Görlitzer Kantinenlesen - Schluss?

Görlitz-Zgorzelec. Zum achten und damit letzten Mal findet am Freitag, 24. April, das Görlitzer Kantinenlesen, die erste regelmäßige Görlitzer Lesebühne mit Berliner Poeten, statt. Mit bei der von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Veranstaltung dabei sind zum Abschluss die Berliner Literaten Volker Strübing, Anselm Neft und Konrad Endler. Zu erwarten ist, so der Veranstalter, ein hochkarätiges Programm. Gleichzeitig sei man im Moment bemüht, Finanzierungsquellen für eine Fortsetzung zu finden, mit der die erfolgreiche Reihe ab September in eine zweite Saison gehen kann. Mittlerweile habe sich das Görlitzer Kantinenlesen so etabliert, dass das Basta!-Haus regelmäßig aus allen Nähten platzt. Wenn nötig, werde es deshalb auch diesmal einen Einlassstopp geben. Abhilfe: Rechtzeitiges Kommen!

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Stets volles Haus - Berliner Literaten kommen raus in die Republik bis nach Görlitz

Ohne die Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes wäre das Projekt nicht realisierbar gewesen: Acht Monate lang kamen immer am letzten Freitag des Monats je drei Berliner Poeten ins Jugendkulturzentrum in dert Hotherstraße und lasen ihre Geschichten - meist kurze und lustige Texte, nicht tiefgründig politisch, aber auch nicht flach, eher unterhaltsam aus und über den Alltag, oft witzig, mal zum Nachdenken, mal zu schallendem Lachen anregend. Nachher legen jeweils lokale DJs aus Görlitz passende Musik auf.

Mittlerweile sind sieben Veranstaltungen über die Bühne gegangen. Die Berliner Autoren Dan Richter (Kantinenlesen Berlin), Uli Hannemann (Reformbühne Heim und Welt), Jochen Schmidt (Chaussee der Enthusiasten), Stephan Zeisig (Chaussee der Enthusiasten), Bohni (Chaussee der Enthusiasten), Ahne (Surfpoeten), Spider (Surfpoeten und LSD-Liebe Statt Drogen), Robert Naumann (Chaussee der Enthusiasten), Micha Ebeling (LSD - Liebe Statt Drogen), Tube (Surfpoeten), Ivo Smolak (LSD-Liebe Statt Drogen), Kirsten Fuchs (Chaussee der Enthusiasten), Falko Hennig (Reformbühne Heim und Welt), Daniela Böhle (Reformbühne Heim und Welt) und Jakob Hein (Reformbühne Heim und Welt) sowie das Foxy Freestyle Improtheater Berlin verleiteten zu köstlichem Amüsement. Schon zur Premiere am 26. September 2008 blieb kein Platz leer, später mussten zusätzliche Stehplätze eingerichtet werden.

Die Veranstaltungsreihe ist ein Ableger des Kantinenlesens in Berlin. Dort gibt es verschiedene Lesebühnen, die an unterschiedlichen Wochentagen stattfinden und bei denen Berliner Autoren ihre Texte lesen. Das Best Of daraus ist das Kantinenlesen, das seit dem Jahr 2000 jeden Sonnabend in der Kulturbrauerei stattfindet - und zwar in der Alten Kantine, die für den Namen verantwortlich ist. In Berlin spricht das Kantinenlesen ein aufgeschlossenes Publikum zwischen 16 und 65 Jahren an. Auch das Basta! hatte acht Monate lang mit dem Ableger für Literaturinteressierte jeden Alters geöffnet.

Ohren auf!
Freitag, 24. April 2009, Einlass 20 Uhr, Beginn 21 Uhr,
JKZ Basta!, Hotherstraße 25, 02826 Görlitz
Eintritt: drei Euro.

Poeten: Volker Strübing, Anselm Neft, Konrad Endler (Surfpoeten)
Danach: Party mit Kassetten-DJ Benjamin Soldan (schöne Musik)


Details zu den Poeten:


Volker Strübing wurde 1971 in Thüringen geboren und wuchs in Sachsen-Anhalt sowie Berlin-Marzahn auf. Nach einer Lehre als Facharbeiter für Datenverarbeitung holte er das Abitur nach und versuchte sich in diversen Jobs und Studienfächern. 1996 gründete er mit Freunden die Lesebühne LSD („Liebe Statt Drogen“), von 2000 bis 2008 war er außerdem Mitglied der "Chaussee der Enthusiasten". 2005 gewann Volker Strübing den Einzelwettbewerb der deutschprachigen Poetry Slam Meisterschaften in Leipzig. 2006 und 2008 holten Micha Ebeling und er in München bzw. Zürich den Teamtitel. 2008 fuhr er zusammen mit Kirsten Fuchs in die Arktis, woraus die 4-teilige Doku-Fernsehserie "Nicht der Süden" entstand, die im März 2009 auf 3sat ausgestrahlt wurde. Er veröffentlichte die Bücher "Das Paradies am Rande der Stadt" (2005), "Ein Ziegelstein für Dörte" (2007) und, zusammen mit Kirsten Fuchs, "Nicht der Süden" (2009). Volker Strübing lebt als freischaffender Autor in Berlin.
http://www.schnipselfriedhof.de

Anselm Neft wurde 1973 in Bonn-Bad Godesberg geboren. Nach dem Studium der vergleichenden Religionswissenschaften, Volkskunde und Vor- und Frühgeschichte, arbeitete er als Deutschlehrer, als Herold und Schalmeienbläser einer Mittelalterband, als Texter in einem Maschinenbaukonzern und als Junior-Projektmanager in einer Unternehmensberatung. Anfang 2004 machte er sich selbständig und lebt seitdem vom Schreiben und von Gelegenheitsarbeiten. Im Januar 2006 zog er nach Berlin, war dort Mitglied der Lesebühne "Die Sonntagsshow" und nahm im Herbst 2007 am Finale des Open-Mike-Literaturwettbewerbs teil. Er dreht satirische Videos für Welt-Online und watchberlin, hat eine Kolumne im Tagesspiegel, in dem er auch Nachrufe veröffentlicht und tritt auf Lesebühnen in ganz Deutschland auf. Anselm Neft ist Mitglied der Lesebühne "Der Kleingeist" und Mitherausgeber von "EXOT - Zeitschrift für komische Literatur".
http://www.anselmneft.de

Konrad Endler, Jahrgang 1971, ist ein Sohn des Schriftstellerpaares Elke Erb und Adolf Endler. Er betätigt sich sowohl als Musiker ("Der hässlichste Junge der Stadt" u.a.) als auch als Autor. In Potsdam war er Ende 2004 Mitbegründer der Lesebühne „Die Papierpiloten“, die sich im Laufe der Jahre einen Namen gemacht und die literarische Landschaft Potsdams entscheidend mitgeprägt haben. Außerdem ist Konrad Endler Mitglied der 1997 gegründeten Berliner Lesebühne „Surfpoeten“. Er gilt als einer der waghalsigsten Allroundkünstler der Lesebühnen. Im Gegensatz zu seinen Eltern, die in ihrem Werk eher skizzenhaft und abstrakt wirken, ist Endler der Geschichtenerzähler in der Familie.
http://www.hortkind.de

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 19.04.2009 - 00:02Uhr | Zuletzt geändert am 19.04.2009 - 00:02Uhr
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