Berzdorfer See 2018: Es geht voran!

Görlitz, 23. März 2018. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer für den Berzdorfer See: Nachdem im Jahr 2013 der 1. Bauabschnitt der medientechnischen Erschließung der Ortslage Deutsch Ossig errichtet werden konnte, werden nun – fünf Jahre später – ab April genau dort die Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt. Eine neue Bushaltestelle und eine moderne Straßenbeleuchtung werden weitere sichtbare Fortschritte bei der Erschließung des dem Vernehmen nach inoffziell auch "Berdo" oder "Bedosee" genannten Sees sein.
Abbildung: Die Spur der Leuchten am Berzdorfer See. Bis zum Jahresende soll alles fertig sein

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Baustelle Deutsch Ossig und Nordoststrand

Thema: Berzdorfer See

Berzdorfer See

Der Berzdorfer See – eine geflutete Braunkohlegrube im Süden der Stadt Görlitz und zweitgrößter See Sachsens – hat sich zu einem Naherholungsgebiet entwickelt. Weitere Anrainergemeinden sind Markersdorf und Schönau-Berzdorf.

2013 wurden die Schmutzwasserdruckleitung und die Trinkwasserversorgungsleitung ab der Strandpromenade am Berzdorfer See verlegt. Sie unterqueren die Bahngleise der Strecke Görlitz-Zittau und die Bundesstraße 99, bevor sie mit den Anschlüssen an die Hauptleitungen der Stadtwerke Görlitz AG zwischen der Bundesstraße und der Lausitzer Neiße enden.

Welche Arbeiten erfolgen jetzt?

Beginnend mit der Woche ab dem 2. April 2018 folgt nun der 2. Bauabschnitt, der die Verlegung der Trink- und den Schmutzwasserhauptleitungen in der Ortslage Deutsch Ossig zum Inhalt hat. Das erfolgt in der Verkehrsfläche der Strandpromenade, dort, wo früher die Fernverkehrsstraße 99 verlief.

Vorgesehen ist auch eine barrierefreie Bushaltestelle, die aus Görlitzer Richtung kommend noch vor Deutsch Ossig liegt. Zu diesem Zweck wird der bisherige Haltepunkt zur Buswendeschleife ausgebaut. Entstehen soll 2018 auch eine öffentliche LED-Straßenbeleuchtung, die an der B 99 beginnt und entlang des Nordoststrandes durch die Ortslage Deutsch Ossig bis zum Schiffsanleger Deutsch Ossig führt. Im Schnitt knapp alle 40 Meter soll dann ein Mast stehen, der aus sechseinhalb Metern Höhe Licht ins Dunkel bringt.

Planung und Ausführung

Fertig sein soll der ganze Spaß – planmäßigen Ablauf vorausgesetzt – bis Dezember 2018. Die zugrundeliegenden Planungsunterlagen hat das Görlitzer Ingenieurbüro für Tiefbau, Wasserwirtschaft und Umweltfragen Ostsachsen GmbH (IBOS) erstellt. Die Straßen- und Tiefbauleistungen sind mit 700.000 Euro und der Bau der Straßenbeleuchtung mit 130.000 Euro an die Steinle Bau GmbH Löbau vergeben worden.

An die Anlieger gedacht

Wegen des Geländereliefs wird das Schmutzwassernetz als Kombination von Druckleitungen (mit drei Schmutzwasserpumpwerken) und einem Freispiegelkanal gebaut. Der Freispiegelkanal, der im Ort verlegt wird, ermöglicht den Anliegern, ihre Schmutzwasserableitung unter ökologisch wertvoller Ausnutzung der Gravitationskraft, also ganz herkömmlich als Gefälleleitung zu realisieren.

In einem Aufwasch

Bei den Trink- und Schmutzwasserleitungsarbeiten verlegt die Energie Sachsen Ost AG (ENSO) gleich Stromversorgungskabel, die Stadtwerke Görlitz AG bringt ein Leerrohrbündel in den Boden, das später einmal für die Internet-Breitbanderschließung des Ortes genutzt werden soll.

Wer zahlt?

Finanziert werden die Bauarbeiten aus Mitteln des Verwaltungsabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Freistaat Sachsen zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards von ehemaligen Bergbaugebieten (es handelt sich um eine sogenannte § 4-Maßnahme). Die Reailisierung erfolgt in Zusammenarbeit zwischen dem Bergbausanierer LMBV und der Stadt Görlitz realisiert. Nach Fertigstellung wird die Stadt Görlitz Eigentümerin der Anlagen.

Gebadet wird trotzdem!

Auch wenn die Bauarbeiten über die ganze Saison hinaus andauern werfen, wird der Nordoststrand zum Baden einladen und die gastronomischen Einrichtungen in Deutsch Ossig werden, soweit es der Baufortschritt und die Arbeitssicherheit zulassen, für ihre Gäste geöffnet sein.

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Von wem?

Von Seensüchtiger am 23.03.2018 - 14:10Uhr
Von wem, bitte, wird die alte Kohlegrube "Berdo" genannt?

Antwort der Redaktion:
Die Bezeichnung kursiert angeblich auf facebook. Nachvollziehen können wir jedoch nur "Bedosee", hier:
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=2031814180399626&set=a.1642455956002119.1073741827.100007131915755&type=3&theater

Danke für den Hinweis, wir stellen das im Text klar.

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