Reichenbach greift nach den Sternen

Reichenbach greift nach den SternenReichenbach/O.L., 14. Oktober 2021. Von Barbara Werling. Was haben Gravitationswellenforschung, Wärmespeichersysteme oder die Sendung mit der Maus mit Reichenbach/O.L. zu tun? Die Ziele für die Stadtentwicklung von Reichenbach/O.L. scheinen nicht zu hoch gesteckt zu sein. Am Donnerstag, 7. Oktober 2021, haben sich in der Oberschule Reichenbach/O.L. Unternehmen und Forschungsinstitute vorgestellt, darunter das Fraunhofer Institut, die Hochschule Zittau/Görlitz, das zukünftige Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA), der GEDES e.V., das Team von Working Evolutions (Wertebasiertes Arbeiten) und das Unternehmen pecem UG (Wärmespeichersysteme). Sie alle möchten Teil eines Forschungs- und Weiterbildungszentrums im ehemaligen Reichenbacher Hof und in Zoblitz werden.

Abb.: Der Markt und die Görlitzer Straße in Reichenbach/O.L. könnten zum Ort eines Fassadenschmuckwettbewerbs werden
Foto: © BeierMedia.de
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"Wissenschaftszentren sind nachhaltig, weil sie langfristig angelegt sind." (Prof. Dr. Hermann Heßling, HTW Berlin, Professor für angewandte Informatik, DZA)

"Wissenschaftszentren sind nachhaltig, weil sie langfristig angelegt sind." (Prof. Dr. Hermann Heßling, HTW Berlin, Professor für angewandte Informatik, DZA)
Die Görlitzer Straße in Reichenbach/O.L.
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Dieses Forschungs- und Weiterbildungszentrum ist eine Projektidee, die im Rahmen des Strukturwandels in der Lausitz mit Fördermitteln umgesetzt werden könnte und für eine nachhaltig stabile Wertschöpfung sorgen soll. Reichenbach könnte zu einer Impulsregion werden. Durch diese geplanten gemeinsamen Aktivitäten von Industrie und Forschung in Zusammenarbeit mit der Kommune entstehen Synergien vom Bereich Wirtschaft über Infrastruktur bis hin zum Tourismus für die Region.

Die Vorstellung der Institute ist Teil der Arbeit am Strategiepapier zur Bewältigung des demografischen Wandels, das das Planungsbüro Richter + Kaup für die Stadt Reichenbach erarbeitet. In dieser zweiten Bürgerveranstaltung sollten konkrete Chancen für Reichenbach/O.L. durch den Strukturwandelprozess vorgestellt werden.

Viele bisherige Arbeitsplätze in der Region sind seit 1990 weggefallen. Die Bevölkerungszahl und -zusammensetzung wird sich in der Stadt Reichenbach weiter verändern, es könnte in Zukunft auch zu Arbeitskräftemangel kommen. Daher wird eines der vordringlichsten Themen sein, neue Arbeitsmöglichkeiten durch technologiegetragene Unternehmen zu befördern und eine zukunftsfähige Infrastruktur zu entwickeln, damit eine qualifizierte Ausbildung vor Ort stattfinden kann und neue Arbeitsplätze geschaffen werden können.

Kurzfristige Ideen für ein positives Image der Stadt wurden in einer ersten Bürgerveranstaltung im September entwickelt, bei der sich Reichenbacher Bürgerinnen und Bürger zum Marktplatz als Aushängeschild der Stadt austauschten. Mit Unterstützung der Stadt Reichenbach soll im Frühjahr 2022 zum Beispiel ein Fassadenschmuckwettbewerb ins Leben gerufen werden, der die Gebäude am Markt und in der Görlitzer Straße in Szene setzt.

Neben den erfolgten Veranstaltungen können Sie sich auch weiter digital am Bürgerdialog für Reichenbach beteiligen:


In der Sendung "Türen auf mit der Maus", die am 3. Oktober 2021 im KiKa ausgestrahlt wurde, wurde übrigens das Großforschungsprojekt der Hochschule Zittau/Görlitz über Lausitzer Naturfaserverbundwerkstoffe, Dezentrale Energie, Rohstoffe, Ressourcen, Recycling (LaNDER3) als ein besonderes Beispiel für nachhaltige Forschung vorgestellt, das auch Bestandteil des Reichenbacher Forschungs- und Weiterbildungszentrum sein soll.

Der Blick in die Sterne könnte durch ein Deutsches Zentrum für Astrophysik in der Lausitz Wirklichkeit werden, in dem Datenströme verschiedener astronomischer Observatorien aus aller Welt zusammengeführt werden, neuste astronomische Instrumente entwickelt werden oder ein Gravitationswellen-Teleskop errichtet wird.

In Reichenbach ist also einiges in Bewegung, trotzdem ist zugleich Eigeninitiative von Ihnen gefragt, um auch im Kleinen Veränderungen und Verbesserungen in der Stadt herbeizuführen.

Link zur Sendung „Türen auf mit der Maus“ vom 3.10.2021:
https://www.ardmediathek.de/video/die-sendung-mit-der-maus/deine-sendung-tueren-auf-mit-dermaus/daserste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTBkZTkwNDFiLWI3MzQtNDIzNi05ZDFlLTQ5MjI0YTU4ODcyYg/?isChildContent

Barbara Werling arbeitet bei RICHTER + KAUP Ingenieure I Planer I Landschaftsarchitekten in Görlitz.

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  • Quelle: Barbara Werling | Fotos: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 14.10.2021 - 12:26Uhr | Zuletzt geändert am 14.10.2021 - 14:24Uhr
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