes Gruppenduo

Thema: Lesebühnen

Lesebühnen

Lesebühnen sind in Görlitz fester Kulturbestandteil - teils musikalisch unterlegt, teils mit Autoren von vor Ort, teils mit weitgereisten Schreib- und Lesenden.

Jetzt holt die musikalische Lesebühne "Hospitalstraße" zu ihrer vierten Ausgabe Ende Februar den schon jetzt legendär zu nennenden Politiker auf die Apollo-Bühne. Heinz Eggert, nicht nur als früherer Innenminister in Sachsen einer der bekanntesten Oberlausitzer, ist Lesegast und nimmt die Besucher mit in seine Welt nichtalltäglicher Alltäglichkeiten.

Ein vielseitiges Leben

Das sind Kurzgeschichten und Anekdoten aus seinem vielseitigen Leben. Eggert moderierte von 1996 bis 2002 den Grünen Salon auf n-tv. Seit April 2010 ist er Präsident der Fernsehakademie Mitteldeutschland in Leipzig. Außerdem ist der Oybiner für etliche Zeitungen als Kolumnist tätig. Mehr noch: Seit sieben Jahren ist Heinz Eggert, der früher Gemeindepfarrer in Oybin und Studentenpfarrer in Zittau war, im Hospiz Herrnhut ehrenamtlicher Sterbebegleiter.

Eggerts Auftritte als Vorleser eigener Texte waren in Görlitz waren stets umjubelt, egal ob bei den Jazzhappen oder beim Schlesischen Nachtlesen. Axel Krüger und Mike Altmann, keine Ex-Minister, dafür Ex-Jazzhappen, sind die Macher der Musik- und Lesebühne "Hospitalstraße" freuen sich auf ihren bekannten Gast. Jedoch nicht, um etwas von dem Jubel abzubekommen - das schaffen sie schon alleine, die großen Jungs. Nein, nein, es geht um etwas anderes: "Mit so einem Charakterkopf auf einer Bühne zu stehen, ist eine große Ehre für uns", streckt Axel Krüger den Brustkorb so weit heraus, dass ein Charakterbauch keine Chance hätte. Beide Görlitzer Autoren werden ihrerseits frisch zubereitete Texte zu Gehör bringen – wie gewohnt bissig gewürzt und in jeder Beziehung unkorrekt, wobei - wer aufpasst - hin und wieder ein Augenzwinkern erkennt.

Wie schön: Musik junger Frauen ergänzt die reifenden Leser

In die Februar-Hospitalstraße kommt Miss O’Paque - die eigentlich zwei ist - aus Berlin. Hinter dem Namen verbergen sich nämlich die singende Anna Bolz und Franziska Henke, die ihren Gesang trefflich mit dem Gitarrenspiel zu kombinieren und auch zu komponieren weiß.

Zum Glück hat das Studium der beiden Musikerinnen in Dresden, bei dessen Beginn sie sich im Winter 2007 kennenlernten, nicht auf die Sprache abgefärbt. Man sagt Miss O’Paque einen intimen, zuweilen gar fragilen Sound nach: Intensiv, minimalistisch, pur. 2015 erschien das Erstlingsalbum der Damen unter dem Titel "The Small Things". Man darf gespannt sein.

Prädikat: Unbedingt hingehen!
Sonntag, 28. Februar 2016, 19 Uhr,
Apollo, Hospitalstraße 2, 02826 Görlitz.

Initiative legaler Kartenkauf!
Eintrittskarten sollten, da gewöhnlich bereits viele Tage vor Veranstaltungsbeginn Mangel- bzw. Bückware, rechtzeitig erworben werden. Die Tickets, die es an Vorverkaufsstellen, der Theaterkasse und dort auch online gibt, kann durch Hingabe von zwölf Euro im Tauschhandel erwerben. Das ist günstig und liegt deutlich unter den von der Bundesregierung in die Diskussion gebrachten Grenzen für den Bargeldverkehr.
Und wiederum sei gewarnt: Die Schwarzmarktpreise liegen deutlich höher. Bleiben sie also fair: Kaufen sie Ihre Eintrittkarten rechtzeitig und auf legalem Wege!

Mehr:
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Danke an Mike Altmann für den Veranstaltungstipp!

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  • Quelle: red | Fotos: PR
  • Erstellt am 04.02.2016 - 14:03Uhr | Zuletzt geändert am 04.02.2016 - 15:06Uhr
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