Stadtbibliothek Görlitz wird moderner
Görlitz, 20. Februar 2022. Vor 114 Jahren öffnete die Stadtbbibliothek Görlitz erstmals ihre Pforten. Heute sind hier nicht nur Bücher und Zeitschriften zugänglich, sondern auch Computerspiele und DVDs, während man für die Leihe von E-Books sowie den Zugriff auf Datenbanken und LernApps gar nicht mehr vor Ort erscheinen muss.
Ort der Begegnung und Kommunikation
Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gehören längst zum Bibliotheksangebot der Stadtbibliothek Görlitz wie auch zweckmäßige Arbeits- und Aufenthaltsbereiche, gemütliche Lese- und Spielecken sowie Arbeitsbereiche mit WLAN.
Vor allem seit 2007, als der Erweiterungsbau entstand und dann auch das historische Gebäude im Jahr 2009 fertig saniert war, gab es sichtliche Fortschritte. Die aktuellen Modernisierungen, die nahezu ausschließlich in den Innenräumen der Bibliothek oder auch digital stattfinden, fallen hingegen kaum auf. Dennoch sind sie wichtig, um für möglichst viele Bürger interessant zu bleiben.
Bereits im Jahr 2020 gelang mit dem Kauf einer neuen Bibliothekssoftware die schon längere Zeit gewünschte Optimierung für den Nachweis und die Nutzung des fast 90.000 Medien umfassenden Bestandes. Die automatische Benachrichtigung bei Fälligkeiten oder Vormerkungen und ein neuer Web-Opac, der die Binbliothek per App zugänglich macht, erleichtern nun die Nutzung. Die Mediensuche ist per Stöberfunktion ergiebiger denn je und zeigt auch die zahlreichen neu gekauften Medien unter vielen verschiedenen Rubriken an.
RFID in der Ausleihe der Stadtbibliothek Görlitz
Die RFID-Technologie ermöglicht das kontaktlose Erkennen und Lokalisieren von Objekten. Solche Systeme, schon länger bekannt etwa von elektronischen Zutrittskontrollenund vom bargeldlosem Zahlen, halten auch in die Bibliotheken Einzug. So soll RFID die mittlerweile in die Jahre gekommene Ausstattung im Verbuchungsbereich der Stadtbibliothek Görlitz ersetzen und zahlreiche bibliothekarische Arbeitsgänge bei der Einarbeitung der neu gekauften Medien, bei der Verbuchung und bei der Mediensicherung vereinfachen – schon jetzt und in den kommenden Jahren noch umfassender.Diese Entwicklung kann bei einem Bibliotheksbesuch seit November 2021 in allen Räumen, zuerst aber im Lesesaal und in der Kinderbibliothek, als sprichwörtliche Fleißarbeit erlebt werden: Die Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer erfassen an mobilen Arbeitsstationen alle rund 90.000 Bücher, CDs, DVDs, Zeitungen und sämtliche weitere Medien neu. Dabei werden etwa zerkratzte CDs aussortiert. Jedes einzelne Medium erhält ein RFID-Etikett, das elektronisch mit dem schon vorhandenen Barcode verbunden wird. Dieses System gestattet später die Erkennung bei Ausleihe, Rückgabe und den Sicherungsvorgängen.
Bis Januar 2022 waren bereits 22.630 Medien bearbeitet, täglich kommen durchschnittlich 600 bis 800 weitere hinzu. Alle Bücher im Lesesaal und in der Kinderbibliothek stehen jetzt schon mit den Erfassungskennzeichen in den Regalen. Endgültig eingesetzt werden soll die neue Technik ab dem Herbst 2022. Einarbeitungs-, Verbuchungs- und Sicherungsvorgänge laufen dann gleichzeitig und sozusagen in einem Rutsch ab, weil das System die einzelnen Nummern auch auf einem Stapel liegend erkennt.
Selbstverbuchung wird möglich
Dank RFID können die Leser die Buchungsvorgänge auf Wunsch selbst ausführen, was unterUmständen weniger Wartezeit bedeutet. Selbstverständlich soll weiterhin die Möglichkeit bestehen, die ausgesuchten Medien den Mitarbeitern an der altbekannten Verbuchungstheke zur Bearbeitung vorzulegen.Wenn alles fertig eingerichtet ist, soll am Ausgang eine Durchgangsschranke installiert werden. Die überwacht dann die Verbuchung der geliehenen Medien und zählt ganz nebenher die Besucher; Besucherinnen sollten davon ausgehen, dass sie – zu den Besuchern zählend – ebenfalls erfasst werden, allerdings nicht geschlechtsspezifisch, weshalb man das eigentlich nicht betonen müsste.
Förderprogramm WissensWandel
Die Mittel für diese Investition kommen größtenteils – zu 80 Prozent – aus dem Bundesförderprogramm WissensWandel, das zum Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von "Neustart Kultur" gehört, das die Folgen der Corona-Pandemie für Bibliotheken und Archive zu mildern soll, indem Wissen verstärkt auch digital vermittelt wird.-
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- Quelle: red
- Erstellt am 20.02.2022 - 12:20Uhr | Zuletzt geändert am 29.06.2022 - 20:08Uhr
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