Geld! Stadt wirbt um finanzkräftige Unterstützung für via regia

Görlitz-Zgorzelec. Der Freistaat Sachsen veranstaltet im Jahr 2011 die 3. Sächsische Landesausstellung unter dem Titel „via regia - 800 Jahre Bewegung und Begegnung“ im Jahr 2011 in Görlitz. Die inhaltliche und organisatorische Verantwortung für die Ausrichtung dieser Landesausstellung tragen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Die Konzeptionierung, Planung und Realisierung erfolgen in enger Kooperation mit dem Kulturhistorischen Museum Görlitz, dem Schlesischen Museum zu Görlitz und dem Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz sowie dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden. Kooperationspartner ist die Europastadt Görlitz/Zgorzelec.

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Die 3. Sächsische Landesausstellung als ein trinationales Ereignis

Das Ausstellungskonzept von Projektleiterin Bettina Probst von den SKD sieht den Kaisertrutz, welcher derzeit im Auftrag der Stadt Görlitz umfassend saniert wird, als zentrales Ausstellungsgebäude vor.

Gezeigt werden sollen dort hochrangige Exponate aus Museen, Sammlungen und Archiven entlang der „via regia“. Ergänzt durch Filme und interaktive Medien soll die Ausstellung einen vielschichtigen Eindruck von der alten Handelsstraße via regia vermitteln, die zu den wichtigsten Verbindungen von West nach Ost in Europa gehört sowie dem Transport und Austausch von Waren, Gütern und Kultur diente. Die fünf Themenwelten Aufbruch, Fundament, Markt, Mensch und Austausch stehen dabei im Mittelpunkt.

Als weiteres Ausstellungsgebäude sollen Räume des Museums Barockhaus Neißstraße 30 genutzt werden. Auch hier haben die Umbauarbeiten begonnen und die Arbeiten liegen im Plan. Allein in diese beiden Baumaßnahmen fließen Mittel in Höhe von rund 15 Millionen Euro.

Ebenfalls abgeschlossen sein soll bis zum Beginn der Landesausstellung 2011 die Umgestaltung des Demianiplatzes als „Eingangsportal“ für die Besucher.

Besucher werden vor allem aus dem 100-Kilometer-Radius erwartet

Wie die Erfahrungen aus den beiden ersten Landesausstellungen zeigen, kamen rund 80 Prozent der Besucher aus dem Umkreis von 100 Kilometern. Deshalb erläuterte der Oberbürgermeister der Stadt Görlitz, Joachim Paulick, am 12. Januar 2010 vor Gästen des Landrates aus sächsischen Ministerien, regionalen Verbänden und Gesellschaften sowie Mitarbeitern des Landratsamtes den Status quo und bat die Anwesenden um ihre Unterstützung vor allem finanzieller Natur. Damit sollen die Rahmenbedingungen für Ankunft und Aufenthalt der verschiedenen Zielgruppen zur Landesausstellung optimal gestalten werden.

Ein trinationales Ereignis vor allem für Kinder und Jugendliche gestalten

Aufgrund der unmittelbaren Nähe der Stadt Görlitz zu Polen und Tschechien sollen zudem gezielt grenzüberschreitende Angebote und Projekte konzipiert werden, um die 3. Sächsische Landesausstellung als ein trinationales Ereignis zu gestalten.

Angesprochen als Besucher werden sollen insbesondere Kinder und Jugendliche im Dreiländereck Deutschland - Polen - Tschechien. Ein „via mobil“ fährt als rollender Botschafter durch Europa.

Parallel zur Ausstellung wird es ein Begleitprogramm geben, dessen Koordination Brot für die Kulturservice GmbH bringt. Die Aufgabe dieser städtischen Gesellschaft wird es sein, sowohl die vorhandenen Angebote miteinander zu verknüpfen als auch das Thema via regia dauerhaft in Görlitz zu etablieren.

Jetzt wird alles via regia

So soll bereits im Jahr 2010 der von der Kulturservice GmbH organisierte Schlesische Christkindelmarkt einbezogen werden, um den alten Handelskorridor wieder mit Leben zu erfüllen. Der Görlitzer Weihnachtsmarkt kann auf diese Weise ohne Veränderung der Themenstellung zu einer neuen Produktpalette kommen, die ihn langfristig auch für Touristen noch attraktiver machen kann. Weitere Veranstaltungen wie beispielsweise der Tippelmarkt sollen in ähnlicher Weise eingebunden werden.


Kommentar

Von der Kulturhauptstadt lernen heißt Siegen lernen - so wie das schlaue Essen sich gleich den ganzen Ruhrpott zum Kulturhauptruihrgebiet einverleibt hat, kann Görlitz die 3. Sächsische Landesausstellung nutzen, um sich als Kristallisationspunkt der Dreiländer-Region zu profilieren. Der Gedanke gefällt, und die Rolle passt zu Görlitz als geteilter und im Europagedanken wieder vereinter Stadt.

Ob nun die Via-Regionalisierung des Schlesischen Christkindelmarktes am Engpass der Veranstaltung ansetzt, sei dahingestellt. Vielleicht ist es ja der richtige Weg, nicht krampfartig traditionelle Weihnachtsmärkte - ergänzt um schlesische Spezialitäten - kopieren zu wollen, sondern einen Weihnachtsmarkt zu schaffen, der die Händler an der via regia nach Görlitz führt.

Hauptsache, die Chancen der Landesausstellung werden in Görlitz genutzt,

meint Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: red | FRS
  • Erstellt am 12.01.2010 - 20:24Uhr | Zuletzt geändert am 12.01.2010 - 20:53Uhr
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