Finanzwetten – eine Alternative zu Tagesgeld und Aktien

Görlitz, 2. Dezember 2014. Im heutigen Beitrag des Görlitzer Anzeigers über die Möglichkeiten, die auch Privatpersonen in der Finanzwelt offenstehen, geht es um Alternativen zu herkömmlichen Investments. Tagesgelder und Termingelder werfen kaum oder keine Renditen mehr ab, um mit Aktien etwas Merkbares zu bewegen, bedarf es größerer Summen und oft auch Geduld. In diese Lücke sind vor einigen Jahren spezielle Broker gestoßen, welche sich auf sogenannte Finanzwetten spezialisiert haben. Dazu zählen binäre Optionen, CFDs und Forex. Hinter dem Begriff Forex verbirgt sich der Devisenhandel in Form eines Hebelgeschäftes. Die Abkürzung CFD steht für Contracts for Difference, auf Deutsch Differenzkontrakte. Binäre Optionen zielen nicht auf den tatsächlichen Kurs eines Basiswertes ab, sondern auf die Kursbewegung. Während der Handel von CFDs und Forex von der Struktur her identisch ist, und sich nur in den Basiswerten unterscheiden, stellen binäre Optionen eine andere Form des Tradens dar. Forex stellt nur auf den Handel mit Währungspaaren ab, bei CFDs ist der Handel mit Aktien, Indizes, Rohstoffen, Zinssätzen oder Wirtschaftsindikatoren möglich. Binäre Optionen nutzen als Basiswerte Währungspaare, Indizes, Aktien und Rohstoffe.

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Die Funktionsweise von binären Optionen

Beim Handel mit binären Optionen gibt der Trader eine Prognose ab, ob der Kurs des Basiswertes vom Zeitpunkt des Kaufs der Option bis zum Verfallszeitpunkt steigen oder fallen wird. Liegt er mit seiner Prognose richtig, winken ihm Renditen bis zu 90 Prozent. Die Renditen stehen bereits bei Kauf der Option fest. Der Einsatz für einen Trade liegt je nach Broker oft zwischen einem und 25 Euro. Die Mindesteinlage für das Handelskonto bewegt sich, ebenfalls abhängig vom Broker, üblicherweise zwischen 100 und 250 Euro.

Neben klassischen Brokern etabliert sich immer mehr die Form des "social tradings". Dabei bieten spezielle Plattformen ihren Kunden die Möglichkeit, die Trades anderer Anleger eins zu eins zu kopieren. Für die fortgeschrittenen Trader bedeutet dies eine Möglichkeit, durch die "follower" einen Zusatzverdienst zu generieren. Anfänger profitieren bei diesen Netzwerken von den Erfahrungen den alten Hasen. Einsteiger müssen sich aber auch darüber im Klaren sein, dass bei einer Fehlprognose das eingesetzte Kapital mindestens in großen Teilen verloren ist. Bei der Auswahl eines Brokers sollten Einsteiger darauf achten, dass zum einen eine Verlustabsicherung gegeben ist, zum anderen ein Demokonto zur Verfügung steht. Das Demokonto ermöglicht es, sich mit der Thematik und der Handelsplattform vertraut zu machen, ohne die für den Beginn kaum zu vermeidenden Verluste zu riskieren.

Der Hebel – kleiner Einsatz, große Wirkung

Forex und CFD basieren, wie eingangs erwähnt, auf der Grundlage eines Hebels. Dabei gibt der Broker die Höhe des Hebels vor. Durch den Hebel definiert sich die Höhe des einzusetzenden Kapitals. Im Devisenhandel werden die Gewinne auf der dritten oder vierten Nachkommastelle erzielt. Entsprechend groß müssen die eingesetzten Volumina ausfallen. Kaum ein privater Anleger verfügt jedoch über 100.000 Euro oder mehr für einen Trade. In diesem Zusammenhang greift der Hebel. Möchte ein Anleger bei einem Hebel von 1 : 200 den Betrag von 100.000 Euro gegen US-Dollars traden, benötigt er lediglich 500 Euro Einsatz.

Gleiches gilt für den Handel mit anderen Basiswerten bei CFDs. Sowohl CFDs als auch Forex können auf steigende (long) oder fallende (short) Kurse gehandelt werden. Problematisch wird es allerdings, wenn sich der Kursverlauf in die entgegengesetzte Richtung entwickelt. Gute Broker bieten für diesen Fall eine Risikoabsicherung, den Stopp Loss. Dieser sorgt dafür, dass der Trade automatisch abgebrochen wird, wenn der Verlust einen bestimmten Prozentsatz des eingesetzten Kapitals, der Margin, erreicht hat. Doch Vorsicht! Wird dieses Tool nicht zur Verfügung gestellt, kann es passieren, dass nicht nur das gesamte eingesetzte Kapital verloren ist: Übersteigt der Verlust die Margin, besteht in diesem Fall für den Trader noch eine Nachschusspflicht.

Darauf sollte man bei der Brokerauswahl achten

Bei der Vielzahl der Broker kann es für einen Laien schwierig sein, zwischen guten und weniger guten Anbietern zu unterscheiden.

Auf folgende Punkte sollte man achten:

    • Es steht ein kostenloses Demokonto zur Verfügung.
    • Der Broker agiert nicht als Market Maker, sondern als Non-Dealing Desk.
    • Es steht ein Tool zur Risikoabsicherung bereit.
    • Der Broker bietet ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm.

    Wer als Trader Wert darauf legt, dass der Broker umfassend von der Bafin reguliert wird, kann auf Anbieter mit Sitz in Deutschland zurückgreifen. Dies bedeutet aber nicht, dass die Broker aus anderen Ländern qualitativ schlechter sind.

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    • Quelle: red | Foto: Dieter_G / Dieter, pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
    • Erstellt am 02.12.2014 - 10:01Uhr | Zuletzt geändert am 02.12.2014 - 10:32Uhr
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