Mit Trockenrasen durch die Dürrezeiten und Hitzeperioden der Zukunft
Görlitz, 18. Mai 2020. Obgleich Görlitz ein gemäßigtes Klima attestiert wird, nehmen auch hier Trocken- und Hitzeperioden an Dauer und Intensität zu. Geprägt wird das Görlitzer Wetter von feuchter polarer Meeresluft, die vom Atlantik kommt, und andererseits von trockener polar-kontinentaler Luft aus Richtung Osten. Im Jahr 2020 war besonders der April auch in der Region Görlitz viel zu trocken. Landwirte, Gärtner und Grundstücksbesitzer müssen sich auf solche Trockenperioden einstellen.
Die Natur macht es in Biotopen aus Gräsern und Blumen vor, wie ein Trockenrasen funktioniert: Wichtig sind tiefwurzelnde Gräser
Foto: M W, Pixabay License (Bild beschnitten)
Zu viel Sonne und wenig Wasser sind tödlich für herkömmlichen Rasen
Ist das Wetter zur Grasmahd und zum Heumachen trocken, freut sich der Bauer. Hier schaut Reineke Fuchs gerade nach, wie es wohl den Wühlmäusen in der Sommerhitze so geht
Foto: © Görlitzer Anzeiger
Jeder Gärtner und Hobbybotaniker kennt das: Kaum bahnt sich ein Sommer mit schier unendlich langen Regenpausen an, die mit Hilfe der Sonne zu wahren Dürrezeiten werden, da verfärbt sich auf dem Grundstück vor der Tür der schön getrimmte und mit Liebe gepflegte Rasen. Bei abendlichen Blick in den Garten stellt man fest, dass der Rasen erste Flecken ohne Grün aufweist. Die Grasnarbe ist buchstäblich vertrocknet und trotz großem Aufwand bei der Rasensprengung ist das Grün mehr und mehr dahin. Die gelben Stellen zunächst sind erst vereinzelt über den Rasen verteilt, dann zieht sich das vertrocknete Gras über die gesamte Rasenfläche hinweg. Aus ist es mit dem schönen Zierrasen, dem Spielrasen und auch der schlichten, ganz normalen Wiese. Da nutzt es auch nichts, das Gras nicht gar zu kurz zu mähen. Spätestens, wenn die Tage immer heißer werden und die Sonne immer unbarmherziger brennt, ist es vorbei; ein Übermaß an Sonne und Hitze kann gewöhnlicher Rasen einfach nicht vertragen. Hier ist der Trockenrasen der perfekte Partner für eine Zukunft, in der immer längere und intensivere Dürreperioden drohen.
Der Klimawandel zeigt sein Gesicht
Die Temperaturen steigen und der Regen fällt immer häufiger aus. Schon im Frühjahr werden die Niederschläge seltener, der Wind oftmals stärker und das Nass von oben lässt auf sich warten. Die Temperaturen steigen im Frühjahr viel zu schnell und dann fallen im Tagesmittel manchmal binnen Stunden um mehr als zehn Grad. Natur und Umwelt – so etwa die Fichtenwälder – können mit diesem rasanten Klimawechsel kaum mithalten und kapitulieren – mit verheerenden Folgen: Die Vegetation leidet massiv, Schädlinge vermehren sich und es entsteht vielerorts eine ganz neue Art der Flora. Dürre beherrscht das Landschaftsbild besonders in den Sommermonaten, wenn die Temperaturen in schwindelerregende Höhe steigen und die 40 Grad Marke an mehreren Tagen überschreiten. Der Klimawandel zeigt sein Gesicht, für Rasenfans bedeutet das oft das Aus für die mit Hingabe gepflegte Grünfläche. Hier ist Anpassen angesagt.
Die Vorteile des Trockenrasens
Ein Trockenrasen ist bei steigenden Temperaturen die beste Alternative zu herkömmlichen Rasentypen, denn er verzeiht gern einmal trockenen Boden und sonnige Flächen. Er ist zudem pflegeleichter als alle anderen Rasenarten, obgleich er, wie gesagt, eine gehörige Portion Sonne, Hitze und Dürre veträgt, mehr zumindest als andere Sorten. Er wächst und gedeiht durchaus mit sehr wenig Feuchtigkeit und Wasser. Auf sandigen Böden ist er ideal und ebenso auch dort, wo kein Schatten den Rasen bedeckt. Gebiete mit extrem wenig Niederschlägen sind der ideale Nährboden für Trockenrasen. Der Name ist beim Saatgut Programm, denn trocken bedeutet, dass die Rasen-Saatgutmischung für Grünflächen besonders gut Trockenheit verträgt. Andere Sorten wiederum sind prädestiniert für Feuchtgebiete, doch selbst da kann man ebenfalls Trockensamen aussäen. Im Umkehrschluss kann man in Trockengebieten allerdings kein normales Saatgut verwenden, wenn es das wertvolle Prädikat "Trockenrasen" nicht trägt. Für Neuanlagen von Rasenflächen ist der Trockenrasen ebenfalls äußerst gut geeignet. Was man aber vor dem Kauf des Saatgutes unbedingt wissen sollte, ist, dass dieser nicht verwechselt werden sollte mit dem ebenfalls so bezeichneten Biotop, das sich auf äußerst trockenen, nährstoffarmen und sonnenexponierten Flächen entwickelt: Hier wachsen nicht nur Gräser, sondern auch Pflanzen wie die Sand-Grasnelke und hier leben angepasste Tiere wie die Hosenbiene. Mehr: Unter folgendem Link findet man noch mehr Infos und Wissenswertes rund ums Thema Trockenrasen.
Wie die Landwirtschaft einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann, lesen Sie hier: Nachhaltigkeit in der Nahrungsmittelindustrie.
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- Quelle: red | Foto Natur: Efraimstochter / M W, Pixabay License; Foto Ernte: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 18.05.2020 - 07:38Uhr | Zuletzt geändert am 19.03.2023 - 21:41Uhr
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