Schüler entdecken Wasserwerk Weinhübel

Schüler entdecken Wasserwerk WeinhübelGörlitz, 24. Juli 2013. Kann man das Wasser, was aus der Erde kommt, denn auch so trinken? Das war nur eine von vielen Fragen die im Wasserwerk Weinhübel gestellt wurden. Im Rahmen des Wandertages besuchte die 6. Klasse vom Augustum-Annen-Gymnasium das Wasserwerk der Stadtwerke Görlitz AG. Bernd Bauer, Abteilungsleiter Wasserwerke, erläuterte den Kindern detailliert den Wasserkreislauf und beantwortete so manch neugierige Kinderfrage.

Foto: SWG
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Beobachtet rund um die Uhr: Das Wasserwerk

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Erste Station auf der Entdeckerreise waren die so genannten "Maulwurfshügel“, die Grundwasserbrunnen, von denen allein 88 im Wasserwerksgelände zu finden sind. Dank dieser Brunnen kann das natürliche und angereicherte Grundwasser zur Trinkwasserversorgung gewonnen werden. Weiter ging es zum Sammelbrunnen, wo die Kinder auch mal einen Blick in die Tiefe werfen konnten. Zwischen den Stationen verriet der Wasserexperte immer wieder Insidertipps: So erklärte Herr Bauer, dass das Görlitzer Wasser einen Härtegrad 8°dH hat und zum Beispiel Tee oder Kaffee besser mit harten Wasser schmeckt.

Viel Luft wurde an der nächsten Station benötigt, der sogenannten Belüftungsstation (Physikalische Entsäuerung), wo Luft dem Rohwasser zugeführt wird. Dadurch steigt der pH-Wert und gleichzeitig oxidiert das gelöste Eisen im Rohwasser. Sichtbar wird dies in den Belüftungsbecken, denn dort steigen die vielen Luftbläschen an die Wasseroberfläche. Danach fließt das Rohwasser zu den vier offenen Filtern, wo es mit speziellem Filterkies gefiltert wird. „Wie tief ist das Filterbecken? Was passiert, wenn ich mich da reinstelle?“ Auf diese Fragen hatte Bernd Bauer natürlich eine Antwort: „Das Becken ist mit Filterkies gefüllt und hat eine Gesamttiefe von 2,70 m. Wenn man sich darein stellen würde, würde man ähnlich wie am Strand des Berzdorfer Sees leicht einsinken.“

An der letzten Station des Rundgangs, bei den Netzpumpen, erfuhren die Schüler, dass von hier aus das saubere Trinkwasser in fünf Hochbehälter, drei davon befinden sich an der Landeskrone und zwei auf der Pomologischen Gartenstraße, gepumpt wird. Dies sorgt für den notwendigen Druck in den Wasserleitungen und dient als Wasserspeicher. Von da aus gelangt es zu den Haushalten und Großkunden.

Schlussendlich fügte Bauer hinzu, dass im Wasserwerk täglich bis zu 28.000 Kubikmeter Trinkwasser aufbereitet werden können. "Um eine sichere, zuverlässige Trinkwasserversorgung zu gewährleisten, steht unser Wasserwerk unter einer 24-stündigen Beobachtung“. so Bauer. Zweimal täglich werde das Trinkwasser in unserem akkreditierten Umweltlabor untersucht. Die Untersuchungsergebnisse belegen, wie unbedenklich es ist, Leitungswasser zu trinken. Und selbst Stiftung Warentest bestätigt: Wer stilles Wasser mag, ist mit Leitungswasser meistens besser versorgt als mit Mineralwasser. Allerdings ist Trinkwasser eigentlich viel zu wertvoll, um als Brauchwasser, das man aus Regen- oder eigenem Brunnenwasser gewinnen kann, die Wäsche zu waschen oder in der Toilette zu verschwinden.

Jedenfalls wissen die Görlitzer ihre Wasserqualität zu schätzen und verbrauchen jährlich rund 2,5 Millionen Kubikmeter Trinkwasser. Zum Vergleich: Mit einem Kubikmeter Trinkwasser kann man allein 200-mal Spagetti kochen, 45.000 Eiswürfel herstellen oder sich zirca 40-mal duschen.

Am Ende der Führung war eines klar: Was die Kinder nun wissen, wissen viele Erwachsene nicht. Wer dieses Wissen auch erlangen möchte, kann sich bei den Görlitzer Stadtwerken melden.

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  • Quelle: red | Fotos: SWG
  • Erstellt am 24.07.2013 - 02:43Uhr | Zuletzt geändert am 11.11.2020 - 17:02Uhr
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